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Ein Band aus Wasser

Ein Band aus Wasser

Titel: Ein Band aus Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cate Tiernan
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konnte doch nicht meinen, dass …
    » Ja, morgen. Ich habe mit den anderen vereinbart, dass wir uns um sechs an der Quelle treffen. Du und ich werden schon vorher hingehen und alles vorbereiten. Ich hole dich um vier Uhr dreißig ab.«
    » Um vier Uhr dreißig?« Bitte sag, dass er nachmittags meint.
    » Ja, bevor die Sonne aufgeht. Wir müssen vor Tagesanbruch fertig sein, verstanden? Ich seh dich um neun.«
    » Äh, okay.«
    7
    An jenem Abend gingen Daedalus und ich all das durch, was ich sowieso schon aus dem Effeff beherrschte. Er war so aufgeregt und sogar nervös, dass er mich permanent anherrschte, alles genau so zu tun, wie er es wollte. Am Schluss schnauzten wir uns beide nur noch an.
    Daedalus rieb sich die Augen. » Das ist völlig sinnlos. Geh nach Hause, schlaf ein bisschen. Du beherrschst die Zauber gut genug.«
    Verdammt wahr, dachte ich.
    » Gut.« Ich raffte meine Utensilien zusammen und tat sie in die schwere Seidentasche, in der ich sie hergebracht hatte.
    » Denk dran, dass du um vier Uhr dreißig fertig sein musst«, sagte er.
    » Okay.«
    Es war eine Erleichterung, endlich gehen zu können. Ich lief zu meinem Auto und hoffte, Richard würde wieder darin auf der Lauer liegen. Ein Teil von mir konnte es nicht erwarten, ihn zu sehen, und ein anderer wollte nie wieder etwas mit ihm zu tun haben.
    Auf halbem Weg nach Hause begriff ich plötzlich, dass ein Margarita das Einzige war, was ich wirklich brauchte. Ja, okay, Alkohol konnte einem die ganze Magie verhunzen, aber ich würde nur einen trinken und dann einen Zauber anwenden, um ihn wieder aus meinem Körper zu bekommen. Das würde keine Kehrseite haben.
    Erstaunlicherweise fand ich nur zwei kurze Blöcke vom Amedeo’s entfernt einen Parkplatz. Ich hatte das Gefühl, schon seit Ewigkeiten nicht mehr hier gewesen zu sein. Es war herrlich. Ich zückte meinen gefälschten Ausweis, ging zur Bar, bestellte mir einen Margarita und zog mein Handy hervor, um Racey zu sagen, dass sie herkommen solle.
    » Nett, dich hier zu treffen.«
    Ich drehte mich um und sah, wie Claire an der Bar lehnte und dem Barkeeper mit einer 10-Dollar-Note zuwinkte. » Zwei Scotch mit Eis!« Sie wandte sich mir zu und fragte: » Oder muss es Scotche heißen? So was weiß ich nie. Wie geht’s sonst? Du siehst aus, als hätte man dich einmal durch die Küchenmaschine gejagt, und zwar auf ›Ganz fein pürieren‹.«
    Da ich geglaubt hatte, ich würde schon wieder etwas mehr wie ich selbst aussehen, runzelte ich bei diesen Worten die Stirn. Ich versuchte, einen Blick auf den Spiegel über der Bar zu erhaschen, doch es standen zu viele Leute rum.
    » Komm, Süße«, sagte Claire, während sie unsere Drinks nahm. » Im hinteren Teil ist es ruhiger.«
    Ich folgte ihr durch das Gedränge, außerstande, etwas anderes zu sehen als ihr zerrissenes Ramones -T-Shirt. Als sie im Hinterzimmer abrupt stehen blieb, wäre ich fast in sie hineingelaufen.
    » Rückt rüber«, sagte sie zu jemandem. » Macht Platz und schaut mal, was ich gefunden habe.«
    Schnell setzte sie sich hin, und ich erkannte zu meinem Erschrecken, dass sie mit Luc und Richard gesprochen hatte. Beide zusammen. An diesem Tisch. Mit Claire und jetzt auch mit mir. Für einen Moment ging ich im Schnelldurchlauf alle möglichen Folgen durch, die es haben würde, wenn ich mich einfach auf dem Absatz umdrehte und weglief.
    Claire lächelte mich an. Es wirkte fast wie eine Herausforderung, wenn auch keine feindselige. Wachsamkeit lag in Richards dunklen Augen, und bei seinem Anblick, beim Gedanken daran, was wir letzte Nacht getan hatten und wie gut es sich angefühlt hatte, spürte ich ein Flattern in der Brust.
    Und Luc … Luc sah besser aus. Viel besser. Das Zeug von Nan hatte gewirkt. Aber das Seltsame war … Auch wenn sein Gesicht schon wieder annähernd normal aussah, schien er jetzt einfach nicht mehr dieselbe Wirkung auf mich zu haben.
    Ich setzte mich. Claire schob Richard einen Scotch rüber. Er nahm ihn und trank einen Schluck. Er schien zu versuchen, meinen Blick zu meiden, doch ich konnte seine Anspannung deutlich fühlen. Luc schien ebenfalls in übertriebener Habachtstellung und ich fühlte mich wie ein Käfer in der Falle.
    » Hallo, Clio«, sagte Luc.
    » Hey«, gab ich knapp zurück und gab mir Mühe, meinen Margarita nicht hinunterzustürzen.
    » Kein Date?«, fragte Richard unschuldig. Wie üblich war er derjenige, der kein Problem damit hatte, Benzin ins Feuer zu gießen.
    Ich warf ihm einen Blick zu, nach

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