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Ein amerikanischer Thriller

Ein amerikanischer Thriller

Titel: Ein amerikanischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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sagte Pete, »aber beantworten Sie mir die Frage.«
    »Scheiße, tu’ ich nicht … warten Sie … der Türsteher
    des Largo leitet einen Callboy-Ring.«
    »Gut. Dann erzählen Sie mir was über Mickey Cohens
    Geschlechtsleben.«
    Lenny lächelte. »Der tut nur so als ob. Er steht gar nicht
    auf Weiber, wird aber gerne mit schönen Frauen gesehen.
    Seine gegenwärtige Scheinfreundin heißt Sandy Hashhagen.
    Manchmal geht er mit Candy Barr und Liz Renay aus.«
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    »Wer hat Tony Trombino und Tony Brancato umgelegt?«
    »Entweder Jimmy Frattiano oder ein Bulle namens Dave
    Klein.«
    »Wer hat den größten Schwanz in Hollywood?«
    »Steve Cochran oder John Ireland.«
    »Was ist Spade Colleys Zeitvertreib?«
    »Aufputschmittel schlucken und die Ehefrau verhauen.«
    »Mit wem würde Ava Gardner Sinatra betrügen?«
    »Mit jedermann.«
    »An wen würden Sie sich wegen einer Abtreibung wenden?«
    »An Freddy Ottash.«
    »Jayne Mansfield?«
    »Nymphomanin.«
    »Dick Contino?«
    »Mösenleckerchampion.«
    »Gail Russel?«
    »Säuft sich in einer billigen Absteige in West Los Angeles
    zu Tode.«
    »Lex Barker?«
    »Schürzenjäger mit Neigung zu Käfigfleisch.«
    »Johnnie Ray?«
    »Schwul.«
    »Art Pepper?«
    »Drogensüchtig.«
    »Lizabeth Scott?«
    »Lesbe.«
    »Billy Eckstine?«
    »Mag Muschis.«
    »Tom Neal?«
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    »Schnapsleiche in Palm Springs.«
    »Anita O’Day?«
    »Drogen.«
    »Cary Grant?«
    »Schwul.«
    »Randolph Scott?«
    »Schwul.«
    »Senator William F. Knowland?«
    »Trinkt.«
    »Chief Parker?«
    »Trinkt.«
    »Bing Crosby?«
    »Betrunkener Ehefrauenschläger.«
    »Desi Arnaz?«
    »Nuttensüchtig.«
    »Scott Brady?«
    »Hascht.«
    »Grace Kelly?«
    »Frigid. Ich hab’ sie mal selber gebumst und mir fast den
    Pimmel abgefroren.«
    Pete lachte. »Ich?«
    Lenny grinste. »Erpresser. Zuhälter. Killer. Und falls du
    das gemeint hast, so bin ich viel zu gerissen, um mich je
    mit dir anzulegen.«
    »Du hast den Job«, sagte Pete.
    Sie schüttelten sich die Hand.
    Mad Sal D. kam herein, zwei Pappbecher schwenkend,
    aus denen Münzen purzelten.
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    (Washington, D. C., 20. 1. 59)
    United Parcel lieferte ihm drei große Kisten ins Haus. Kemper
    trug sie in die Küche und machte sie auf.
    Bondurant hatte das Zeug in Öltuch gewickelt. Bondurant
    hatte begriffen, was es mit den »Spielsachen« auf sich hatte.
    Bondurant schickte ihm zwei MPs, zwei Handgranaten
    und neun .45er-Automatics mit Schalldämpfern.
    Bondurant hatte eine eindeutige, nicht unterschriebene
    Nachricht beigelegt.
    »Du und Stanton seid am Zug.«
    Die MPs kamen mit Munition und Gebrauchsanweisung.
    Die .45er paßten genau in sein Schulterhalfter.
    Kemper schnallte eine der Waffen um und fuhr zum
    Flughafen. Er erwischte ohne weiteres den 13-Uhr-Shuttle
    nach New York.
    881 Fifth Avenue war eine Tudorfestung. Kemper schlich
    am Doorman vorbei und drückte in der Lobby den Klin-
    gelknopf von »L. Hughes«.
    Eine Frauenstimme sagte über die Gegensprechanlage:
    »Nehmen Sie bitten den zweiten Aufzug links. Die Lebens-
    mittel können Sie im Eingang abstellen.«
    Er stieg in den Aufzug und fuhr zwölf Stockwerke hoch.
    Die Tür öffnete sich direkt in ein Vestibül.
    Das Vestibül war so groß wie sein Wohnzimmer. Die
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    Frau mit dem Nerz lehnte an einer griechischen Säule und
    hatte einen karierten Bademantel und Slipper an.
    Das Haar hatte sie zurückgebunden. Die Spuuuuur eines
    Lächelns im Gesicht.
    »Ich kenne Sie von der Kennedy-Party. Jack sagte, Sie
    seien einer von Bobbys Polizisten.«
    »Ich heiße Kemper Boyd, Miss Hughes.«
    »Aus Lexington, Kentucky?«
    »Beinahe richtig. Nashville, Tennessee.«
    Sie faltete die Arme. »Sie haben gehört, wie ich dem Ta-
    xifahrer meine Adresse gab, und haben mich dem Doorman
    beschrieben. Er hat Ihnen meinen Namen gesagt, und Sie
    haben bei mir geklingelt.«
    »Beinahe richtig.«
    »Sie haben gesehen, wie ich die vulgäre Diamantbrosche
    verschenkt habe. Ein elegant gekleideter Mann wie Sie weiß
    eine derartige Geste zu schätzen.«
    »Nur eine sehr gut versorgte Frau kann sich eine solche
    Geste leisten.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Keine besonders scharfsinnige
    Feststellung.«
    Kemper trat auf sie zu. »Dann mal anders herum. Sie haben
    das getan, weil Sie wußten, daß Sie Publikum hatten. Das ist
    Kennedy-Stil, und wie käme ich dazu, Sie dafür zu kritisieren?«
    Laura zog den Bademantel zusammen. »Nehmen Sie sich
    vor den Kennedys in acht. Seien sie nicht anmaßend, reden
    Sie

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