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Ein amerikanischer Thriller

Ein amerikanischer Thriller

Titel: Ein amerikanischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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zurückge-
    zogen. Hinfahren und rekrutieren, beschied Littell.
    Er war gestern abend durch das Polizeidezernat geschlendert.
    Hatte drei mögliche Routen für den Konvoi gesehen. Die
    Karten waren für al e scheißsichtbar an eine Pinwand geheftet.
    Er merkte sich die Strecken. Al e drei führten am vorgesehe-
    nen Waffengeschäft und an den »Zu-Vermieten«-Schildern vorbei.
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    Boyd sagte, daß er mehr Ehrfurcht als Angst empfand.
    Pete sagte, daß es ihm genauso ging.
    Er sagte nicht, daß er die Frau liebte. Wenn er nun starb,
    wäre er den ganzen Weg nur gegangen, um sie sinnlos zu
    verlieren.
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    (Miami, 27. 9. 63)
    Jemand hatte ein Tonbandgerät auf den Kaffeetisch gestellt.
    Und einen verschlossenen Umschlag danebengelegt.
    Littell zog die Tür hinter sich zu und überlegte.
    Pete und Kemper wissen, daß du hier bist. Jimmy und
    Carlos wissen, daß du immer im Fontainebleau absteigst.
    Du bist zum Frühstück in den Coffee Shop gegangen und
    warst keine halbe Stunde weg.
    Littell öffnete den Umschlag und zog ein Blatt Papier
    heraus. Mr. Hoovers Druckschrift erklärte den heimlichen
    Eindringling.
    Jules Schiffrin ist im Herbst 1960 gestorben, zur selben
    Zeit, als Sie vom Dienst fernblieben. Seine Villa wurde
    geplündert, und gewisse Bücher wurden gestohlen.
    Joseph Valachi war häufig mit der Weiterleitung von
    Pensionskassendarlehen befaßt. Er wird gegenwärtig von
    einem zuverlässigen Kollegen verhört. Robert Kennedy
    weiß davon nichts.
    Das beiliegende Band enthält Informationen, die
    Mr. Valachi weder Mr. Kennedy noch dem McClellan-
    Ausschuß, noch irgend jemandem sonst preisgeben wird.
    Ihm ist bekannt, daß Qualität und Dauer seiner Sicher-
    heitsverwahrung davon abhängen.
    Vernichten Sie diese Mitteilung. Hören Sie das Band
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    ab, und bewahren Sie es sicher auf. Ich bin mir des gren-
    zenlosen strategischen Potentials der Aufnahme bewußt.
    Das Band darf Robert Kennedy nur in Zusammenhang
    mit einer äußerst wagemutigen Unternehmung entdeckt
    werden.
    Littell legte das Band ein. Er hatte glitschige Hände – die
    Spule rutschte ständig von der Spindel.
    Er drückte die »Play«-Taste. Das Band knisterte und
    rauschte.
    Also noch mal von vorn, Joe. Und zwar langsam und
    deutlich.
    Okay, dann eben langsam und deutlich. Langsam und
    deutlich zum sechzehnten gottverdammten – Joe, laß
    die Faxen.
    Okay. Langsam und deutlich für die Trottel auf den
    billigen Plätzen. Das Stammkapital der Teamsterzentral-
    pensionskasse, die an alle möglichen schlechten und an
    wenige gute Menschen zu Wucherzinsen Geld verleiht, ist
    von Joseph P. Kennedy Sen. zur Verfügung gestel t worden.
    Ich habe oft den Geldbriefträger gemacht. Manchmal
    habe ich Geld in die Schließfächer von Leuten gelegt.
    Das heißt, die haben Ihnen erlaubt, an ihre Bank-
    schließfächer zu gehen.
    Richtig. Und ich habe regelmäßig Joe Kennedys Bank
    besucht. Die Zentrale der Security-First National in Bos-
    ton. Kontonummer 811 512 404. Das sind so etwa neun-
    zig bis hundert Schließfächer voller Bargeld. Raymond
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    Patriarca meint, daß da drin an die hundert Millionen
    Dollar stecken, und Raymond muß es ja wissen, denn er
    und Joe der Ire kennen sich seit ewigen Zeiten. Ich muß
    immer lachen, wenn ich daran denke, wie Bob Kennedy
    auf Gangsterjagd geht. Ich nehme an, da fällt der Apfel
    ziemlich weit vom Stamm, denn Joe Kennedys Geld hat
    eine Unmenge von Firmengeschäften finanziert. Wobei
    ich allerdings einräumen muß, daß nur der alte Joe von
    dem Geld weiß. Es stellt sich doch keiner hin und er-
    klärt, er habe hundert Millionen in bar auf der hohen
    Kante, von denen die eigenen Söhne, der Präsident und
    der Justizminister, keine Ahnung haben. Und jetzt, wo
    Joe den Schlaganfall hatte, kann er vielleicht nicht mehr
    so klar denken. Es wäre schön, wenn das Geld irgendwie
    für irgend etwas eingesetzt würde und nicht einfach so
    rumliegt, was sehr wohl der Fall sein kann, wenn der
    alte Joe abkratzt oder senil wird. Ich meine, klar weiß
    jeder von den Mächtigen in der Firma, was für ein übler
    Finger Joe ist, aber keiner kann Bobby deswegen in die
    Mangel nehmen, weil er sich sonst selber verrät.
    Das Band endete. Littell drückte die »Stop«-Taste und saß
    ganz still.
    Er überlegte. Er versetzte sich in Hoovers Lage und dachte
    laut für ihn. Ich stehe Howard Hughes nahe. Ich habe ihm
    Ward Littell beigesellt. Littell hat Hughes um Geld gebeten,
    um sicherzustellen, daß das FBI

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