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Ein amerikanischer Thriller

Ein amerikanischer Thriller

Titel: Ein amerikanischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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getroffen
    haben, sich derart gedeihlich zu entwickeln scheint.
    Ich denke mir, daß unsere Vorgesetzten unsere »Un-
    ternehmung« einmal als Ausdruck unseres gesunden
    Menschenverstands belobigen werden, aber ehe der
    Widerwille gegen Castro nicht den zu erwartenden
    Siedepunkt erreicht hat, muß ich auf strikter Interes-
    sentrennung und Geheimhaltung bestehen. Die Betei-
    ligung von Mr. Trafficante muß geheim bleiben, und
    ich wünsche auch nicht, daß allgemein bekannt wird,
    daß Mr. S. Giancana und Mr. C. Marcello einen Beitrag
    zu unserer Sache geleistet haben.
    Halten Sie mich auf dem laufenden, und verbrennen
    Sie diese Mitteilung.
    Mit den besten Grüßen
    John
    DOKUMENTENEINSCHUB: 1. 11. 59. Zusammenfas-
    sender Bericht: Kemper Boyd an Robert F. Kennedy.
    Lieber Bob,
    ich habe mich mit James Dowd, dem Chef der Abtei-
    lung für organisiertes Verbrechen im Justizministerium,
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    unterhalten. (Ich habe seine Bekanntschaft gemacht,
    als er für die Bundesstaatsanwaltschaft tätig war.) Ich
    habe Mr. Dowd aus Gefälligkeitsgründen Durchschläge
    der Akten zugeschickt, die ich an alle Grand Jurys
    weitergeleitet habe, die an Beweismaterial gegen Hoffa
    interessiert waren, und nun scheint die Gefälligkeit
    Früchte zu tragen.
    Wie Ihnen bekannt ist, hat das Landrum-Griffin-
    Reformgesetz den Kongreß passiert, und somit hat
    das republikanisch dominierte Justizministerium ein
    klares Mandat zur »Erledigung« von Hoffa erhalten.
    Dowd hat Untersuchungsbeamte und stellvertretende
    Staatsanwälte an die Untersuchungsbehörden diverser
    Grand Jurys in Ohio, Louisiana und Florida geschickt.
    Der McClellan-Ausschuß hat, wie allgemein bekannt,
    die Landrum-Griffin-Reform in die Wege geleitet. Dowd
    ist zur politischen Einsicht gelangt und hat beschlossen,
    sich nun mit allen Kräften unserem Sun-Valley-Beweis-
    material zu widmen. (Für sein Empfinden verleihen die
    beiden verschollenen Zeugen – Gretzler und Kirpaski
    – der Sache ein besonderes moralisches Gewicht.) Er
    hat seit dem 25. 10. 59 sechs Männer abgestellt, die
    mit drei Grand Jurys in Süd-Florida zusammenarbeiten.
    Sie suchen aktiv nach verärgerten Teamstern, die in
    Sun Valley Eigentum erworben haben. Dowd meint,
    die »Erledigung« von Hoffa werde sich als mühsame
    und langwierige Angelegenheit erweisen, was uns,
    jedenfalls bis zu einem bestimmten Grad, hervorra-
    gend ins politische Konzept paßt.
    412
    Ich bin ganz entschieden der Meinung, daß wir
    vermeiden müssen, die »Erledigung« Hoffas zu einer
    überparteilichen Angelegenheit zu machen, und daß
    wir unbedingt anstreben sollten, Jack als den Feind der
    Gewerkschaftskorruption schlechthin zu präsentieren.
    Dowd zufolge wird Hoffa bei den Vorwahlen heftig
    Stimmung gegen die Kennedys zu machen versuchen,
    und ich denke, damit könnte er uns bei den Stimm-
    berechtigten in die Hände spielen. So sehr er sich be-
    müht, dies zu verbergen, unter Streß kommt bei Hoffa
    stets der psychopathische Schläger zum Vorschein.
    Sollen die Teamster den republikanischen Kandidaten
    unterstützen. Soll Nixon Hoffas Geld einstecken und
    im Wahlkampf jedesmal passen, wenn von Gewerk-
    schaftskorruption die Rede ist. Um so entscheiden-
    der ist für Jack, daß er sein Bestreben, gesetzestreue
    Gewerkschaftsführer für seine Sache zu gewinnen,
    verstärkt und ihnen klarmacht, daß er sie sehr wohl
    von den Hoffa-Leuten zu unterscheiden weiß.
    Und nun zu den Vorwahlen. Der Kampf der Kennedys
    gegen das organisierte Verbrechen hat viele meiner
    Bekannten bei der Polizei beeindruckt, die von Haus
    aus Republikaner sind, und ich arbeite mich von Wahl-
    bezirk zu Wahlbezirk durch Wisconsin, New Hampshire
    und West Virginia hindurch. Die örtlichen Kennedy-
    Organisationen machen einen guten Eindruck, und
    ich habe jeden einzelnen Freiwilligen, mit dem ich
    zu tun hatte, aufgefordert, die Ohren offen zu halten,
    falls irgendwelche Gerüchte über Hoffa kursieren.
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    Bis bald. Schreiben Sie Ihr Buch; ich bin überzeugt,
    daß es ein wertvoller Beitrag zum Wahlkampf sein wird.
    Mit freundlichen Grüßen
    Kemper
    DOKUMENTENEINSCHUB: 9. 11. 59. Aktennotiz: Ro-
    bert F. Kennedy an Kemper Boyd.
    Kemper,
    danke für Ihren Bericht. Sie fangen an, politisch zu den-
    ken, wobei ich Ihre Analyse der Beziehungen zwischen
    Hoffa und den Republikanern für recht scharfsinnig
    halte. Ich freue mich, daß sich das Justizministerium
    nun auf die Sun-Valley-Geschichte konzentriert, die ich
    stets für unsere

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