Ein amerikanischer Thriller
Diktatur zu dulden? Ich
nicht, deswegen habe ich mich der Freiheit-für-Kuba-
Sache angeschlossen. Und das gilt für alle kubanischen
Flüchtlinge und alle Männer kubanischer Abstammung:
Macht mit. Hört euch in Miami um. Kubaner vor Ort
sagen euch, wo’s langgeht.«
Sache ist: Mit Männern wie Big Pete als Gegner
sollte Castro sich einen Berufswechsel angelegen sein
lassen. Ich kenne ein paar Kaffeehäuser im tiefsten
Venice West, in L. A., die einen abgenudelten Beatnik-
Dichter wie Fidel brauchen könnten. Wär’ doch was,
Fidel! Keine Lust, alter Knabe?
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Denk dran, lieber Leser, hier hast du’s zuerst gele-
sen: diskret, unter uns und absolut Hush-Hush.
DOKUMENTENEINSCHUB: 19. 10. 59. Persönliches
Schreiben: J. Edgar Hoover an Howard Hughes.
Lieber Howard,
der Peerless-Politicopundit-Bericht in der Hush-Hush-
Ausgabe vom 5. Oktober hat mir wirklich gefallen.
Selbstverständlich ist das alles weit hergeholt, aber
unter der blumigen Sprache steckt ein politischer Kern.
Lenny Sands hat sich den Hush-Hush-Stil hervor-
ragend angeeignet. Ein vielversprechendes junges
Propaganda-Talent. Die feinsinnig eingesetzte Wer-
bung für Tiger Kab war ein Leckerbissen für Kenner,
wobei mich besonders die hehren Gedanken, die er
unserem pragmatischen Freund Pierre Bondurant zu-
schrieb, sehr erheitert haben.
Alles in allem eine höchst ersprießliche Nummer.
Herzliche Grüße
Edgar
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DOKUMENTENEINSCHUB: 30. 10. 59. Zusammenfas-
sender Bericht: John Stanton an Kemper Boyd.
PERSÖNLICH/VERTRAULICH IN VERSCHLOSSE-
NER DOKUMENTENMAPPE ZU ÜBERGEBEN
Lieber Kemper,
ein paar Zeilen, um Sie über die jüngsten Richtlini-
enbeschlüsse auf dem laufenden zu halten. Sie sind
nach wie vor schwer zu erreichen, daher schicke ich
dies per Kurier.
Erstens sind unsere Vorgesetzten jetzt mehr denn
je überzeugt, daß das Castro-Problem größere Kreise
zieht. Obwohl die jüngsten Zuwendungen des Präsi-
denten besonders niedrig ausgefallen sind, gehen wir
zuversichtlich davon aus, daß Castros Hartnäckigkeit
die Brieftaschen im Weißen Haus lockern wird. Wie
schreibt doch unser Freund Peerless Politicopundit
so schön: »Niemand ist bereit, 90 Meilen vor unserer
Küste eine kommunistische Diktatur zu dulden.« (Ich
wollte, ich könnte Berichte schreiben, wie er knallige
Reportagen schreibt.)
Mr. Dulles, der Stellvertretende Direktor Bissell und
einige auserwählte Kubaexperten haben mit der Pla-
nung einer für Ende 1960 oder Anfang 1961 vorgesehe-
nen Invasion Kubas durch Flüchtlinge begonnen. Wir
gehen davon aus, daß die CIA dann über ein Reservis-
tenheer von mindestens zehntausend gut ausgebildeten,
in den USA stationierten Exilkubanertruppen verfügen
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und in völliger Übereinstimmung mit der öffentlichen
Meinung handeln wird. Wir denken an einen von den
Ausbildungslagern an der Golfküste aus startenden
Angriff zu Land und zur See mit Luftunterstützung.
Über die weitere Planung halte ich Sie auf dem
laufenden. Sie kümmern sich nach wie vor um unseren
Freund Jack. Wenn sich die Ausführung des Plans bis
zum 20. Januar 1961 verzögert, kann er sehr wohl der
Mann sein, der über Zustimmung oder Ablehnung
entscheidet.
Seit unserer letzten Unterhaltung sind elf weitere
»Bananendampfer« in Florida und Louisiana eingetroffen.
Unsere Mitarbeiter mußten sich alle einer bestimmten
Flüchtlingsquote annehmen und die Männer auf die ver-
schiedenen Ausbildungslager verteilen. Viele Flüchtlinge,
die reguläre CIA-Hilfe ablehnen, werden nach Miami
weiterreisen. Da bin ich gespannt, ob unser Kader welche
keilen wird. Wie Sie sicher wissen, kann das Ausbil-
dungslager Blessington nun offiziell Rekruten aufnehmen.
Ich habe der Einstellung von Douglas Frank Lockhart
als stellvertretendem Camp-Kommandanten zugestimmt
und denke, daß wir sicherstellen sollten, daß sich unser
Kader bei der unternehmerischen Tätigkeit in Miami und
der Ausbildung in Blessington abwechselt. Setzen Sie
umgehend Pete Bondurant und Chuck Rogers darauf
an, wobei mir Bondurant innerhalb von sechs Wochen
einen schriftlichen Bericht per Boten übermitteln soll.
Was die »Unternehmungen« unseres Kaders in
Miami betrifft, möchte ich, entsprechend unserem
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bisherigen delikaten Verhandlungsstil, nur anmerken,
daß ich mich freue, daß sich die Profite so offensicht-
lich steigern und daß die Übereinkunft, die Sie mit
unseren CIA-freundlichen Quellen in Mexiko
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