Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01)
Berufs.
Das würden sie doch sicher akzeptieren, ohne allzu viele Fragen zu stellen. Oder?
Sie strahlten mich beide an und sahen sehr glücklich aus. Ich runzelte leicht die Stirn. Ein bisschen zu glücklich, fand ich. Wieso sahen sie so verdammt glücklich aus?
Als ich näher kam und sie besser sehen konnte, blieb ich mitten auf dem Gang stehen. Mein Bukett fiel zu Boden. Zwischen meinen Eltern, mit einer dunklen Sonnenbrille auf der Nase und einem gelangweilten Gesichtsausdruck saß – George.
»Heilige Scheiße!« Ich sagte das recht nachdrücklich und hörte, wie ein kollektives Keuchen durch die Gemeinde wehte. Ich bückte mich, hob hastig das Bukett auf und raste praktisch den Rest des Weges durch das Mittelschiff zum Altar.
Die meisten Versammelten erholten sich langsam von dem Schock, dass ich in einem Haus Gottes das S- Wort benutzt hatte. Ich erholte mich derweil von dem Schock, einen schwulen, kellnernden Vampir Schenkel an Schenkel neben meiner Mutter sitzen zu sehen. Die das jedoch nicht im Geringsten zu stören schien.
Das dreiköpfige Orchester der Highschool-Band stimmte seine offenbar nicht sonderlich gut einstudierte Version von »Here Comes the Bride« an und Missy schritt über den Gang. Ich konnte meinen Blick jedoch nicht von George losreißen.
Was machst du denn hier?, fragte ich ihn stumm.
Er schien jedoch abgelenkt zu sein, starrte auf einen Wandbehang mit der Aufschrift JESUS LIEBT MICH und versuchte nach Kräften, mich zu ignorieren.
Eine Million Gedanken schossen mir durch den Kopf. War etwas Schreckliches geschehen? War das Midnight Eclipse abgefackelt worden? Hatte Thierry Quinn umgebracht, während ich weg war? Hatte Barry plötzlich Rückgrat bekommen?
Ich konnte das Ende des Gottesdienstes kaum erwarten. Am liebsten hätte ich Missy und Richard angetrieben, als sie sich durch ihre Gelübde stammelten, aber es gelang mir, mich notdürftig zusammenzureißen.
Sobald die Messe zu Ende war, wurden die Hochzeitsgäste zu einem Fototermin in den schmerzend hellen Sonnenschein und die kalte Luft nach draußen gebeten. Ich wollte nur zu George und endlich herausfinden, was los war. Das einzige von den Fotos, woran ich mich nachher erinnerte, war ein Streit mit dem Fotografen, der wollte, dass ich meine Sonnenbrille absetzte. Er verlor.
Der Empfang fand im Festsaal des Abottsville Golf Clubs statt. Ich stand unruhig in der Reihe der Brautgäste, schüttelte zahllose verschwitzte Hände und versuchte zu lächeln, ohne zweihundert müden und hungrigen Menschen meine Reißzähne zu zeigen. Schließlich kam mein Vater an die Reihe. Er sah ausgesprochen gut aus, wenn ich das sagen darf. Sein grauer Anzug und seine Krawatte saßen makellos, obwohl ich sicher war, dass die Blume, die er im Revers trug, aus einem Scherzartikelladen stammte. Es war eine dieser Plastikblumen, die Wasser verspritzten. Ich beäugte sie misstrauisch.
»Sweetheart.« Er umarmte mich herzlich. »Du siehst fantastisch aus. Wenn jemand dieses Kleid mit Anstand tragen kann, dann du.«
Ich lächelte mit geschlossenen Lippen. »Danke, Dad.«
»Ich glaube, deine Mutter hat einen neuen Freund.« Er blinzelte mir zu. »Sollte ich eifersüchtig sein?« Mit diesen Worten trat er zur nächsten Brautjungfrau.
Meine Mutter hielt Georges Arm in den ihren geklemmt, als sie die Reihe entlang zu mir voranschritten. George sah aus, als wäre er lieber woanders gewesen. Er und ich.
»Sieh mal, wen ich gefunden habe«, meinte meine Mutter mit einem vergnügten Lächeln. »George.«
Ich warf George einen fragenden, giftigen Blick zu. »Und woher kennst du George?«, fragte ich sie.
»Gar nicht, Dummchen.« Sie tätschelte liebevoll seinen Arm. »Jedenfalls kannte ich ihn bis gestern nicht. Ich nehme an, dass dies dein merkwürdiges Verhalten seit deiner Ankunft und deine gereizte Laune erklärt.«
»Meine gereizte Laune?«
»Ihr beiden Turteltäubchen hattet sicher einen Streit und er ist den ganzen Weg hierhergekommen, um sich zu entschuldigen. Ist das nicht schrecklich romantisch? Wir haben gesehen, wie er vor der Kirche herumgeschlichen ist. Du hast mir nicht einmal gesagt, dass du einen neuen Freund hast.«
Turteltäubchen, hm? »Mom, du warst schon immer so scharfsinnig.«
»Das ist eine Gabe, Liebes. Mach dir keine Sorgen, dein Vater und ich werden ihm schon einen Platz an unserem Tisch besorgen.«
Sie ging weiter und plauderte mit Susan, die beklommen neben mir stand.
Ich funkelte George an. »Also?«
»Also
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