Ein amerikanischer Thriller
getan haben.«
Pete zuckte mit den Schultern. »Jack ist ein sehr beschäf-
tigter Mann.«
»Sie auch.«
»Macht es Ihnen was aus, daß Jonny Coates noch am
Leben ist?«
»Nur wenn ich an Margaret denke. Nur wenn ich daran
denke, daß sie sich niemals von einem Mann anfassen läßt.«
Pete spürte, wie der Boden unter ihm schwankte.
»Sagen Sie mir, was Sie wollen«, sagte Barb.
»Dich«, sagte Pete.
Sie nahmen ein Zimmer im Hollywood-Roosevelt. Die Re-
klame von Grauman’s Chinese blinkte in ihrem Fenster.
Pete stieg aus den Hosen. Barb zog ihr Twistkleid aus.
Straß-Pailletten fielen zu Boden – und pieksten Pete in die
Fußsohlen.
Barb kickte seinen Pistolenhalfter unters Bett.
Sie hob die Arme und löste ihre Halskette. Er sah die
weißgepuderten Stoppeln in ihren Achselhöhlen.
794
Er drückte ihr die Handgelenke gegen die Wand. Sie
begriff, was er wollte, und ließ ihn gewähren.
Der Geschmack brannte ihm auf der Zunge. Sie bog die
Arme zurück, um ihm alles zu geben.
Er tastete nach ihren Brustwarzen. Roch den Schweiß,
der ihr von den Schultern floß.
Sie schob ihm ihre Brüste ins Gesicht. Solche Adern und
Sommersprossen hatte er noch nie gesehen. Er küßte sie
und biß sie und drängte sie mit seinem Mund an die Wand.
Ihr Atem ging schwer. Er spürte ihren Puls an seinen
Lippen. Er ließ seine Hände ihre Beine entlanggleiten und
steckte einen Finger in sie rein.
Sie schob ihn weg. Sie stolperte zum Bett und warf sich
quer darüber. Er kniete sich zwischen ihre Beine.
Er betastete ihren Bauch und ihre Arme und ihre Füße.
Er spürte überall, wo er sie anfaßte, ihren Herzschlag. Sie
hatte am ganzen Körper große Adern.
Sein Schwanz war so hart, daß es fast schmerzte.
Er schmeckte ihr Haar. Er spürte die Falten darunter.
Durch sein Beißen und Saugen brachte er ihren Puls zum
Rasen.
Sie bäumte sich auf und stieß ihn weg. Er kam, ohne sie
auch nur zu berühren. Er zitterte und schluchzte und konnte
nicht genug von ihrem Geschmack bekommen.
Sie zuckte. Sie biß in die Laken. Sie erschlaffte und zuckte
erneut, erschlaffte und zuckte, erschlaffte und zuckte.
Er wollte nicht, daß das je aufhörte. Er wollte niemals
mehr auf ihren Geschmack verzichten.
795
82
(Meridian, 12. 5. 62)
Die Klimaanlage war durch einen Kurzschluß ausgefallen.
Kemper wachte verschwitzt und mit rotem Kopf auf.
Er schluckte vier Dexedrin. Und legte sich neue Lügen
zurecht.
Ich habe Ihnen nichts über die Verbindung gesagt, weil:
Ich selber keine Ahnung hatte. Ich nicht wollte, daß Jack
zu Schaden kam. Ich soeben erst davon erfahren habe und
keine schlafenden Hunde wecken wollte.
Das organisierte Verbrechen und die CIA? – es ’will mir
immer noch nicht in den Kopf.
Die Lügen wirkten nicht sehr überzeugend. Bobby würde
Nachforschungen anstellen und darauf stoßen, daß seine
eigenen Verbindungen bis ins Jahr ’59 zurückreichten.
Gestern abend hatte Bobby angerufen. »Ich erwarte Sie
morgen in Miami«, hatte er gesagt. »Sie sollen mir JM/
Wave zeigen.«
Pete rief einige Minuten später aus L. A. an. Im Hinter-
grund hörte er eine Frau eine Twistmelodie summen.
Pete sagte, er habe soeben mit Santo gesprochen. Santo
habe ihm befohlen, die Rauschgiftdiebe aufzuspüren.
»Er befahl mir, sie zu finden , Kemper. Er befahl mir, sie
unter keinen Umständen zu töten. Daß ich dabei entdecken
könnte, daß er mit Castro Geschäfte macht, schien ihm
ziemlich egal zu sein.«
796
Kemper wies ihn an, eine weitere Scharade zu inszenieren.
Pete wollte nach New Orleans fliegen und sich gleich an die
Arbeit machen. Er sei im Olivier House Hotel oder in Guy
Banisters Büro zu erreichen.
Kemper schnupfte einen Speedball. Das Kokain brachte
das Dexedrin gleich zur vollen Wirkung.
Er hörte das Exerziergebrül des Kaders draußen. Laurent
ließ die Kubaner jeden Morgen Freiübungen machen.
Flash und Juan reichten ihm gerade bis zur Brust. Néstor
paßte in seinen Rucksack.
Néstor war gestern mit dem Messer auf einen Redneck
losgegangen. Der Mann hatte nichts weiter getan, als seine
Stoßstange zu berühren. Seit dem Überfal war Néstor völlig
fertig mit den Nerven.
Néstor floh. Der Redneck überlebte. Laut Flash hatte
Néstor ein Schnellboot gekapert und war nach Kuba gedüst.
Néstor hinterließ eine Nachricht. Man solle ihm seinen
Anteil aufheben. Sobald Castro tot sei, käme er zurück.
Kemper duschte und rasierte sich. Von seiner
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