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Ein amerikanischer Thriller

Ein amerikanischer Thriller

Titel: Ein amerikanischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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Schwanzlutscher: »HUAC-
    Rechtsberater Leonard Hosney, 43, aus Grand Rapids, Mi-
    chigan.« Sol Maltzman schrieb: »Die abscheuliche Tätigkeit
    für Hush-Hush hat sich endlich bezahlt gemacht, ich bekam
    vom Rausschmeißer eines Männerpuffs in Hermosa-Beach
    einen Tip. Er hat die Fotos gemacht und mir versichert,
    daß der Junge minderjährig ist. Er wird bald noch mehr
    Fotomaterial liefern.«
    Pete zündete eine Zigarette an der anderen an. Jetzt war
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    ihm al es klar. Die Akten waren Sols Rache am HUAC. Und
    eine heimliche Sühne: Sol schrieb rechtsgerichtete Rufmord-
    artikel und sammelte Dreck für eine späte Rache.
    Akte Nr. 3 enthielt wiederum Fotos: von Schecks, Ein-
    zahlungsscheinen und Banknoten. Pete schob das Essen weg:
    Das war Belastungsmaterial der Spitzenklasse.
    Sol Maltzman schrieb: »Die politischen Folgen von How-
    ard Hughes’ 200.000-Dollar-Darlehen an Richard Nixons
    Bruder Donald im Jahr 1956 sind äußerst schwerwiegend,
    vor allem, wenn man bedenkt, daß Nixon 1960 als Präsi-
    dentschaftskandidat der Republikaner antreten wird. Hier
    liegt eindeutig der Fal vor, daß ein schwerreicher Industriel er
    sich politische Macht kauft. Dies läßt sich indirekt durch
    die zahlreichen politischen Initiativen Nixons belegen, die
    Hughes direkt begünstigen.«
    Pete überprüfte das fotografische Beweismaterial. Die Be-
    schuldigung hatte Hand und Fuß – eines paßte zum anderen.
    Sein Essen war kalt geworden. Sein Hemd war
    durchgeschwitzt.
    Insider-Wissen war Sprengstoff.
    Der Tag hatte ihm lauter Asse beschert – aber er konnte sie
    nicht ausspielen.
    Er konnte an der Hughes/Nixon-Sauerei dranbleiben. Gail
    konnte Sols Job bei Hush-Hush übernehmen – sie hatte bereits
    für Magazine gearbeitet und von Scheidungsfällen ohnehin
    die Nase voll.
    Die Infos über die HUAC-Mitarbeiter waren lauter Asse,
    doch wußte er nicht, wie sie zu GELD zu machen waren.
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    Bei Kemper Boyds Auftritt hingegen waren seine Antennen-
    fühlerchen weit, weit ausgefahren.
    Pete fuhr zum Miramar und beschattete den Parkplatz.
    Boyds Wagen war hinter dem Swimmingpool abgestellt.
    Dort sonnten sich jede Menge Frauen in Badeanzügen –
    er hatte schon unter schlimmeren Bedingungen auf der
    Lauer gelegen.
    Stunden vergingen. Die Frauen kamen und gingen. Die
    Dämmerung erschwerte die Sicht, und schließlich war sie
    ganz weg.
    Miami kam ihm in den Sinn – Taxis mit Tigerstreifen
    und hungrige Alligatoren.
    18 Uhr, 18 Uhr 30, 19 Uhr, 19 Uhr 22: Boyd und der
    Arsch Ward Littell schlenderten am Pool vorbei.
    Sie stiegen in Boyds Mietwagen. Bogen auf den Wilshire
    Boulevard ein, Richtung Osten.
    Littell war der Windhund, der den Schweinehund Boyd
    begleitete. Er kam ins Sinnen: Die beiden FBI-Typen und
    er kannten sich seit ewigen Zeiten.
    Pete ordnete sich hinter ihnen ein. Sie bildeten ein Wagen-
    paar: den Wilshire Boulevard hoch, die Barrington hoch zum
    Sunset Boulevard. Pete ließ sich zurückfallen und wechselte
    immer wieder die Spur. Er leistete gute Arbeit. Boyd merkte
    nicht, daß er ihm folgte – das erkannte er deutlich.
    Sie fuhren den Sunset Boulevard entlang: durch Beverly
    Hills über den Strip nach Hollywood. Boyd bog nach links
    auf die Alta Vista ab – etwa auf mittlerer Höhe vor einem
    Häuserblock.
    Pete blieb drei Häuser weiter am Straßenrand stehen. Boyd
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    und Littell stiegen aus; im Licht einer Straßenlaterne konnte
    er ihre Bewegungen verfolgen.
    Sie zogen sich Handschuhe an. Sie griffen sich Taschen-
    lampen. Littell öffnete den Kofferraum und holte einen
    Werkzeugkasten heraus.
    Sie gingen zu einem rosa Haus, knackten das Schloß
    und brachen ein.
    Das Licht der Taschenlampe drang durchs Fenster. Pete
    wendete und konnte die Hausnummer erkennen: 1541 North.
    Es konnte sich nur um einen Abhörjob handeln. Die
    FBI-Typen bezeichneten ihre Einbrüche als »Black-bag«-Job.
    Das Wohnzimmerlicht ging an. Die Ärsche trauten sich
    was.
    Pete nahm das Adreßbuch vom Rücksitz. 1541 North
    Alta Vista wohnte angeblich: Darleen Shoftel, H03-6811.
    Wanzen einzubauen dauerte etwa eine Stunde – Zeit
    genug, die Braut polizeilich überprüfen zu lassen. An der
    Straßenecke war ein Telefon – somit konnte er, während er
    anrief, das Haus weiter beobachten.
    Er ging zu dem Apparat und rief bei der County Police
    an. Karen Hiltscher nahm ab – er hatte ihre Stimme gleich
    erkannt.
    »Archiv und Information.«
    »Karen, ich bin’s, Pete Bondurant.«
    »Nach all der Zeit hast du sofort

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