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Ein Band aus Wasser

Ein Band aus Wasser

Titel: Ein Band aus Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cate Tiernan
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fragte Ouida.
    » Ja. Ab und an ist es, als läge eine Sperre um sie, sodass ich sie nicht sehen kann.«
    » Das ist nicht gut.« Ouida nahm einen Schluck Tee.
    » Nein. Aber … das ist noch nicht alles.« Petra sah zu der Frau hinüber, die fast 250 Jahre lang ihre Freundin gewesen war. » Melita ist wieder da.«
    Sppfftt! Ouida spuckte den Tee in einem feinen Sprühnebel über den Tisch und ließ Petra erschrocken zusammenzucken. Sie begann zu husten, versuchte, Luft zu bekommen. Petra klopfte ihr energisch auf den Rücken und bemühte sich, nicht zu lächeln.
    » Jesus, Maria und Josef!«, keuchte Ouida, als sie wieder einigermaßen sprechen konnte. » Wovon redest du?«
    Trotz allem konnte sich Petra ein Lachen nicht verkneifen. Mit einer Serviette tupfte sie den Tisch ab und sagte: » Melita hat sich vor ein paar Tagen mit mir in Verbindung gesetzt. Sie lebt – aber dessen waren wir uns ja alle ziemlich sicher. Jetzt kommt sie nach New O rl eans. Sie will mich sehen.«
    » Oh du liebe Göttin«, hauchte Ouida. » Wie geht es dir damit? Ich kann’s nicht glauben. Du musst ja kurz davor sein, die Wände hochzugehen.«
    » So ist es.« Petra lächelte trocken. » Erstaunen ist ein ziemlich schwaches, unzulängliches Wort für meine Gefühle. Ich weiß es nicht.« Sie legt die Hände in den Schoß und versuchte, die richtigen Worte zu finden. » Melita ist böse«, sagte sie. Sie sah Ouida in die Augen und sah Zustimmung in ihnen aufblitzen. » Ich weiß das. Damals habe ich es nie wahrhaben, nie glauben wollen. Aber inzwischen natürlich schon. Ich nehme sogar an, dass sie sehr böse ist.«
    Ouida sah sie mitfühlend an, widersprach jedoch nicht. » Was … wollte sie denn?«
    » Sie wollte mich sehen, sagte, es gäbe keinen richtigen Grund. Einfach aus einer Laune heraus.«
    Ouida sah aus, als würde sie das keine Sekunde lang glauben. » Und was willst du jetzt machen? Petra … Wenn Melita wieder da ist und Daedalus davon Wind bekommt … Wenn sie aus irgendeinem Grund wieder Teil der Treize werden will …« Ihre braunen Augen waren groß vor Sorge.
    » Ja«, stimmte Petra ruhig zu. » Mit den Zwillingen sind wir dann vierzehn. Zu viele. Ich weiß. Außerdem wären da noch die ungeklärten Angriffe auf die Zwillinge. Nur habe ich keine Möglichkeit, herauszufinden, ob Melita dahintersteckt. Es … scheint ein bisschen unter ihrer Würde, wenn du verstehst, was ich meine.«
    Ouida nickte langsam. » Sie beschwört Blitze und Erdbeben herauf … Einen Blumenkübel auf einen Teenager fallen zu lassen, wäre für sie wahrscheinlich nicht viel mehr als Drecksarbeit.«
    » Genau.« Petra war still und dachte nach. » Sie ist meine Tochter«, sagte sie schließlich. » Die einzige, die überlebt hat. Ich liebe sie und ich werde sie immer lieben, aber …«
    » Ich weiß«, gab Ouida zurück.

Kapitel 28
    Sie sind sehr sehr stark
    Geschäftig und mit leuchtenden Augen ging Richard die Straße entlang.
    Er und Clio. Es war unglaublich.
    Natürlich war er nicht 265 Jahre alt geworden, ohne ein bisschen weise zu sein. Er wusste, dass es wahrscheinlich nichts zu bedeuten hatte. Leider. Oder vielleicht auch zum Glück. Er wusste nicht mal, was er sich gewünscht hätte, dass es bedeutete. Doch jetzt gerade fühlte er sich fantastisch, ja besser als fantastisch.
    Als er aufblickte, bemerkte er, dass er gerade an Axelles Haus vorbeilief. Er beschloss, auf einen Drink und um sich ein bisschen abzulenken, bei ihr vorbeizuschauen.
    Axelle betätigte den Summer. Als er sich der Eingangstür näherte und spürte, wer sich im Inneren des Apartments befand, hielt er inne. Doch die Tür ging auf und Axelle winkte ihn herein.
    » Heilige Scheiße, sieh dich nur an!«, rief sie ihm zur Begrüßung zu.
    » Hey.« Richard war plötzlich verlegen. Er hörte Manons Stimme und fragte sich, wie sehr sie sich wohl seit gestern verändert hatte.
    » Ah, Richard«, sagte Daedalus warm. Er prostete ihm mit einem Glas Sherry zu.
    Richard lächelte und glitt auf einen der schwarzen verchromten Barhocker. Er wusste, dass ihn alle genau begutachteten. Jules hielt eine Flasche Whiskey hoch und Richard nickte. » Danke.«
    Er nahm einen Schluck und dachte, dass er einfach hätte heimgehen und seine Gefühle ganz für sich allein auskosten sollen. Das hier war ein Fehler. Er wollte nicht hier sein. Ein kurzer Drink und er würde gehen.
    Manon sah wie ein umwerfender Cheerleader aus. » Riche, ich darf Auto fahren. Zum ersten Mal.« Sie zeigte ihm

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