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Ein amerikanischer Thriller

Ein amerikanischer Thriller

Titel: Ein amerikanischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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Sie zum Flughafen
    mitnehmen?«
    800
    »Nein, danke. Ich muß noch telefonieren.«
    Bobby legte die Sonnenbril e ab. Eine Studentin erkannte
    ihn und stieß einen Jubelschrei aus.
    Kemper besetzte ein leeres JM/Wave-Büro. Die Telefonzen-
    trale stellte ihn direkt zum Informationsdienst der Polizei
    von Los Angeles durch.
    Ein Mann nahm ab. »Archiv und Information. Officer
    Graham.«
    »Geben Sie mir Dennis Payne, bitte. Sagen Sie ihm,
    Kemper Boyd wolle ihn sprechen, es handele sich um ein

Ferngespräch.«
    »Bleiben Sie bitte am Apparat.«
    Kemper kritzelte auf einem Notizblock herum. Payne
    war sofort dran.
    »Mr. Boyd, wie geht es Ihnen?«
    »Gut, Sergeant. Und Ihnen?«
    »So so, la la. Ich wette, Sie wollen was wissen.«
    »Al erdings. Ich möchte, daß Sie das Vorstrafenregister einer
    Weißen namens Barbara Jahelka überprüfen, schreibt sich
    wahrscheinlich J-A-H-E-L-K-A. Sie dürfte zweiundzwanzig
    oder zweiunddreißig Jahre alt sein und wohnt wahrscheinlich
    in Los Angeles. Außerdem möchte ich Sie bitten, eine nicht
    eingetragene Telefonnummer für mich herauszukriegen. Der
    Teilnehmer heißt entweder Lenny Sands oder Leonard J.
    Seidelwitz, und es ist wahrscheinlich ein Anschluß in West
    Hollywood.«
    »Alles klar«, sagte Payne. »Bleiben Sie dran, okay? Das
    kann ein paar Minuten dauern.«
    801
    Kemper blieb am Apparat. Seine kleine Stärkung verur-
    sachte ihm nun leichte Zitteranfälle.
    Pete hatte ihm nicht gesagt, was er in L. A. zu erledigen
    hatte. Lenny war erpreßbar und bestechlich.
    Payne meldete sich wieder. »Mr. Boyd? Wir sind zweimal
    fündig geworden.«
    Kemper griff nach dem Stift. »Ich höre.«
    »Die Nummer von Sands ist OL5-3980, und das Mädchen
    wurde wegen Marihuana-Besitz verurteilt. Sie ist die einzige
    Barbara Jahelka in unseren Akten, und ihr Geburtsdatum
    paßt zu Ihren Angaben.«
    »Einzelheiten?«
    »Sie wurde im Juli ’57 festgenommen. Sie hat sechs Monate
    abgesessen und zwei Jahre Bewährung anstandslos hinter
    sich gebracht.«
    Nichtssagende Informationen.
    »Könnten Sie herausfinden, ob noch etwas neueren Da-
    tums vorliegt? FBI-Hinweise oder Festnahmen, die nicht
    zur Anklage führten?«
    »Mach’ ich«, sagte Payne. »Ich setze mich mit dem Sheriff
    und unseren örtlichen Behörden in Verbindung. Wenn das Mäd-
    chen seit ’57 in Schwierigkeiten geraten ist, krieg’ ich das raus.«
    »Danke, Sergeant. Ich bin Ihnen sehr verbunden.«
    »Ich brauche etwa eine Stunde, Mr. Boyd. Bis dahin weiß
    ich was – oder es liegt nichts gegen sie vor.«
    Kemper legte auf. Die Telefonzentrale verband ihn mit
    Lennys Nummer in L. A.
    Er ließ es dreimal klingeln. Kemper hörte ein schwaches
    Klicken und legte auf.
    802
    Pete war ein Erpresser. Pete kannte sich mit Abhörakti-
    onen aus. Petes Partner war der berühmt-berüchtigte Fred
    Turentine.
    Freddys Bruder hatte einen Fernsehreparaturdienst in L. A.
    Wo Freddy arbeitete, wenn er nicht gerade beim Abhören war.
    Kemper rief die Auskunft von L. A. an. Er bekam die
    Telefonnummer und ließ sich von dem Mädchen in der JM/
    Wave-Zentrale durchstellen. Die Leitung pfiff und knackte.
    Ein Mann nahm gleich beim ersten Klingeln ab: »Turentines
    Fernsehdienst. Guten Morgen.«
    Kemper gab ein Knurren von sich. »Ist Freddy da? Hier
    spricht Ed. Guter Freund von Freddy und Pete Bondurant.«
    Der Mann hüstelte. »Freddy ist in New York. Er war vor
    ein paar Tagen hier, ist jetzt aber wieder dorthin zurück.«
    »Scheiße. Ich muß ihm was schicken. Hat er eine Adresse
    hinterlassen?«
    »Ja, hat er. Augenblick … haben wir gleich …, da, 94
    East 76th Street, New York City. Die Telefonnummer lautet
    MU6-0197.«
    »Danke«, sagte Kemper. »Sehr verbunden.«
    Der Mann hustete. »Grüßen Sie Freddy von mir. Und
    richten Sie ihm aus, daß ihn sein großer Bruder bittet, er
    soll sich keinen Ärger einhandeln.«
    Kemper legte auf. Er nahm das Büro um ihn herum
    nur mit Mühe wahr. Turentine wohnte Ecke 76. Straße
    und Madison. Das Carlyle befand sich genau auf der Ecke.
    Kemper wählte erneut die Telefonzentrale und gab dem
    Mädchen noch einmal Lennys Nummer durch.
    Er hörte es dreimal klingeln und dreimal leise klicken.
    803
    Eine Frau nahm ab: »Anschluß von Mr. Sands.«
    »Spreche ich mit Mr. Sands’ Auftragsdienst?«
    »Ja, Sir. Und Mr. Sands ist in New York City erreichbar.
    Unter der Nummer MU6-2433.«
    Lauras Nummer.
    Kemper legte auf und wählte nochmals die Zentrale. »Ja,
    Mr. Boyd«, sagte das Mädchen.
    »Bitte

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