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Ein amerikanischer Thriller

Ein amerikanischer Thriller

Titel: Ein amerikanischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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übergeben und einige Miliz-Pat-
    rouillenboote abgeschossen. Fulo und Gutiérrez haben
    bei einer Fahrt ein paar Milizsoldaten am Strand im
    Schlaf überrascht. Sie haben alle 30 mit MPs erledigt.
    Fulo hat den Führungsoffizier skalpiert und den Skalp
    an die Antenne unseres Flaggboots gebunden.
    7. Auftragsgemäß pendle ich jetzt zwischen Bles-
    sington, unserem Geschäft in Miami und dem Taxi-
    stand hin und her. Daß du ein Kennedy-Freund bist,
    schmeckt Jimmy Hoffa überhaupt nicht, aber mit der
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    Beteiligung ist er mehr als einverstanden, und je mehr
    Kubaflüchtlinge nach Miami kommen, desto häufiger
    klingelt bei Tiger Kab die Kasse. Und besten Dank
    auch für die Ware, die du mir für H. H. übergeben
    hast. Seit ich mich andauernd in Florida aufhalte, krieg’
    ich wahrscheinlich nur deswegen weiter mein Gehalt.
    Von mir aus würde ich kündigen, aber ich weiß, daß
    du wegen der CIA die Verbindung zu ihm aufrecht
    erhalten möchtest. Einmal die Woche rufe ich bei ihm
    an, um nicht ganz von der Bildfläche zu verschwinden.
    H. H. sagt, er läßt sich jetzt von Mormonen betreuen.
    Sie helfen ihm, die Vorladungen wegen TWA zu un-
    terlaufen, und tun alles, was ich getan habe, wenn
    man vom Beschaffen von Stoff absieht. Ich nehme an,
    solange ich den liefern kann, krieg’ ich weiter meinen
    Gehaltsscheck aus L. A.
    8. Lenny Sands schreibt Hush-Hush im Alleingang
    voll. Mir hat der Artikel, den er über Kuba geschrie-
    ben hat, gut gefallen, er hat damit auch was Gutes
    für die Sache getan.
    Das wär’s. Ich geb’ nicht gern was schriftlich, also
    sag Stanton, er soll das vernichten.
    Viva La Causa!
    PB
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    37

    (Blessington, 24. 12. 59)
    Lockhart schwang die Füße aufs Armaturenbrett. Er schwitzte
    in dem mit Kunstfaser ausgestopften Santa-Claus-Kostüm.
    »Kirchen darf ich keine anzünden, Nigger umlegen eben-
    falls nicht. Was dagegen, wenn ich den Klan-Moralkodex
    durchsetze?«
    Pete spielte mit – Dougie Frank war ein Scherzkeks. »Das
    wäre?«
    »Also, du kriegst spitz, daß Sally, die Schwester von Joe
    Redneck, auf Leroy mit dem 30-Zentimeter-Pimmel scharf
    ist, und ertappst sie auf frischer Tat. Du machst das KKK-
    Brandeisen heiß und drückst Sally das Zeichen für Rassen-
    schande auf.«
    »Und Leroy?«
    »Du fragst ihn, wo er ihn her hat und ob sie in der Größe
    auch in weiß hergestellt werden.«
    Pete lachte. Dougie Frank rotzte aus dem Fenster.
    »Jetzt mal ehrlich, Pete. Ich bin der Imperial Wizard of
    the South Florida Royal Knights of the Ku Klux Klan und
    hab’ bis jetzt nichts anderes getan, als CIA-Prämien zu ver-
    teilen und ein Softballteam aufzustellen, das gegen deine
    gottverfluchten kryptofarbigen Flüchtlinge antritt.«
    Pete wich einem streunenden Hund aus. Der Lastwagen
    geriet in ein Schlagloch; die in Geschenkpapier eingepackten
    Truthähne auf der Ladefläche hüpften auf und ab.
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    »Erzähl mir nicht, dein FBI-Führungsoffizier hätte dir
    das Lynchen erlaubt.«
    »Nein, das nicht. Aber er hat mir auch gesagt: ›Dougie
    Frank, daß du mir ja keine Nigger umlegst, solang du Geld
    vom Staat kassierst.‹ Kapiert? Du verbietest das ausdrücklich
    und läßt einem nichts durch.«
    Pete sah ein paar Hütten weiter vorn – ein guter Ort, die
    Truthähne loszuwerden. Santo Junior hatte gesagt, sie sol ten
    die Leute vor Ort schmieren – er hatte von einem Lastwagen-
    diebstahl einen Geflügelüberschuß und beschlossen, mit einer
    Gratis-Weihnachtsgeflügel-Aktion für guten Wil en zu werben.
    »Du mach deinen Job. Wir haben hier was Wichtiges vor,
    also reiß dich zusammen.«
    »Tu’ ich ja«, sagte Lockhart. »Ich mach’ meinen Job und
    guck’ nicht hin, wenn Chuck Rogers weißes Pulver einfliegt,
    alles klar. Ich sag’ ja nur, daß meine Jungs ein bißchen
    Entspannung brauchen.«
    »Ich red’ mal mit Jimmy Hoffa. Vielleicht kann er deine
    Jungs zum Haifisch-Schießen mitnehmen.«
    »Ich hab’ eher daran gedacht, den Paragraphen neunund-
    sechzig des Klan-Moralkodex durchzusetzen.«
    »Der wäre?«
    »Angenommen, du ertappst Leroys Brüder Tyrone und
    Rufus, die an Sallys Tür klopfen.«
    »Was dann?«
    »Sally wird geteert und gefedert.«
    »Und was ist mit Tyrone und Rufus?«
    »Du ziehst ihnen die Hosen runter und schaust nach, ob’s
    in der Familie liegt.«
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    Pete lachte. Dougie Frank kratzte sich den schneeweißen
    Bart. »Wieso muß gerade ich mich als Weihnachtsmann
    verkleiden?«
    »Ich hab’ keinen roten Anzug finden können, der

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