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Ein amerikanischer Thriller

Ein amerikanischer Thriller

Titel: Ein amerikanischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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Nur sechs Sekunden – das
    genügte für einen Pillenklau.
    Das Geschrei des Typs wurde von Straßengeräuschen
    übertönt. Pete stopfte ihm das Maul mit einem Sandwich.
    Der Stoff war in der Tiefkühltruhe neben der Eiscreme
    versteckt.
    Der Hotelmanager hatte Mr. Hughes einen Weihnachts-
    baum gestiftet. Er war mit Kunstschnee bedeckt und mit
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    Kerzen geschmückt – ein Page hatte ihn vor dem Bungalow
    abgestellt.
    Pete trug ihn ins Schlafzimmer und steckte das Kabel in
    eine Steckdose. Die Lichter funkelten und glitzerten.
    Hughes schaltete einen Webster-Webfoot-Cartoon aus.
    »Was soll denn das? Und wieso hast du ein Tonbandge-
    rät mit?«
    Pete wühlte in den Taschen und warf Pillendosen unter
    den Baum.
    »Hurra! Weihnachten ist da! Zehn Tage zu früh, hurra!
    Mit Codein und Dilaudid, jaja!«
    Hughes arbeitete sich aus den Kissen hoch. »Nun … ich
    bin hoch erfreut. Aber solltest du nicht Hush-Hush- Skan-
    daljägertesten?«
    Pete riß das Christbaumkabel heraus und steckte das
    Tonbandkabel ein.
    »Haben Sie immer noch einen Haß auf Senator John F.
    Kennedy, Boss?«
    »Und ob ich das habe. Sein Vater hat mich schon 1927
    bei Verträgen gelinkt.«
    Pete wischte die Tannennadeln vom Hemd. »Ich glaube,
    wir haben die Möglichkeit, ihm in Hush-Hush ganz schön
    zuzusetzen, sofern Sie es sich leisten können, einer bestimm-
    ten Unternehmung das finanzielle Überleben zu sichern.«
    »Ich kann es mir leisten, Nordamerika zu kaufen, und
    wenn du nicht gleich aufhörst, mich an der Nase herumzu-
    führen, steck’ ich dich in den langsamsten Frachtdampfer
    nach Belgisch-Kongo!«
    Pete drückte die »Play«-Taste. Senator Jack und Darleen
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    Shoftel ächzten und stöhnten. Howard Hughes verkrallte
    sich ekstatisch ins Leintuch.
    Der Beischlaf steigerte sich zum Höhepunkt. »Mein gott-
    verfluchter Rücken hat mich im Stich gelassen«, sagte Jack K.
    »Das war guuuuut. Kurz und süß ist am schönsten«, sagte
    Darleen.
    Pete drückte die »Stop«-Taste. Howard Hughes zuckte
    und zitterte.
    »Wir können das in Hush-Hush bringen, wenn wir uns
    in acht nehmen, Boss. Aber wir müssen besonders sorgfältig
    in der Wortwahl sein.«
    »Wo … hast … du … das … her?«
    »Das Mädchen ist eine Prostituierte. Das FBI hört ihre
    Wohnung ab, und Freddy Turentine hat sich zugeschaltet.
    Daher können wir nichts drucken, das dem FBI zuviel verrät.
    Wir können kein Material drucken, das nur vom Lauschan-
    griff stammen kann.«
    Hughes zupfte an seinen Leintüchern. »Jawohl, ich wer-
    de deine ›Unternehmung‹ finanzieren. Sorg dafür, daß Gail
    Hendee die Story schreibt – so was wie ›Priapischer Senator
    schäkert mit Hol ywood-Playgirl‹. Übermorgen erscheint die
    neue Nummer, und wenn Gail die Story heute verfaßt und am
    Abend in die Redaktion bringt, kann sie schon in der nächsten
    Ausgabe stehen. Sorg dafür, daß Gail Hendee sich umgehend
    dransetzt. Die Kennedy-Familie wird die Story ignorieren,
    doch die seriösen Zeitungen und Nachrichtendienste werden
    bei uns wegen Einzelheiten und Hintergrundinformationen
    nachfragen, und wir werden selbstverständlich gern bereit
    sein, unser Wissen zur Verfügung zu stellen.«
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    Howard der Große strahlte wie ein Kind bei der Weih-
    nachtsbescherung. Pete schaltete den Christbaum wieder ein.
    Bei Gail war einige Überzeugungsarbeit erforderlich. Pete
    ließ sie auf der Wachhundehütten-Veranda Platz nehmen
    und versuchte, sie rumzukriegen.
    »Kennedy ist ein Clown. Er hat dich während seiner
    gottverdammten Hochzeitsreise zu sich bestellt. Er hat dich
    nach zwei Wochen rausgeschmissen und dich mit einem
    verdammten Nerzmantel verabschiedet.«
    Gail lächelte. »Nett ist er allemal gewesen. Er hat mir
    nie vorgeschlagen: ›Schatz, wir sollten uns auf Scheidungen
    spezialisieren.‹«
    »Wenn dein Alter hundert Millionen Dollar schwer ist,
    hast du das auch nicht nötig.«
    Gail seufzte. »Du behältst, wie stets, das letzte Wort. Und
    weißt du eigentlich, wieso ich den Nerz seit kurzem nicht
    mehr trage?«
    »Nein.«
    »Ich habe ihn Mrs. Walter P. Kinnard geschenkt. Du hast
    dir einen so großen Anteil von ihrem Unterhalt gesichert, daß
    ich dachte, sie könne eine kleine Aufmunterung gebrauchen.«
    Vierundzwanzig Stunden später.
    Hughes rückte dreißig Riesen raus. Pete kassierte fünf-
    zehn. Damit kam er selbst dann auf seine Kosten, wenn die
    Abhöraktion wegen der Hush-Hush -Sudeleiaufflog.
    Freddy kaufte einen starken Senderempfänger

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