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Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01)

Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01)

Titel: Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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bei dir zu bedanken.«
    »Zu bedanken? Wofür?«
    Amy kicherte. »Nachdem ich euch zwei Turteltauben gestern allein gelassen habe, bin ich losgegangen, um mich zu bemitleiden, und habe einen fantastischen Mann getroffen, den ich niemals kennengelernt hätte, wenn ich den Nachmittag mit dir verbracht hätte. Außerdem habe ich mir superschicke Schuhe gekauft. Warte nur, bis du sie siehst.«
    »Oh.« Ich war überrascht. Allerdings nicht sehr. Immerhin redeten wir hier von Amy. »Das ist ja großartig. Ich meine, das mit dem Mann. Wie ist er denn so?«
    Sie holte tief Luft, bevor sie den Schwall losließ. »Zunächst mal ist er unglaublich sexy. Er ist neu in der Stadt; also ist das vielleicht Schicksal. Ich glaube, er könnte der Richtige sein. Du würdest ihn lieben. Wenn du von der Hochzeit zurückkommst,
könnten du und Quinn und Peter und ich uns ja vielleicht treffen, eine Verabredung zu viert eben.«
    Ich wartete ein paar Sekunden mit der Antwort.
    »Sarah?«, fragte Amy. »Bist du noch dran?«
    »Ja... ja, bin ich.«
    »Also? Eine Verabredung zu viert? Das wäre doch lustig?«
    Ich nickte, als ich mir vorstellte, wie wenig Spaß das machen würde. »Ja, superlustig.«
    »Hypersuperlustig. Ruf mich doch an, wenn du zurückkommst. Dann verabreden wir was, hm?«
    »Okay, versprochen.« Ich verschränkte zwei Finger. »Ach übrigens, Amy …«
    »Ja?«
    »Entschuldige. Es tut mir wirklich leid, dass ich dich gestern so schlecht behandelt habe.«
    Sie lachte. »Vergiss es! Wann haben wir schon jemals gleichzeitig einen Freund? Es ist alles gut.«
    Als ich auflegte, plagten mich Gewissensbisse. Ich würde niemals diese Verabredung zu viert einhalten. Aus mehr Gründen, als ich aufzählen konnte. Es wäre nicht das erste Mal in dieser Woche, dass ich einer Sache zugestimmt hatte, die ich nicht einzuhalten gedachte. Außerdem hatte Amy sicher bereits ihren nächsten perfekten Mann am Haken, wenn ich zurückkam.
    Den Rest des Tages hockte ich auf meiner Couch und sah mir alle drei Filme von vorn bis hinten an, während ich mich in Selbstmitleid suhlte. Alle paar Stunden trank ich einen kleinen Schluck von dem Neuling-Spezial, den Zelda mir gemacht hatte.
    Aus den Filmen konnte ich nicht viel in Erfahrung bringen. Das heißt bis auf die Tatsache, dass man als Vampir offenbar
das Bedürfnis hat, seine Reißzähne in jeden verfügbaren Hals zu schlagen. Bei der Vorstellung fühlte ich mich ein bisschen elend. So etwas würde ich niemals tun. Niemals. Hand aufs Herz und hoffe auf...
    Ach, schon gut.
    Ich packte meinen Koffer und ging früh ins Bett. In den beiden nächsten Tagen sollte alles glattlaufen. Ich würde mir ein für allemal beweisen, dass Thierry sich irrte. Ich konnte ein normales Leben führen. Es würde alles gut werden. Nach der Woche, die ich gerade erlebt hatte, war ich nicht in Stimmung für weitere Katastrophen.
    Und mal im Ernst, was konnte auf einer Hochzeit schon schiefgehen?

12
    A bottsville liegt drei Autostunden nordwestlich von Toronto und hat eine Bevölkerung von etwas über achttausend fröhlichen, strahlenden Menschen, die stolz auf ihre Stadt und ihre mit weißen Zäunen umfassten Häuser sind. Mit anderen Worten, es ist die Hölle auf Erden.
    Ich war kurz nach meinem achtzehnten Geburtstag aus meiner Heimatstadt geflüchtet, um in Toronto die Universität zu besuchen – Nebenfach Psychologie, Hauptfach Dramaturgie. Ich träumte davon, blitzartig ein Filmstar zu werden. Aber nach einer Hauptrolle in dem Werbespot eines Lokalsenders für Damenbinden verpufften meine romantischen Pläne.
    Ich hatte es so eilig gehabt, meine Heimatstadt zu verlassen, weil mich mein Freund drei Wochen vor dem Abschlussball
mit der Frage aller Fragen überrumpelt hatte. Sein großer Traum war, die Apotheke seiner Familie zu übernehmen, während ich zu Hause blieb und vier Kinder warf, möglichst bevor ich fünfundzwanzig war. Das mochte für manche Mädchen der Sinn des Lebens sein, aber zu denen gehörte ich nicht. Das war dann das abrupte Ende unserer Beziehung. Ich habe gehört, dass er jüngst in der Lotterie gewonnen und mit einem ehemaligen Playboy- Model nach Hawaii gezogen ist. Hinterher ist man immer klüger. Mist!
    Ich habe später ab und zu meine Eltern besucht, jedoch sicher nicht so oft, wie ich es hätte tun sollen. Deshalb haben mich immer Schuldgefühle geplagt, aber die waren nie so schlimm wie das Unbehagen, das mich jedes Mal durchströmte, wenn ich an dem Schild: WILLKOMMEN IN ABOTTSVILLE:

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