Ein amerikanischer Thriller

handelten.
    Néstor deutete auf den Wagen: »Die haben den Motor
    laufen lassen.«
    Kemper beobachtete die Tür. Die Männer schlossen ab
    und kamen mit einem großen Diplomatenkoffer heraus.
    Néstor öffnete vorsichtig sein Fenster. Kemper hörte ein
    paar spanische Fetzen.
    Néstor übersetzte. »Sie gehen in einen Nachtclub, um
    das Zeug abzusetzen.«
    Die Männer gingen zum Wagen zurück. Die Innenbe-
    leuchtung schaltete sich ein. Kemper erblickte ihre hell er-
    leuchteten Gesichter.
    Der Fahrer öffnete den Koffer. Der Beifahrer öffnete ein
    Beutelchen und zog den Inhalt durch die Nase.
    Und fuhr zusammen. Und schlug um sich. Und verfiel
    in konvulsivische Zuckungen –
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    ZURÜCKHOLEN. DAS VERKAUFEN DIE NICHT
    MEHR –
    Kemper stolperte aus dem Wagen und rannte die Einfahrt
    hoch. Kemper zog die Waffe und griff den Rauschgiftwagen
    frontal an.
    Der Drogenliebhaber kickte in einer heftigen Zuckung
    die Windschutzscheibe heraus.
    Kemper zielte auf den Fahrer. Der Drogenfreund warf
    sich herum und geriet ihm in die Schußlinie.
    Der Fahrer zog einen kurzläufigen Revolver und feuerte.
    Kemper erwiderte umgehend das Feuer. Néstor preschte mit
    der Waffe vor – zwei Schuß zerschmetterten das Seitenfenster
    und prallten blechern vom Dach ab.
    Kemper bekam einen Schuß ab. Dem zuckenden Mann
    rissen Querschläger das Gesicht weg. Néstor schoß dem
    Fahrer in den Rücken. Der Schuß schleuderte ihn auf die
    Hupe.
    Kemper schoß dem Fahrer ins Gesicht. Die Bril e zerbrach
    und riß ihm die Schmachtlocke vom Toupet.
    Die Hupe schrillte. Néstor schoß das Steuerrad weg. Die
    gottverdammte Hupe erschallte noch LAUTER.
    Kemper spürte, wie ihm das Schlüsselbein durchs Hemd
    drang. Er wankte die Einfahrt hinunter und wischte sich
    fremdes Blut aus den Augen. Néstor fing ihn auf und schleppte
    ihn auf dem Rücken zu ihrem Wagen zurück.
    Kemper hörte ein lautes Hupen. Kemper bemerkte, wie
    sich auf dem Bürgersteig die Gaffer einfanden. Kemper be-
    merkte kubanische Punks bei dem Todeswagen – die den
    Diplomatenkoffer entwendeten.
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    Kemper schrie. Néstor riß eine Portion echtes »H« unter
    seiner Nase auf.
    Er keuchte und mußte niesen. Sein Herz fing wieder an
    zu schlagen, wie ein Uhrwerk. Er hustete Blut, ziemlich viel
    hellrotes Blut.
    Néstor gab Vollgas. Die Gaffer brachten sich in Sicher-
    heit. Der eigenartig aussehende Knochen stand in einem
    eigenartigen rechten Winkel ab.
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    DOKUMENTENEINSCHUB: 19. 4. 61. Schlagzeile des
    Des Moines Register :
    FEHLGESCHLAGENER COUP HATTE US-UNTER-
    STÜTZUNG
    DOKUMENTENEINSCHUB: 19. 4. 61. Schlagzeile des
    Los Angeles Herald-Express :
    FÜHRENDE INTERNATIONALE POLITIKER VER-
    URTEILEN »ILLEGALE INTERVENTION«
    DOKUMENTENEINSCHUB: 20. 4. 61. Schlagzeile der
    Dallas Morning News :
    KENNEDY DER »RUCHLOSEN PROVOKATION«
    BEZICHTIGT
    DOKUMENTENEINSCHUB: 20. 4. 61. Schlagzeile und
    Unterzeile des San Francisco Chronicle :
    US-ALLIIERTE TADELN SCHWEINEBUCHTFIASKO
    CASTRO FROHLOCKT, WÄHREND ZAHL DER GE-
    FALLENEN REBELLEN STEIGT
    DOKUMENTENEINSCHUB: 20. 4. 61. Schlagzeile und
    Unterzeile der Chicago Tribune :
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    KENNEDY VERTEIDIGT SCHWEINEBUCHTINTER-
    VENTION
    WELTWEITE VERURTEILUNG SCHADET DEM PRES-
    TIGE DES PRÄSIDENTEN
    DOKUMENTENEINSCHUB: 21. 4. 61. Schlagzeile und
    Unterzeile des Cleveland Plain Dealer :
    CIA FÜR SCHWEINEBUCHT VERANTWORTLICH
    EXILKUBANER WERFEN KENNEDY »FEIGHEIT« VOR
    DOKUMENTENEINSCHUB: 22. 4. 61. Schlagzeile und
    Unterzeile des Miami Herald :
    KENNEDY: »ZWEITER LUFTSCHLAG HÄTTE DRIT-
    TEN WELTKRIEG AUSLÖSEN KÖNNEN«
    EXILKUBANER EHREN GEFALLENE UND GEFAN-
    GENE HELDEN
    DOKUMENTENEINSCHUB: 23. 4. 61. Schlagzeile und
    Unterzeile des New York Journal-American :
    KENNEDY VERTEIDIGT SCHWEINEBUCHTAKTION
    ROTE FÜHRER VERDAMMEN »IMPERIALISTISCHE
    AGGRESSION«
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    DOKUMENTENEINSCHUB: 24. 4. 61. Hush-Hush-Ar-
    tikel. Verfaßt von Lenny Sands unter dem Pseudonym
    Peerless Politicopundit:
    CASTRATO CASTRO GEKIPPT!
    GE SC H L AGE N E ROT E R ÄC H E N S IC H M I T
    RATTENGIFT!
    Zwei ruchlose Jahre hat sein räudiges rotes Reich be-
    standen. Jetzt kann man es laut, stolz und frei von
    den Dächern rufen: Fidel Castro, der betrügerische
    bärtige Bettlerkönig, ist jäh und dramatisch vom Thron
    gestürzt, von einem heroischen Häufchen hochgesinn-
    ter Hermanos, die den ruchlosen Raubbau des roten
    Räubers an ihrer Heimat zu Recht nicht mehr ertragen
    konnten!
    Sprecht von D-Day ’61, Katerchen und Kätzchen. Die
    Schweinebucht als