Ein amerikanischer Thriller
Erdbeben!
Erdbeben!
Da traten die Feuerwehrschläuche in Aktion. Der Was-
serdruck riß den Zaun weg. Das Dach wurde abgedeckt.
Pete kriegte einen Strahl ab und geriet ins Taumeln. Die
Baracke zerbarst zu Brennholz.
Die Exilregierung mußte man gesehen haben:
Rennend. Stolpernd. Den Wasserstrahlrumba tanzend.
Im besten Hush-Hush -Stil:
NÄSSE ERNÜCHTERT NASEWEISE KANAKEN!
WAHRHAFTER WASSERMAMBO IM WACKEL-
SCHRITT!
Die Feuerwehrspritzen wurden abgedreht. Pete begann
zu lachen.
Männer erhoben sich triefend und zitternd. Petes Lachen
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war ansteckend und ging in ein allgemeines Riesengelächter
über.
Der Exerzierplatz war zum Schuttabladeplatz für Bara-
ckentrümmer geworden.
Das Lachen wurde rhythmisch und martialisch. Verwan-
delte sich allmählich in einen Sprechgesang:
SCHWEINE! SCHWEINE! SCHWEINE! SCHWEI-
NE! SCHWEINE!
Lockhart verteilte Decken. Pete machte die Männer mit
benzedringewürzter Limonade wieder nüchtern.
Um Mitternacht schifften sie sich ein. 256 Exilkubaner
stiegen in den Truppentransporter – allesamt darauf ver-
sessen, ihr Land zu befreien. Sie brachten Waffen, Lande-
gerät und Feldapotheken an Bord. Die Funkverbindungen
blieben offen; von Blessington nach Langley und an jeden
Kommandoposten.
Dann ging das Wort um:
Haarschopf-Jack untersagt zweiten Luftschlag.
Die Zahl der beim Erstschlag Gefallenen wurde nicht er-
wähnt. Ebenso wenig erwähnt wurden die Küstenbefestigungen.
Oder die Scheinwerfer und Unterstände. Oder Milizsoldaten.
Pete wußte, warum.
Die CIA weiß – jetzt oder nie. Wieso den Truppen sagen,
daß jetzt nur noch gepokert wird?
Pete schluckte Selbstgebrannten, um vom Benzedrin run-
terzukommen. Er plumpste in die Koje und driftete unter
eigenartigen Halluzinationen in den Schlaf.
Japse, Japse, Japse. Saipan ’43 – in Breitwand-Technicolor.
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Sie stürmten auf ihn ein. Er tötete sie und tötete sie
und tötete sie. Stieß Warnrufe aus. Niemand verstand sein
kanadisches Französisch.
Tote Japse wurden wieder zum Leben erweckt. Er tötete
sie erneut, mit bloßen Fäusten. Sie verwandelten sich in tote
Frauen – in Doppelgängerinnen von Ruth Mildred Cressmeyer.
Bei Tagesanbruch weckte ihn Chuck. »Kennedy zieht halb-
wegs mit«, sagte er. »Sämtliche Basislager haben vor einer
Stunde ihre Truppen losgeschickt.«
Die Wartezeit zog sich. Das Kurzwellengerät fing an zu
spinnen.
Die Übertragungen von den Truppentransportern kamen
verstümmelt an. Die Mitteilungen zwischen den Stützpunkten
verwandelten sich in ein Kauderwelsch mit Störgeräuschen.
Chuck konnte nicht rauskriegen, woran es lag. Pete ver-
suchte es mit direktem Telefonkontakt – indem er bei Tiger
Kab und der CIA anrief. Beide Nummern waren andauernd
besetzt. Chuck vermutete fidelfreundliche Störanrufe.
Lockhart hatte eine heiße Telefonnummer im Kopf: das
CIA-Büro in Miami. Boyd hatte es als »Invasionszentrale«
bezeichnet – die eigentliche Schaltstelle, von der die Kerle
vom Kader nicht einmal etwas ahnten.
Pete wählte die Nummer. Ein besonders lautes Besetzt-
zeichen. Chuck führte das auf heimlich installierte Tele-
fonleitungen zurück, die von den eintreffenden Gesprächen
überlastet waren.
Die Zeit schleppte sich dahin. Sekunden wurden zu Jahren.
Minuten zu Lichtjahren.
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Pete zündete eine Zigarette an der anderen an. Dougie
Frank und Chuck schnorrten eine ganze Packung.
Ein Klan-Typ spritzte die Piper mit dem Schlauch ab. Pete
und Chuck warfen sich einen laaaaangen Blick zu.
Dougie Frank begriff sofort. »Nehmt Ihr mich mit?«
Sie arbeiteten sich in Sturzflugmanövern zur Schweine-
bucht vor. Und konnten sich die Sauerei aus nächster Nähe
ansehen.
Ein Truppentransporter war auf ein Riff geraten. Tote
Männer trieben aus einer Luke im Rumpf. Haie schnappten
zwanzig Meter vom Ufer nach Körperteilen.
Chuck wendete und flog ein zweitesmal drüber. Pete
stieß schmerzhaft gegen die Instrumententafel. Wegen des
Zusatzpassagiers hockten sie dicht aufeinander.
Ein Landungsboot war gestrandet. Die Überlebenden
kletterten über die Toten hinweg. Ein hundert Meter lan-
ger Sandstreifen, wo in seichtem, blutigrotem Wasser jede
Menge Leichen lagen.
Die Invasoren griffen weiter an. Um in dem Augenblick,
wo sie den Kamm einer Welle erreichten, von Flammenwer-
fern erfaßt zu werden. Sie wurden lebendigen Leibes gebraten
und gesotten.
Etwa fünfzig Rebellen lagen bäuchlings im Sand. Die
Hände auf
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