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Ein amerikanischer Thriller

Ein amerikanischer Thriller

Titel: Ein amerikanischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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arbeitest für Pete. Du kriegst raus, was
    du über die Pensionskassenbücher rauskriegen kannst, und
    erstattest nur noch mir Bericht.«
    »Nein«, sagte Lenny.
    Kemper schaltete das Licht ein. Im Wohnzimmer wurde
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    es hell – ein mit Antiquitäten überladener Raum von erlese-
    nem, fast übertrieben raffiniertem Geschmack.
    Lenny blinzelte. Kemper schoß die Beine einer Vitrine
    weg. Porzellan und Kristall zersplitterte.
    Er zerschoß einen Bücherschrank. Er verwandelte einen
    Louis-XIV-Diwan in Polsterwatte und Holzspäne. Er durch-
    löcherte einen handbemalten Chippendale-Schrank.
    Sägemehl und Pulverdampf schwebten in der Luft. Kemper
    holte ein frisches Magazin heraus.
    »Ja«, sagte Lenny.
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    DOKUMENTENEINSCHUB: 5. 10. 59. Hush-Hush-Ar-
    tikel. Verfaßt von Lenny Sands unter dem Pseudonym
    Peerless Politicopundit.
    KOMMUNIST CASTRO KASTRIERT KUBA, WÄHREND
    HEROISCHE HERMANOS VOR HEIMWEH HEULEN!
    Keine zehn Monate ist er im Amt, und doch ist der
    phrasenspuckende, zigarrenpaffende Fidel Castro für die
    freie Welt schon viel zu lange Kubas Fronvogt gewesen!
    Castro hat den demokratisch gewählten Premier-
    minister Fulgencio Batista, einen überzeugten Anti-
    kommunisten, an Neujahr gestürzt.
    Der Beatnik mit Vollbart und dem übervollen Maul
    hat seinen Landsleuten Landreform, soziale Gerech-
    tigkeit und das Blaue vom Himmel versprochen – der
    Köder, mit dem die Roten Kommissare überall auf der
    Welt ihre Schäflein zur Schur locken. Er hat sich eine
    kleine Bastion der Freiheit, 90 Meilen vor der ameri-
    kanischen Küste, unterworfen, die Taschen ihrer pat-
    riotischen Patriarchen geplündert, die amerikanischen
    Hotels und Casinos mir nichts, dir nichts nationalisiert,
    die blühenden Plantagen der United Fruit Company in
    verbrannte Erde verwandelt und sich Amerikas soli-
    destes Exportgut, Amerikas mächtigsten Kommunis-
    tenschreck in astronomischer Höhe unter den Nagel
    gerissen: Geld!!!
    Jawohl, meine Lieben, letztlich läuft alles auf eines
    hinaus: auf Riesenbatzen einer Landeswährung, die den
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    göttlichen Segen fälschungssicher auf dem grünen Rü-
    cken trägt – auf unsere braven, herrlich geschmückten
    US-Dollars natürlich, wo bereits die Porträts unserer
    prächtigen Präsidenten durch ihren bloßen Anblick
    jeden Kommunisten das Fürchten lehren!!!
    Sache ist: Der Beatnik-Barde hat die Pagen der ehe-
    mals eleganten Hotels Nacional und Capri in Havanna
    aufs hinterfotzigste um ihr Trinkgeld beschwindelt und
    sie schwuppdiwupp durch eine Rasselbande roher Ro-
    ter ersetzt – krummbeinige Bantamgewicht-Bandidos,
    die auch als Würfelwerfer in den Casinos ihr widerlich
    verdorbenes Treiben treiben!
    Sache ist: Fruchtfelder von Fanatikern fritiert! Ta-
    gelöhner, bis dato als Schutzbefohlene von Amerikas
    selbstlos egalitärer Wirtschaftsform auf starken eige-
    nen Füßen stehend, sind zu wohlfahrtsgeschädigten
    Almosenempfängern geworden, die am kommunisti-
    schen Tropf hängen und sich kriecherisch im roten
    Staub winden!
    Sache ist: Raúl »Halt’s Maul« Castro hat Florida
    aufs fatalste mit herzzerreißend hohen Mengen eines
    menschenmörderischen Höllengifts überschwemmt: mit
    Heroin!!! Der Fürchterliche ist darauf versessen, seine
    flinken Fangnadeln in so viel fleißige Einwanderer aus
    Kuba wie möglich zu versenken, um sie als Zombies
    zu versklaven, die unablässig das Krebsgeschwür des
    Castro-Evangeliums verbreiten, sofern sie sich nicht
    gerade, euphorisch heulend, dem hautdurchlöchernden
    Heroinrausch hingeben!
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    Sache ist: Es gibt immer mehr kubanische Flücht-
    linge und amerikanische Patrioten, denen die Heim-
    tücke des Beatnik-Bruders heftig aufstößt. Sie sind
    dabei, in Miami und im südlichen Florida Mitkämpfer
    zu rekrutieren. Männer wie Tiger, zäh und behende,
    die sich ihre orange-schwarzen – nicht roten – Streifen
    in den Dschungeln von Castros Gefängnissen verdient
    haben, von denen ein jedes ebenso überfüllt wie mi-
    serabel zusammengepfuscht ist. Und mit jedem Tag
    sind es mehr, die wie sie das Meer durchqueren, um
    die amerikanische Küste mit dem tiefempfundenen
    Ausruf »Gott und Vaterland!« zu grüßen.
    Der Berichterstatter hat sich mit einem Amerikaner
    namens »Big Pete« unterhalten, einem überzeugten
    Antikommunisten, der gerade castrofeindliche Guerillas
    ausbildet. »Alles eine Frage des Patriotismus«, sagte
    Big Pete. »Sind Sie etwa bereit, 90 Meilen vor unserer
    Küste eine kommunistische

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