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Ein amerikanischer Thriller

Ein amerikanischer Thriller

Titel: Ein amerikanischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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hatten.
    Leahys Tür öffnete sich. Ein Mann steckte den Kopf
    heraus. Littell erkannte ihn: der Kerl gestern auf der Post.
    Die Tür schloß sich. Er konnte Stimmen ausmachen:
    »Littell«, »das Agee-Mädchen«.
    Er trat die Tür aus den Angeln. Er nahm die Szene mit
    den Augen von Mal Chamales wahr.
    Vier Faschisten in grauen Anzügen, die die Köpfe zusam-
    mensteckten. Vier ausbeuterische, blutsaugerische Rechtsextre-
    misten – »Denkt daran, was ich weiß«, sagte Littell. »Denkt
    daran, wie sehr ich dem FBI schaden kann.«
    Er kaufte sich eine Drahtschere, eine Sicherheitsbrille, Ma-
    gnetstreifen, einen Glasschneider, Gummihandschuhe, eine
    großkalibrige Flinte, Schrotpatronen, eine Packung indust-
    rielles Dynamit, dreihundert Meter Dämm-Material, einen
    Hammer, Nägel und zwei große Seesäcke.
    Er stellte den Wagen in einem Parkhaus ab.
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    Er mietete einen 57er Ford Victoria – mit einem gefälsch-
    ten Ausweis.
    Er kaufte eine Flasche Scotch – gerade genug, um sich
    nüchtern zu trinken.
    Er fuhr Richtung Süden, nach Sioux-City, Iowa.
    Er gab den Mietwagen zurück und nahm einen Zug
    Richtung Norden, nach Milwaukee.
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    DOKUMENTENEINSCHUB: 17. 10. 60. Vertrauliche
    Mitteilung: John Stanton an Kemper Boyd.
    Kemper,
    ich habe einen beunruhigenden Anruf von Guy Banister
    erhalten und halte es für angebracht, die Information
    an dich weiterzuleiten. Du bist zur Zeit schwer zu er-
    reichen, und ich kann nur hoffen, daß dich vorliegendes
    Schreiben halbwegs rechtzeitig erreicht.
    Guy ist mit dem SAC Miami befreundet, der sich
    gut mit dem Leiter der Nachrichtendienstlichen Abtei-
    lung der dortigen Polizei steht. Die Abteilung behält
    castrofreundliche Gruppen im Auge, wobei die Num-
    mernschilder aller männlichen Lateinamerikaner, die
    mit ihnen gesehen werden, routinemäßig überprüft
    werden.
    Unser Mann Wilfredo Olmos Delsol wurde zweimal
    mit Gaspar Ramon Blanco gesehen, 37, bekanntes pro-
    kommunistisches Mitglied des Komitees Verständnis
    für Kuba, einer von Raúl Castros finanzierter Propagan-
    daorganisation. Das macht mir Sorgen, hauptsächlich,
    weil PB mit Delsols Cousin Tomás Obregón aneinan-
    dergeraten ist. Laß das von PB überprüfen, ja? Unsere
    Separierungsvorgaben machen es mir unmöglich, mich
    direkt mit ihm in Verbindung zu setzen.
    Mit den besten Wünschen
    John
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    (Miami, 20. 10. 60)
    Der Pilot kündigte eine Verspätung an. Kemper schaute
    auf die Uhr – die Pete zugestandene Zeit verflüchtigte sich.
    Pete hatte ihn heute früh in Omaha erreicht. »Ich habe
    was für dich«, sagte er – »was du gesehen haben mußt. «
    Er hatte ihm versprochen, der Aufenthalt würde nicht
    länger als zwanzig Minuten dauern. »Ich setz’ dich ins nächste
    Flugzeug und schick’ dich zurück zu Jack.«
    Nun funkelte Miami unter ihm. Er hatte in Omaha Wich-
    tiges zu erledigen – aufgrund des Sechs-Stunden-Umwegs
    mit erheblicher Verspätung.
    Das Rennen war derart knapp, daß der Ausgang nicht
    vorhersehbar war. Möglicherweise lag Nixon knapp vorn –
    doch noch hatten sie achtzehn Tage Zeit.
    Er hatte Laura vor dem Abflug angerufen. Sie belastete
    seine Beziehungen zu den Kennedys. Claire zufolge hoffte
    Laura sehnlichst auf einen Sieg Nixons.
    Claire sagte, sie sei vor einem Monat von FBI-Leuten be-
    fragt worden. Sie hatten sie ausschließlich über Ward Littel s
    politische Ansichten befragt.
    Die Agenten hatten sie eingeschüchtert. Sie hatten sie
    ermahnt, ihrem Vater nichts von der Unterhaltung zu sagen.
    Claire hatte ihr Versprechen gebrochen und ihn vor drei
    Tagen angerufen. Er hatte umgehend bei Ward angerufen.
    Er hatte das Telefon lange klingeln lassen. Das
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    Klingelzeichen schien eindeutig auf eine Abhörschaltung
    hinzuweisen.
    Er rief Court Meade an, um Wards Aufenthalt zu erkunden.
    Meade zufolge hatte Ward die Tür zum Büro des Leitenden
    Sonderagenten eingetreten und war daraufhin verschwunden.
    Claire hatte ihn gestern abend in Omaha angerufen. Sie
    erzählte, das FBI habe Helen das Stipendium entziehen lassen.
    Seit zwei Tagen rief Mr. Hoover nicht mehr bei ihm an.
    Irgendwie hing das alles zusammen. Der Wahlkampf nahm
    ihn zu sehr in Beschlag, als daß er sich hätte fürchten können.
    Bei der Landung wurden sie von Seitenwinden durchgerüt-
    telt. Das Heck schwankte, als das Flugzeug zum Stehen kam.
    Kemper schaute durchs Fenster. Er sah Pete draußen neben
    der Bodenmannschaft stehen. Die Männer steckten Geld-
    bündel ein und

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