Ein amerikanischer Thriller
ab?«
Pete schaute sich im Büro um. Die Fotos von Steisels
Klienten waren zum Quieken – Hughes teilte sich die Wand
mit südamerikanischen Diktatoren und einem Bongospieler
namens Preston Epps.
»Er mag Hoover nicht um einen Gefal en bitten. Er glaubt,
er ist ihm noch nicht genug in den Arsch gekrochen.«
»Er kann doch nicht ewig vor Vorladungen davonrennen.
Er sollte TWA abstoßen, seine drei- oder vierhundert Millio-
nen einstecken und sich an die nächste Eroberung machen.«
Pete kippte den Stuhl nach hinten und legte die Füße
auf Dick Steisels Schreibtisch. »So sieht er das eben nicht.«
»Und Sie?«
»Ich werde von ihm bezahlt.«
»Das heißt?«
»Das heißt, ich werde das Besetzungsbüro anrufen, ein
halbes Dutzend Schauspieler auftreiben, sie auf Mr. Hughes
trimmen und in Hughes-Aircraft-Limousinen verfrachten.
Sie sollen ein paar heiße Nightclubs besuchen, mit Geld um
sich werfen und von ihren Reiseplänen reden. Timbuktu,
Nairobi, scheißegal. Damit gewinnen wir ein bißchen Zeit.«
Steisel wühlte in dem Chaos auf seinem Schreibtisch. »Von
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TWA abgesehen, bitte ich Sie zur Kenntnis zu nehmen, daß
die meisten Hush-Hush -Artikel,die Sie uns vorgelegt haben,
den Tatbestand der Beleidigung erfül en. Zum Beispiel vorlie-
gender Ausschnitt aus einem Artikel über Spade Cooley: ›Trägt
Ella Mae Cooley einen ›Für-immer‹-Stempel auf dem Leib?
Das wäre angebracht, weil Spade seine Bluegrass-Balladen
auf ihrer schon arg lädierten Dekolletage spielt! Ella Mae
scheint Spade gesagt zu haben, daß sie sich einem Kult der
freien Liebe hingeben will! Spade antwortete mit fiedelge-
stärkten Fäusten, und jetzt trägt Ella Mae einen blauschwarz
getigerten Ausschnitt zur Schau.‹ Sehen Sie Peter, da fehlt
jedes Schlupfloch sowie –«
Steisel hörte nicht auf zu schimpfen und zu jammern.
Pete ließ ihn reden und geriet ins Sinnen.
Gestern hatte ihn Kemper Boyd angerufen. »Ich habe
einen freien Mitarbeiter für dich in petto. Er heißt Lenny
Sands und tritt für irgendwelche Ausflügler aus Chicago in
der Cal Neva Lodge in Lake Tahoe auf. Red mal mit ihm
– ich glaube, der ist wie geschaffen für Hush-Hush . Aber – er
ist ganz eng mit Ward Littell, und ich weiß, daß du raus-
kriegen wirst, daß er Beziehungen zum FBI hat. Und du
solltest auch wissen, daß Littell einen Augenzeugen in der
Gretzler-Sache hat. Mr. Hoover hat ihm befohlen, das alles
zu vergessen, aber Littell ist ein impulsiver Typ. Ich will
nicht, daß du Littell Lenny gegenüber je erwähnst.«
Das mit Lenny Sands hörte sich ganz gut an. Das mit
dem »Augenzeugen« war Quatsch.
»Ich guck’ mir Sands an«, sagte Pete. »Aber wir sollten
noch über was anderes Tacheles reden.«
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»Kuba?«
»Genau, Kuba. Ich hab immer mehr das Gefühl, daß
dort für uns Ex-Polizisten einiges zu holen ist.«
»Das stimmt. Ich spiel selber mit dem Gedanken, dort
einzusteigen.«
»Ich will mit von der Partie sein. Howard Hughes macht
mich noch verrückt.«
»Dann tu mir einen Gefallen. Tu John Stanton einen
Gefallen.«
»Das wäre?«
»Schlag meine Adresse im Washingtoner Telefonbuch nach
und schick mir ein paar Spielsachen.«
Steisel weckte ihn aus dem Tagtraum. »Sorgen Sie dafür,
daß diese Col ege-Kids die Wörter ›angeblich‹ und ›angenom-
men‹ einschieben und die Geschichten mehr nach Vermutung
klingen. Pete, hören Sie mir zu?«
»Wir sehen uns noch, Dick«, sagte Pete. »Ich hab’ zu tun.«
Er fuhr zu einem Münzfernsprecher und ließ Beziehungen
spielen. Er rief Mickey Cohen, einen alten Kumpel bei den
Bullen, und Fred Otash, den »Detektiv der Stars«, an. Sie
erklärten, sie könnten ein paar »Spielsachen« auftreiben, an-
schließende Lieferung nach Washington garantiert.
Pete rief Spade Cooley an. »Ich habe gerade eine neue
Schmuddelei über dich gekippt«, sagte er. »Was kann ich für
dich tun?« sagte der dankbare Spade.
»Ich brauche sechs Mädchen aus deiner Band«, sagte Pete.
»Sie sollen mich in einer Stunde vor dem Besetzungsbüro
treffen.«
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»Aber klar doch«, sagte Spade.
Pete rief das Besetzungsbüro und Hughes Aircraft an. Die
beiden Mitarbeiter versprachen umgehende Erledigung: In
einer Stunde würden ihn beim Besetzungsbüro sechs Howard-
Hughes-Doubles und sechs Limousinen erwarten.
Pete traf sich mit den Lockvögeln und stellte die Paare
zusammen: sechs Howards, sechs Frauen, sechs Limousinen.
Die Howards erhielten
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