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Ein Antrag nach Mitternacht

Ein Antrag nach Mitternacht

Titel: Ein Antrag nach Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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dass Sie Angst haben. Wer hat Ihnen Angst gemacht? Was ist geschehen?“
    Sie atmete tief durch und nahm ihren Mut zusammen. Plötzlich schien ihr der Gedanke, der sie mitten in ihrer Verzweiflung ereilt hatte, nicht länger in die Tat umsetzbar zu sein. „Ich … ich bin hier, weil ich Sie um ein Darlehen bitten möchte.“
    Rochford sah sie völlig perplex an.
    „Ich weiß, so etwas gehört sich eigentlich nicht“, redete sie hastig weiter. „Ich hatte mir auch fest vorgenommen, Sie nicht zu fragen, aber ich weiß keinen anderen Ausweg mehr. Und ich ertrage den Gedanken nicht, dass dieser Mann in meinem Haus leben soll. Ich muss irgendetwas unternehmen.“
    „Ein Mann? Welcher Mann? Was will er in Ihrem Haus?“
    „Es ist Perkins.“
    „Galen Perkins?“ Rochfords dunkle Augen verfinsterten sich noch stärker, was ihn ein wenig beängstigend aussehen ließ. „Perkins ist in Ihrem Haus?“ Mit ausholenden Schritten lief er zur Tür, woraufhin Francesca ihm hinterherlief, um ihn zurückzuhalten. „Nein! Nein, er ist jetzt nicht in meinem Haus. Ich habe mich nicht richtig ausgedrückt. Setzen Sie sich bitte hin, und lassen Sie mich ganz von Anfang an erzählen.“
    „Also gut.“ Er ließ sich von ihr zum Sofa führen, auf dem sie beide wieder Platz nahmen. „Erzählen Sie.“
    „Lord Haughston …“
    „So weit reicht das zurück?“
    „Ja, allerdings. Andrew war … unvernünftig.“
    Er lachte humorlos auf. „Lord Haughston war ein Dummkopf.“
    Sie wollte protestieren, aber dann zuckte sie nur mit den Schultern. „Ja, das ist wahr. Sie hatten recht, was ihn anging.“ Während sie redete, drehte sie den Kopf zur Seite, weil sie ihm nicht in die Augen sehen wollte. „Es war verrückt von mir, ihn zu heiraten. Sie hatten versucht, mich zu warnen, doch ich wollte nicht auf Sie hören. Es tut mir leid.“
    Als sie ihn kurz ansah, entdeckte sie zu ihrer Verwunderung einen schmerzhaften Ausdruck in seinen Augen. „Ich bin derjenige, dem es leidtun muss. Ich wusste, es war sinnlos, es Ihnen zu sagen, weil Sie frischverliebt waren, dennoch musste ich es versuchen. Aber ich machte es nur noch schlimmer.“
    „Ich war davon überzeugt, dass Sie diese Warnung nur aussprachen, weil Sie verbittert waren.“
    Nachdem ihre Verlobung bekanntgemacht worden war, hatte er sich von seinem Anwesen auf den Weg zu ihr begeben, um ihr in kaltem, abweisendem Tonfall zu sagen, dass sie einen Fehler machte, wenn sie einen Narren wie Andrew Haughston heiratete. Sie erinnerte sich an den Schmerz, der sie überkam, kaum dass sie ihn sah, und es war mehr dieser Schmerz als die Liebe zu Andrew gewesen, die sie dazu veranlasst hatte, aus dem Zimmer zu stürmen und ihm kein Wort zu glauben.
    „Ich war auch verbittert“, gestand er ihr. „Aber das bedeutete nicht, dass ich Ihnen etwas anderes als die Wahrheit erzählen wollte. Ich habe nur den falschen Weg gewählt. Ich hätte einen Brief schreiben sollen, anstatt Sie aufzusuchen. Dann wäre es mir möglich gewesen, meine Argumente sachlicher darzulegen. Zu der Zeit jedoch konnte ich nicht klar denken, wenn ich in Ihrer Nähe war. Ich hätte Ihnen einen klaren Beweis dafür liefern sollen, was für eine Sorte Mann Haughston war. Ich hätte bleiben sollen, bis Sie bereit waren, mir zu glauben und mir zuzuhören. Doch ich ließ mich von meinem verletzten Stolz beherrschen.“
    Francesca lächelte und drückte seine Hand. „Oh, Sinclair, geben Sie sich bitte nicht die Schuld. Es war ganz allein mein Fehler, diesen Mann zu heiraten. Ich hätte vorsichtiger sein sollen, anstatt mich in diese Ehe zu stürzen. Es war nur … ich … ich wollte ihn lieben. Und ich wollte glauben, dass er der perfekte Mann für mich war. Ich fühlte mich verletzt und einsam, und ich war wütend auf Sie.“ Sie sah ihn ernst an. „Sie haben Andrew einen Dummkopf genannt, aber ich war zehnmal schlimmer, weil ich Ihnen mit der Heirat belegen wollte, dass mein Herz nicht gebrochen war.“
    Er saß reglos da und hielt nur ihre Hand fest. Plötzlich wurde Francesca klar, wie viel sie ihm soeben enthüllt hatte. Sie sprang auf und ging durch das Zimmer. „Aber darum geht es jetzt nicht. Wichtiger ist, dass mir Lord Haughston praktisch nichts hinterließ, als er starb. Oder besser gesagt, er hinterließ mir einen Berg Schulden. Seit seinem Tod komme ich kaum über die Runden.“
    „Ich weiß“, sagte er leise.
    Sie schaute ihn erschrocken an. „Sie wissen das?“ Ihre Wangen begannen zu glühen. „Ist

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