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Ein amerikanischer Thriller

Ein amerikanischer Thriller

Titel: Ein amerikanischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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einzige Kriechspur.
    Dougie Frank verschlief den Regensturm. Pete erwischte
    Nachrichten und ein Twistprogramm im Radio.
    Ein Kommentator verzapfte was über Joe Valachis Be-
    kenntnisfreude. Valachi hatte das organisierte Verbrechen
    als »La Cosa Nostra« bezeichnet.
    Valachi war im Fernsehen ein Riesenhit. Ein Nachrichten-
    sprecher erwähnte »Spitzen«-Einschaltquoten. Valachi verpfiff
    Ostküstengangster im Dutzend.
    Ein Reporter befragte Heshie Ryskind – auf irgendeiner
    Krebsstation in Phoenix. Hesh bezeichnete »La Cosa Nostra«
    als »gojisches Phantasiegebilde«.
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    Das Twistprogramm war nur schlecht zu empfangen. Barb
    sang in Petes Kopf mit und stach Chubby Checker aus.
    Sie hatten, bevor er Miami verlassen hatte, miteinander
    telefoniert. Was ist los, wollte Barb wissen. Er klinge wieder
    so verängstigt.
    Das könne er ihr nicht sagen. Wenn es soweit sei, werde
    sie es schon erfahren.
    Sie wollte wissen, ob es ihnen beiden schaden könne.
    Er verneinte.
    Das nahm sie ihm nicht ab. Und dagegen kam er nicht an.
    Sie flog in ein paar Tagen nach Texas. Joey hatte sie für
    eine achtwöchige Tournee durch Texas engagiert.
    Er wol te an den Wochenenden rüberfliegen. Um bis zum
    18. November ihr ergebener Schminkkofferträger zu sein.
    Sie kamen mittags in Miami an. Lockhart bekämpfte seinen
    Kater mit Doughnuts und Kaffee.
    Sie fuhren durch die Innenstadt. Wo Dougie auf die
    »Zu-Vermieten«-Schilder hinwies.
    Pete engte die Auswahl auf drei Büros und drei Häuser
    ein. Zwischen diesen dreien mußte Dougie sich entscheiden.
    Dougie entschied sich rasch. Dougie wolle sich so bald
    wie möglich aufs Ohr hauen.
    Er entschied sich für ein Haus unweit der Biscayne. Er
    entschied sich für ein Büro an der Biscayne – genau in der
    Mitte zwischen den drei Routen.
    Beide Vermieter verlangten Kaution. Dougie zählte die
    Noten vom Spesenbündel ab und blätterte drei Monatsmieten
    auf den Tisch.
    872
    Pete blieb außer Sichtweite. Die Vermieter bekamen ihn
    nie zu sehen. Er beobachtete, wie Dougie sein Zeug ins
    Haus schleppte – der rothaarige Trottel stand kurz vor dem
    Weltruhm.
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    92

    (Miami, 29. 9. bis 20. 10. 63)
    Er lernte Hoovers Nachricht auswendig. Er versteckte das
    Band. Er fuhr die drei Routen drei Wochen lang ein dut-
    zendmal pro Tag ab. Er sagte Pete und Kemper nicht, daß
    vielleicht noch ein zweites Attentat geplant war.
    Die Presse berichtete von den Reiseplänen des Präsidenten.
    Sie brachte ausführliche Artikel über die geplanten Auto-
    Konvois durch New York, Miami und Texas.
    Littell schickte Bobby eine Nachricht, Darin verwies er
    auf seine Beziehung zu James R. Hoffa und bat um zehn
    Minuten seiner Zeit.
    Er hatte sich die möglichen Konsequenzen fast einen Mo-
    nat lang überlegt. Der Gang zum Briefkasten war wie der
    Einbruch bei Jules Schiffrin – nur tausendmal schlimmer.
    Littell fuhr den Biscayne Boulevard runter. Er nahm bei
    jeder einzelnen Ampel mit einer Stoppuhr die Zeit.
    Kemper war vor einer Woche in den Waffenladen einge-
    brochen. Er hatte drei Gewehre mit Zielfernrohr und zwei
    Revolver gestohlen. Er hatte Handschuhe mit eigentümlich
    zerrissenen Fingerspitzen getragen – die er Dougie Frank
    Lockhart geklaut hatte.
    Am Tag darauf observierte er den Waffenladen. Polizei-
    beamte suchten die Gegend ab, und Spezialisten sicherten
    Fingerabdrücke. Dougies Handschuhe mit den offenen Spitzen
    waren nun forensisch erfaßt.
    874
    Die Handschuhe hatten auf sämtlichen Flächen in Dougies
    Haus und Büro Abdrücke hinterlassen.
    Pete ließ Dougie mit den Gewehren hantieren. Seine
    Fingerabdrücke waren auf Kolben und Schaft.
    Kemper stahl drei Autos in South Carolina. Er ließ sie
    umspritzen und mit falschen Nummernschildern versehen.
    Zwei waren für die Schützen bestimmt. Der dritte Wagen
    war für den Mann, der Dougie töten sollte.
    Pete brachte noch einen vierten Mann ins Spiel. Chuck
    Rogers stieg als Sündenbockdarsteller ein.
    Rogers und Lockhart hatten eine ähnliche Figur und
    ähnliche Züge. Dougies hervorstechendes Merkmal war sein
    leuchtend rotes Haar.
    Chuck färbte sich das Haar rot. Chuck versprühte in
    ganz Miami seinen Kennedy-Haß.
    Er riß sein Maul in Kneipen und Billardsalons auf. Er
    schäumte auf der Rol schuhbahn, an einem Schießstand und
    in zahllosen Schnapsläden. Er wurde dafür bezahlt, bis zum
    15. November ununterbrochen zu schäumen.
    Littell fuhr an Dougies Büro vorbei. Jedesmal fiel ihm
    ein brillanter neuer Dreh ein.
    Er

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