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Ein Ballnachtstraum

Ein Ballnachtstraum

Titel: Ein Ballnachtstraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jillian Hunter
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Beschützerinstinkte. Aber würde er sie am Ende nicht tiefer verletzen als irgendein anderer? Abgesehen von dem niederträchtigen Betrüger aus ihrer Vergangenheit? Drakes Atem ging schneller bei dem Gedanken, den üblen Kerl zur Rechenschaft zu ziehen.
    „Ich weiß nicht“, meinte sie. „Als ich dir zum ersten Mal begegnet bin, war mir bereits klar, dass du ein Herzensbrecher bist, allerdings erlebte ich auch einen Mann, der sich seine guten Seiten nicht eingestehen will.“
    Er schüttelte den Kopf. „Wenn du in mir gute Seiten zu entdecken glaubst, so hast du dich gewaltig geirrt.“
    „Ein Heiliger bist du gewiss nicht“, erwiderte sie lachend. „Du bist hochmütig, sarkastisch, herrisch und glaubst, stets deinen Willen durchsetzen zu müssen.“
    „Ist das nicht völlig normal?“, scherzte er und festigte den Griff um ihre Mitte.
    Ihre warmen braunen Augen blitzten belustigt. „Jedenfalls bist du genau der Mann, vor dem jede tugendhafte Frau schleunigst die Flucht ergreifen müsste.“ „Siehst du in mir deinen Ruin?“
    „Ich habe dich von Anfang an durchschaut und dennoch mit dir getanzt.“
    „Du hattest keine Angst vor mir“, stellte er fest. „Vielleicht warst du auch nur durch Thalias Verschwinden abgelenkt. Auf alle Fälle kennst du mich nun besser. Nimmst du mir übel, was ich aus dir gemacht habe? Hast du inzwischen Angst vor mir?“
    Offenbar soll dies eine Art Prüfung sein, dachte sie verwundert. Er wollte wissen, ob sie ihn so akzeptieren konnte, wie er war. Begriff er denn nicht, dass dies längst geschehen war?
    „Ich habe nur Angst davor, dass ich dich irgendwann langweile“, antwortete sie und bemerkte erleichtert, dass sie sich selbst gegenüber noch immer aufrichtig war, obschon sie ihm mit Leib und Seele verfallen war.
    Forschend sah sie ihn an und hoffte, dass er verstand, dass sie nichts vor ihm verbarg. Sie hatte ihm alles gegeben. Aber was bedeutete das schon für einen Mann, der jede Frau haben konnte, die er begehrte?
    „Wovor ich mich fürchte“, sagte er und klang dabei sehr ehrlich, „bin ich selbst. Angst davor, was aus mir werden könnte. Aber vielleicht bist du meine Erlösung, selbst wenn bestimmte Mitglieder meiner Familie mich als hoffnungslosen Fall betrachten.“
    „Wenigstens hast du eine Familie, die für dich da ist“, entgegnete sie wehmütig.
    „Nun ja, eines Tages vielleicht …“
    Er unterbrach sich, bevor er aussprechen konnte, was ihm durch den Kopf schoss. Eines Tages würde sie wieder eine Familie haben? Ein Kind? Sein Kind? Wie konnte er das Unmögliche überhaupt in Erwägung ziehen? Er hatte nie die Absicht gehabt, aus dieser Affäre eine bleibende Beziehung zu machen, oder? Seine Philosophie bestand seit jeher darin, die Zukunft auf sich zukommen zu lassen.
    Er zwang sie sanft in die Kissen zurück und schlang die Arme um sie. „Bist du hungrig? Hast du Lust auf Champagner und Kaviar im Bett?“
    „Dekadenter Wüstling“, flüsterte sie. „Ich wäre zu sehr besorgt, was deine Dienerschaft über mich denkt, um Spaß daran zu haben.“
    „Daran musst du dich gewöhnen.“
    Damit drehte er sie mit einem kräftigen Schwung auf den Bauch. Sie wollte sich anscheinend zur Wehr setzen, aber er liebkoste sie bereits hingebungsvoll zwischen ihren Schenkeln. Erregt bewunderte er ihre einladenden runden Hüften. Sie war dafür geschaffen, sein Kind in sich zu tragen. Sie war feurig, klug und willensstark. Und Kinder, die Drake einmal zeugen würde, ob Mädchen oder Knaben, brauchten gewiss eine starke Hand.
    „Ich kann nicht fassen, was wir hier mitten am helllichten Tag treiben“, flüsterte sie. Dann hob sie jäh den Kopf.
    Auch Drake verharrte. Beide hatten gehört, wie unten eine Tür krachend ins Schloss gefallen war.
    Eloise wandte sich hastig um und griff nach der Decke, um ihre Blöße zu verhüllen. „Erwartest du Besuch?“, flüsterte sie bang.
    „Nein.“ Er schaute über seine nackte Schulter zur Tür.
    Eine weibliche Stimme drang von unten herauf, schrill und zornentbrannt. Eine Männerstimme antwortete in ruhigem Ton. Einer seiner Diener, stellte Drake fest, während er hastig in seine Hosen stieg.
    Eloise sah ihn erschrocken an. „Wer kann das sein?“
    Er warf ihre Kleider aufs Bett, streifte sich das Hemd über und den Gehrock. „Keine Ahnung. Eine meiner Schwestern? Emma vielleicht, obwohl sie ihre Besuche stets vorher anmeldet.“ Im Übrigen würde sie auch nicht zetern wie ein Waschweib. Sie lieferte ihre

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