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Ein amerikanischer Thriller

Ein amerikanischer Thriller

Titel: Ein amerikanischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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Sands.
    Er gab die Informationen weiter. Lenny sagte, er werde sich
    umgehend dransetzen.
    Lenny lieferte stets pünktlich. Ward Littell war stets für
    Überraschungen gut.
    Die Übergabe der Teamsterbücher war erstklassig. Littel s
    Dauerarschkriecherei bei Carlos noch besser.
    Boyd hatte sie im Camp in Guatemala untergebracht.
    Marcello hatte eine private Telefonleitung organisiert und
    führte sein Schiebergeschäft aus der Ferne.
    Carlos mochte Meeresfrüchte. Carlos gab gern große Din-
    nerparties. Littell ließ täglich fünfhundert Maine-Lobster
    nach Guatemala einfliegen.
    Carlos verwandelte Elitesoldaten in gierige Freßsäcke. Car-
    los verwandelte Söldner in Leibeigene – ließ sich von scharf
    gedrillten Exilguerillas die Schuhe putzen und Botengänge
    besorgen.
    Boyd leitete die Marcello-Operation. Boyd gab Pete nur
    einen direkten Befehl: LITTELL IN FRIEDEN LASSEN.
    Der Waffenstil stand zwischen Bondurant und Littel war
    von Boyd erzwungen und befristet .
    Pete zündete sich eine Zigarette an der anderen an.
    627
    Zigaretten und Benzedrin machten ihn durstig. Seine Hände
    verselbständigten sich immer wieder.
    Sie fuhren weiter. Stanton hatte seine Kleidung klatschnaß
    geschwitzt. SCHWEINE! SCHWEINE! SCHWEINE!
    SCHWEINE! SCHWEINE!
    Sie parkten am Dock und schauten zu, wie die Truppen
    an Bord gingen. Sechshundert Mann, die in knapp zwei
    Minuten eingeschifft waren.
    Der Kurzwellensender knisterte. Die Nadel sprang auf
    die Blessington-Frequenz.
    Stanton stöpselte die Kopfhörer ein. Pete zündete sich
    die millionste Zigarette des Tages an.
    Der Truppentransporter ächzte und stampfte. Ein dicker
    Cubano übergab sich über die Heckreling.
    »Die Exilregierung steht«, sagte Stanton, »und Bissell
    hat schließlich die rechtsextremen Jungs genommen, die
    ich ihm vorgeschlagen habe. Das ist gut so, doch unsere
    Schau mit dem falschen Flüchtling hat sich als Rohr-
    krepierer erwiesen. Gutiérrez ist mit seinem Flugzeug in
    Blessington gelandet, aber die Reporter, die Dougie Lock-
    hart hergeholt hat, haben Ramón erkannt und zu buhen
    angefangen. Alles nicht so schlimm, aber verkorkst ist
    nun mal verkorkst.«
    Pete nickte. Es roch nach Kotze und See und dem Öl
    von sechshundert Waffen.
    Sie fuhren weiter. Reine Benzinverschwendung, um den
    Benzedrinschock loszuwerden.
    Bitte, lieber Jack:
    Schick mehr Flugzeuge. Laß die Boote in See stechen.
    628
    Stunden wurden zu Jahrzehnten. Pete lenkte sich von
    Stantons Geplapper ab, indem er Listen aufstellte.
    Die Männer, die er getötet, die Frauen, die er gefickt hatte.
    Die besten Hamburger in L. A. und Miami. Was aus ihm
    geworden wäre, wenn er in Quebec geblieben wäre. Wenn
    er Kemper Boyd nie begegnet wäre.
    Stanton drehte am Sender herum. Nachrichten knisterten
    herein.
    Der Luftschlag war danebengegangen. Die Bomber hatten
    nicht mal ein Zehntel von Castros Luftwaffe erwischt.
    Bad-Back-Jack war schwer getroffen. Er reagierte wie ein
    Weib: vorerst keinen Luftschlag mehr.
    Chuck Rogers kam mit einer Meldung durch. Marcello
    und Littell hielten sich immer noch in Guatemala auf. Das
    Neueste aus den USA: Das FBI war in New Orleans ausge-
    schwärmt, wo Carlos angeblich gesehen worden war!
    Das war Boyds Idee gewesen. Er meinte, falsche Tele-
    fonhinweise würden Bobby ablenken und Marcellos Spuren
    besser verwischen.
    Sekunden w urden zu Ja hren, Minuten zu
    Scheißjahrtausenden.
    Pete kratzte sich die Eier wund. Pete rauchte sich heiser.
    Pete schoß Palmwedel von den Bäumen, um wenigstens et-
    was abzuschießen.
    Stanton nahm eine Meldung entgegen. »Das war Lock-
    hart. Unsere Exilregierung ist am Durchdrehen. Sie brauchen
    dich in Blessington, und Rogers fliegt aus Guatemala ein
    und holt dich ab.«
    629
    Sie machten einen Umweg über die kubanische Küste. Chuck
    meinte, das würde nichts an der vorgesehenen Flugzeit ändern.
    »Geh tiefer!« rief Pete.
    Chuck nahm Gas weg. Die Flammen waren aus zwei-
    tausend Fuß Höhe und auf eine halbe Meile zu erkennen.
    Sie unterflogen die Radarkontrol en und waren dicht über
    dem Strand. Pete zwängte das Fernglas aus dem Fenster.
    Er sah Flugzeugtrümmer – von Kubanern und Rebellen.
    Er sah schwelende Palmenhaine und Löschfahrzeuge im Sand.
    Flugwarnsirenen dröhnten. Auf Landungsstegen aufgebaute
    Scheinwerfer waren bereits vor der Dämmerung in Aktion.
    Exakt an der Flutlinie waren Unterstände errichtet – voll
    bemannt und von Sandsäcken geschützt.
    Milizsoldaten drängten sich auf den

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