Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein amerikanischer Thriller

Ein amerikanischer Thriller

Titel: Ein amerikanischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
Vom Netzwerk:
Selbstmörderpose. Die
    blöden Key-West-Bullen fielen auf das Affentheater herein.
    Boyd verkaufte die Aktien. Sie kassierten 131.000 Dollar
    pro Nase.
    Sie trafen sich in Washington, um das Geld zu teilen.
    »Ich kann dich an der Kubasache beteiligen«, sagte Boyd.
    »Allerdings wird es ein paar Monate dauern. Ich muß die
    Gordean-Unternehmung als Pleite darstellen.«
    »Was heißt das?« fragte Pete.
    »Geh nach L. A. zurück«, sagte Boyd. »Mach deine Ar-
    beit bei Hush-Hush , und gib auf Howard Hughes acht. Ich
    glaube, bei den Verbindungen, über die wir beide verfügen,
    kann Kuba uns reich machen.«
    Er flog zurück und hielt sich daran. Er teilte Howard
    Hughes mit, daß er vielleicht bald auf Urlaub gehen müsse.
    335
    Hughes war sauer. Pete besänftigte ihn mit einer Rie-
    senportion Codein. Die Kubasache brannte ihm unter den
    Nägeln. Er wollte unbedingt mit von der Partie sein. Santo
    Trafficante war vergangenen Monat aus Kuba ausgewiesen
    worden und verkündete weit und breit, daß Castro für seine
    Verbrechen gegen das Casinogeschäft in den Arsch gefickt
    gehörte.
    Boyd bezeichnete den Taxistand als »potentielle
    Abschußrampe«.
    Boyds Wunschtraum: Jimmy Hoffa verkauft Tiger Kab
    an die CIA.
    Chuck Rogers rief einmal in der Woche an, um mitzuteilen,
    daß der Taxibetrieb problemlos lief. Jimmy Hoffa schickte
    ihm jeden Monat seine fünf Prozent – und er brauchte kei-
    nen Finger dafür krumm zu machen.
    Boyd wies Rogers an, seine Lieblingskubaner einzustel en:
    Obregón, Delsol, Paez und Gutiérrez. Chuck feuerte sechs
    Clowns, die für Castro waren – die Ärsche stießen Todes-
    drohungen aus und verschwanden.
    Damit war Tiger Kab 100 Prozent anti-Castro.
    Lenny beendete seinen Auftritt mit einem Witz über
    Ad lay Stevenson, König der Arschkriecher. Das Publi-
    kum gab Standing Ovations, und Pete ging dahinter in
    Deckung.
    Die Spieler liebten ihren Lenny. Lenny, die Primadonna,
    ließ sie eiskalt abblitzen.
    Seine Fühlerchen zuckten heftig. Sein Gefühl und sein
    Verstand sagten ihm: Der Giftzwerg gehörte beschattet.
    Sie fuhren nach Norden, drei Wagenlängen lagen zwischen
    336
    ihnen. Lennys Packard hatte eine große Peitschenantenne –
    sie diente Pete als Wegzeichen.
    Sie nahmen die Western Avenue nach L. A. Lenny bog
    auf den Wilshire Boulevard nach Westen ab und fuhr dann
    die Doheny in nördlicher Richtung hoch. Der Verkehr nahm
    ab – Pete ließ sich zurückfallen und gab dem Jungen ein
    bißchen Spiel.
    Lenny bog nach rechts auf den Santa Monica Boulevard
    ab. Pete genoß den Anblick der Tuntenbars: das »4-Star«,
    das »Klondike« und ein paar Neugründungen. Hier kannte
    er sich aus. In seinen Tagen als Sheriff hatte er bei jedem
    Schuppen abkassiert.
    Lenny hielt sich ganz rechts und fuhr ausgesprochen
    laaaaangsam. Am »Tropics«, am »Orchid« und an »Larry’s
    Lasso Room« vorbei.
    Lenny, du solltest den Schwulenhaß nicht so kraß
    übertreiben.
    Pete hielt sich zwei Wagenlängen hinter ihm. Lenny bog
    auf den Parkplatz hinter »Nat’s Nest« ein.
    Big Pete hat Röntgenaugen. Big Pete Superman.
    Pete fuhr einmal um den Block und über den Parkplatz.
    Lennys Wagen stand vor der Hintertür.
    Pete schrieb ihm einen Zettel.
    Wenn du wen gefunden hast, schick ihn heim. Du findest
    mich im »Stan’s Drive-In«, Sunset, Ecke Highland. Ich
    warte dort, bis die Bars schließen.
    Pete B.
    337
    Er klemmte den Zettel an Lennys Windschutzscheibe.
    Eine Schwuchtel fuhr vorbei und musterte ihn von Kopf
    bis Fuß.
    Pete aß im Wagen. Er verdrückte zwei Chili-Burger, Pommes
    Frites und Kaffee.
    Kellnerinnen fuhren auf Rollschuhen vorbei. Sie trugen
    Gymnastikanzüge, Push-up-BHs und Strumpfhosen.
    Gail Hendee hatte ihn einen Voyeur genannt. Er sah nun
    mal gern scharfe Weiber.
    Die Kellnerinnen sahen spitze aus. Auf Rollschuhen zu
    servieren hielt offensichtlich gut in Form. Die Blondine, die
    die Eisbecher servierte, würde einen hervorragenden Lockvo-
    gel für eine Erpressung abgeben. Pete bestellte Pfirsichtorte.
    Die Blondine brachte sie ihm. Da sah er Lenny auf sich
    zukommen.
    Er öffnete die Beifahrertür und glitt neben ihn.
    Er wirkte völlig ungerührt. Die Primadonna war eine
    zähe kleine Schwuchtel.
    Pete zündete sich eine Zigarette an. »Du hast mir mal
    gesagt, du seist zu schlau, dich mit mir anzulegen. Gilt das
    noch?«
    »Ja.«
    »Haben dich Kemper Boyd und Ward Littell damit in
    der Hand?«
    »›Damit?‹ – Ja, ›damit‹.«
    »Das nehm’ ich dir nicht

Weitere Kostenlose Bücher