Ein amerikanischer Thriller
Geschworenen schicken.
Riet ihm, Strohmänner für die Bestechungsangebote in Be-
reitschaft zu halten.
Worauf Jimmy sich nach dem Stand der Erpressung
erkundigte.
LÄUFT WIE GESCHMIERT berichtete Littell. Wor-
auf Jimmy-Baby Jack auf der Stelle in die Zange nehmen
wollte! !
Littell mahnte zur Geduld. Wir schnappen ihn uns zum
bestmöglichen Zeitpunkt.
Jimmy verabschiedete sich mit einem Wutanfall. Littell
rief bei Carlos Marcello in New Orleans an.
Sie besprachen seine Ausweisung. Littell unterstrich die
Notwendigkeit taktischer Verzögerungen.
»Man kann den Staat am besten schlagen, indem man
ihn frustriert. Man zermürbt die Gegenseite und sorgt dafür,
daß sie ständig neue Juristen auf den Fall ansetzt. Man stellt
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ihre Geduld und ihre Reserven auf die Probe und läßt sie
unerbittlich auflaufen.«
Carlos kapierte. Zum Abschied stellte Carlos eine richtig
dumme Frage.
»Kann ich meine Spenden für die kubanische Sache von
der Steuer absetzen?«
»Bedauerlicherweise nicht«, sagte Littell.
Carlos legte auf. Littell rief Pete in Miami an.
Der nahm gleich beim ersten Klingeln ab. »Bondurant.«
»Ich bin’s, Pete.«
»Schön, Ward. Ich höre.«
»Stimmt was nicht? Du wirkst so aufgeregt.«
»Alles bestens. Läuft bei uns alles, wie’s soll?«
»Alles bestens. Aber ich habe immer wieder an Lenny
denken müssen und habe fast das Gefühl, daß er Sam zu
nahe steht.«
»Meinst du, er würde Sam was verraten?«
»Das nicht. Ich habe nur gedacht –«
Pete schnitt ihn ab. »Erspar mir deine Gedanken. Das ist
deine Show, also gib mir deine Anweisungen.«
»Ruf Turentine an«, sagte Littell. »Er soll nach L. A. flie-
gen und zur Vorsicht Lennys Telefon anzapfen. Übrigens
ist auch Barb dort. Sie tritt in einem Hollywood-Schuppen
namens ›Rabbit’s Foot Club‹ auf. Freddy soll auch bei ihr
mal auf den Busch klopfen und schauen, wie sie sich hält.«
»Klingt ganz vernünftig«, sagte Pete. »Abgesehen davon,
daß ich dafür sorgen möchte, daß Sam Lenny auch wegen
anderer Geschichten nicht zu nahe kommt.«
»Was meinst du damit?«
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»Kubanische Angelegenheiten. Uninteressant für dich.«
Littell überprüfte seinen Kalender. Er sah, daß er Einga-
betermine bis in den Juni hinein hatte.
»Ruf Freddy an, Pete. Erledigen wir das schnell.«
»Viel eicht laufe ich ihm in L. A. über den Weg. Ich könnte
einen Tapetenwechsel gebrauchen.«
»Ja. Und gib mir Bescheid, wenn er soweit ist.«
»Mach ich. Bis bald, Ward.«
Littell legte auf. Der Verzerrer blinkte und riß ihn aus
seinen Gedanken. Hoover hatte ihn akzeptiert. Die Zeit der
Nettigkeiten war nun vorbei. Hoover gab sich kurz ange-
bunden wie eh und je.
Hoover erwartete, daß er ihn anbettelte.
Bitte lassen Sie Helen Agee wieder zum Studium zu. Bitte
befreien Sie meinen linken Freund aus dem Knast.
Er würde ihn niemals um etwas bitten, den Gefallen tat
er ihm nicht.
Pete war nervös. Er hatte das Gefühl, daß Kemper Boyd
Pete zu Sachen zwang, bei denen ihm jegliche Kontrolle
entglitt.
Boyd sammelte Jünger. Boyd fühlte sich bei kubanischen
Killern und bei armen Negern wohl. Pete war von Kempers
Glanz geblendet. Bei dem Kuba-Chaos hatten sie sich beide
übernommen.
Laut Carlos hatten sie mit Santo Trafficante ein Geschäft
abgeschlossen. Über den zugesicherten Profit konnte Carlos
nur lachen. Santo würde denen niemals derartig viel Geld
zahlen.
Carlos kam das kubanische Durcheinander nur recht.
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Carlos behauptete, daß Sam und Santo ihre Verluste be-
grenzen wollten.
Nettoverlust. Nettogewinn. Profitspanne.
Er hatte die Pensionskassenbücher. Er brauchte eine Zeit-
lang Ruhe, um auf dieser Grundlage eine sinnvolle gewinn-
bringende Strategie zu entwickeln.
Littell drehte den Stuhl zum Fenster und schaute hinaus.
Kirschblüten streiften das Glas – er hätte sie berühren können.
Das Telefon klingelte. »Ja?«
»Howard Hughes hier«, sagte eine Männerstimme.
Littell unterdrückte ein Kichern. Pete hatte ihm
diese ganzen irrsinnig komischen Dracula-Geschichten
erzählt –
»Ward Littell hier, Mr. Hughes. Und ich freue mich sehr,
von Ihnen zu hören.«
»Dazu haben Sie al en Grund«, sagte Hughes. »Mr. Hoover
hat mich über ihre makellosen Referenzen informiert, und
ich beabsichtige, Ihnen 200.000 Dollar für das Privileg zu
bezahlen, mein Mitarbeiter werden zu dürfen. Sie brauchen
nicht nach Los Angeles umzuziehen, und wir werden einzig
durch Briefe
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