Ein Ballnachtstraum
wenn du dich bückst.“
Sie stellte die Karaffe heftig ab und fuhr empört herum. Der Teufel besaß die Frechheit, auch noch zu lachen. „Benimmst du dich immer so ungehörig?“, fragte sie in ihrem Gouvernantenton.
„Verzeih, ich wollte dich nur necken“, erwiderte er grinsend. „Nun komm zu mir, damit ich Buße tun kann.“
Sie näherte sich langsam dem Bett. „Buße tun?“
„Kaum zu glauben, nicht wahr?“
„Das hängt davon ab, was du unter Buße tun verstehst.“
„Ich bereue all meine Sünden. Vergibst du mir, Eloise?“, bat er mit Unschuldsmiene.
Sie hielt neben dem Bett inne. Er schien sich völlig wohl in seiner herrlichen Nacktheit zu fühlen. Ein Mann, der sich ohne jede Scham zu seiner Lüsternheit bekannte, während ihr selbst ausgesprochen unbehaglich zumute war. Allerdings hinderte sie dieses Unbehagen nicht daran, ihn wieder fasziniert anzustarren. Breite Schultern über einem mächtigen, von dunklem Haar bedeckten Brustkorb, darunter der flache Bauch, auf dem deutlich seine Muskeln zu erkennen waren. Zwischen seinen sehnigen Schenkeln reckte sich ihr sein praller Schaft entgegen. Eine Welle des Verlangens ergriff sie bei dem Gedanken daran, wie er sie in Besitz genommen hatte und tief in sie eingedrungen war.
Sie zwang sich, ihm ins Gesicht zu blicken. Er lachte rau. „Tu dir keinen Zwang an. Auch ich kann mich nicht an dir satt sehen.“
Seine Lippen umspielte ein Lächeln, während er mit glühendem Verlangen in den Augen ihre prallen Brüste begutachtete, bis ihre Spitzen sich zu harten, prickelnden Knospen aufrichteten. Ein hilfloses leises Stöhnen entrang sich ihr, von dem sie hoffte, er habe es nicht gehört. Er wandte ihr das Gesicht wieder zu und sie entdeckte darin unverhüllte Begierde.
Lässig verschränkte er die Arme hinter dem Kopf. „Stell ein Bein aufs Bett, Eloise.“ Seine heisere Stimme ließ ihr die Knie schwach werden.
„Ich soll ein Bein …“ Eine schamlose Forderung, doch die Lust in seinen blauen Augen zwang sie, seiner Bitte Folge zu leisten.
Zögernd hob sie das Bein und gab damit die Sicht zwischen ihre Schenkel frei. Rasch schlug sie die Augen nieder, um seine unverhohlene Lüsternheit nicht zu sehen. Dennoch spürte sie seinen hungrigen Blick auf sich ruhen, als würde er sie berühren. Allein seine Gegenwart ließ in ihr eine Hitze aufsteigen, die sich wie züngelnde Flammen in ihrem Leib ausbreitete und ihr alle Hemmungen nahm.
Er richtete sich mit einem wohligen Stöhnen auf. Staunend betrachtete sie das Spiel seiner Muskeln, aus denen sein Körper nahezu ausschließlich zu bestehen schien. Unwillkürlich fragte sie sich, wie viele Frauen er schon in diesem Bett verführt haben mochte. Und was sie tun könnte, um die letzte davon zu sein.
„Woran denkst du?“, fragte er lächelnd und zog amüsiert eine Braue hoch.
„Dass mir der Gedanke an all die anderen Frauen in deinem Bett missfällt“, platzte sie freimütig heraus.
„Versteckt sich etwa eine andere unter der Decke?“, scherzteer.
„Du weißt, wie ich das meine.“
„Ich war meinen Mätressen stets treu.“
Sie lachte spöttisch.
Er rutschte an die Bettkante und sah sie eindringlich an. „Ich bin ein großzügiger Mann, Eloise. Du wirst deine Entscheidung nicht bereuen, mich zu deinem Beschützer gemacht zu haben.“
„Perlen bedeuten mir nicht viel“, entgegnete sie aufbrausend, „ebenso wenig wie schöne Kleider.“
„Aber du brauchst eine neue Graderobe“, erklärte er mit einem amüsierten Grinsen. „Diesen unmöglichen Blumenteppich, den du beim Ball gestern getragen hast …“
Sie nahm ihr Bein vom Bett und wich einen Schritt zurück. „Ich habe nicht wegen eines Ballkleides mit dir geschlafen!“
„Du meine Güte, das will ich doch hoffen.“ Er hatte große Mühe, nicht wieder zu lachen. „Komm zu mir“, bat er zärtlich.
Sie näherte sich zögernd. „Bedauerst du es, mit mir geschlafen zu haben?“, fragte er und schaute ihr tief in die Augen.
„Nein“, gestand sie ein wenig befangen. „Es tut mir nur leid, dass du auch schon mit anderen Frauen das Vergnügen hattest.“
Er ließ seinen träumerischen Blick über ihre wohlgerundeten Schultern wandern und konnte schließlich kaum noch seine Augen von ihren reizenden Brüsten wenden. „Knie dich vor mich hin, Eloise“, forderte er sie sanft auf.
Oh, dieser sündige Ausdruck in seinem Gesicht. Ihr stockte der Atem. „Ich nehme nicht an, dass wir gemeinsam das Nachtgebet
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