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Ein amerikanischer Thriller

Ein amerikanischer Thriller

Titel: Ein amerikanischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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plötzlich
    zu verlieren war keine Kleinigkeit.
    Am Verkauf des Stoffs beteiligten sich alle.
    Der Kader verkaufte ausschließlich an Nigger. Die Polizei
    von Miami hatte offensichtlich nichts dagegen. Die Beste-
    chungsgelder, die an das Drogendezernat flossen, waren die
    Versicherung gegen Mißfallensbekundungen.
    Die Profite stiegen in schwindelnde Höhen. Das Pro-
    zentesystem funktionierte astrein – Blessington und Guy
    Banister erhielten dicke Stipendien. Lenny Sands führte den
    Hush-Hush -Propagandakrieg.
    Woche für Woche wurde der Bart mit Salven blühender
    Prosa eingedeckt.
    Einmal die Woche rief Dracula an. Er gab schwachsin-
    nige Scheiße von sich: »Ich will Las Vegas aufkaufen und
    bazillenfrei machen!« Drac war halb bei Sinnen und halb
    übergeschnappt – nur da umsichtig und klar, wo es um
    Bares ging.
    Boyd rief zweimal die Woche an. Boyd war der Sicher-
    heitschef und Oberzuhälter von Bad-Back-Jack.
    Mr. Hoover stel te ihm mit Telefonanrufen nach. Kemper
    wich ihnen andauern aus. Hoover beabsichtigte, Jack mit
    seiner Hilfe eine mikrophonbestückte Möse unterzuschieben.
    Boyd nahm es von der sportlichen Seite: sich den Ober-
    macker so lange vom Leib halten, bis Jack selber zum Ober-
    macker geworden war.
    507
    Hoover hörte Boyds Hotelsuite ab. Kemper band ihm eine
    saftige Desinformation auf: Jack K. bumst Marilyn Monroe!
    Hoover fiel auf die Lüge herein. Ein Agent in L. A. ließ
    Boyd wissen, daß die Monroe nun intensiv überwacht wur-
    de: Sie wurde abgehört und rund um die Uhr von sechs
    Männern überwacht.
    Die Agenten waren verblüfft. Haircut-Jack und MM hatten
    keinerlei Verbindung zueinander.
    Pete lachte sich krank. Dracula bestätigte die Gerüchte:
    Marilyn und Jack waren ein heißes Paar! !
    Boyd behauptete, daß er alle von Jacks Mädels bis auf
    die blanke Haut filzte.
    Boyd zufolge lieferten sich Kennedy und Nixon ein
    Kopf-an-Kopf-Rennen.
    Pete sagte nicht: » Ich weiß, was für Dreck Nixon am
    Stecken hat. Ich kann die Information Jimmy Hoffa VER-
    KAUFEN; ich kann sie dir SCHENKEN.«
    Jimmy war ein Kumpel. Boyd ein Partner. Wer stand
    mehr hinter der Sache – Jack oder Nixon?
    Tricky Dick war ein fanatischer Bartgegner. Jack gab sich
    entschieden, aber nicht geradezu tollwütig.
    John Stanton nannte Nixon »Mr. Invasion«. Kemper be-
    hauptete, Jack würde allen Invasionsplänen zustimmen.
    Boyd war während des Wahlkampfs vor allem an einem
    gelegen – an der SEPARIERUNG von Interessensphären.
    Ike und Dick wußten, daß die CIA und das organisierte
    Verbrechen in Sachen Kuba zusammenarbeiteten. Die Ken-
    nedys wußten es nicht – und würden es allenfalls erfahren,
    wenn Jack ins Weiße Haus einzog.
    508
    Wer entscheidet, ob man quatschen soll? – Kemper Ca-
    thcart Boyd.
    Entscheidender Faktor: der Einfluß des Moralisten Bobby
    auf den Großen Bruder.
    Bobby konnte sämtliche Beziehungen zwischen Gangstern
    und CIA kappen. Bobby konnte die Casino-Beteiligung von
    Boyd & Bondurant zunichte machen.
    Jack oder Dick – eine äußerst schwere Entscheidung.
    Die kluge Entscheidung: den erfahrenen Kommunistenfres-
    ser Nixon nicht belasten. Weniger klug, aber sexy – belaste
    ihn und schick Jack ins Weiße Haus.
    Wählt Boyd. Wählt das Biest. Wählt Fidel Castros Bart
    an einer Fahnenstange.
    509
    DOKUMENTENEINSCHUB: 13. 10. 60. FBI-Aktenno-
    tiz. Chicago SAC Charles Leahy an Direktor J. Edgar
    Hoover. VERTRAULICH/NUR FÜR DEN DIREKTOR
    BESTIMMT.
    Sir,
    Special Agent Ward J. Littells unwürdige kommuni-
    stenfreundliche Haltung ist jetzt dokumentiert. Vor-
    liegende Akte ersetzt alle vorherigen vertraulichen
    Berichte über Littell, wobei die einzeln aufgeführten
    Beweisdokumente unter separatem Aktenzeichen an-
    hängig sind.
    Anbei eine kurze Zusammenfassung der jüngsten
    Entwicklungen.
    1. Claire Boyd (Tochter von Special Agent Kemper
    C. Boyd und seit langem Freundin der Familie) wurde
    kontaktiert und erklärte sich einverstanden, ihrem Va-
    ter nichts über die Befragung mitzuteilen. Miss Boyd
    teilte mit, daß Special Agent Littell vergangene Weih-
    nachten obszön abschätzige Bemerkungen über das
    FBI im allgemeinen und Mr. Hoover im besonderen
    machte und außerdem die Kommunistische Partei von
    Amerika pries.
    2. Was die Untersuchung des Angriffs auf Littell
    betrifft, liegen keinerlei Hinweise vor. Wir wissen nach
    wie vor nicht, was Littell nach Lake Geneva, Wiscon-
    sin, geführt hat.
    3. Die Freundin von Special Agent Littell,

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