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Ein bisschen schwanger

Ein bisschen schwanger

Titel: Ein bisschen schwanger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Dunker
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ein. Er sagte prompt zu, und als ich dann, nach einem weiteren Schluck Sekt, auch noch keck hinzufügte: »Meine Eltern sind nämlich nicht da«, zwinkerte er mir spitzbübisch zu.
    Das zweite Glas Sekt trank ich nach Arbeitsende im Büro meines Vaters. Auch dort wurden die Tigerjungen gefeiert, da sie natürlich eine Attraktion für die Zoobesucher und eine gute Werbung für das Image der Zoos generell waren. Journalisten waren eingeladen, der Chef meines Vaters hielt eine kurze Ansprache, und mein Vater, der Pressereferent, nutzte die Gelegenheit, stolz seine große Tochter vorzustellen, der er die Liebe zum Zoo vererbt habe und die so begeistert sei, dass sie nicht nur nach der Schule im Streichelgehege arbeite, sondern ihre Eindrücke auch künstlerisch umsetze. Dabei deutete er lässig auf mein großformatiges Dschungelparadies-Bild über seinem Schreibtisch. Ehe ich mich’s versah, klickten Fotoapparate, ein paar wichtige Leute wurden vor mein Bild gestellt, um vor ihm abgelichtet zu werden, und als sei das noch nicht genug, fragte Papas Chef mich ganz offiziell, ob ich nicht Lust habe, anlässlich der großen Jubiläumsfeier am 30. Oktober eine kleine Ausstellung meiner Bilder im Raubtierhaus zu präsentieren.
    Mir schwirrte vom Sekt schon ganz schön der Kopf, nur deswegen zögerte ich nicht, sondern sagte sofort zu. Mein Vater war begeistert, ich wurde beglückwünscht und auch noch fotografiert.
    Als wir nach Hause fuhren, war mein Gesicht knallrot und ich schloss während der Fahrt erschöpft die Augen.
    »Wie viele Bilder brauche ich denn?«, überlegte ich laut. »Und was ist, wenn die anderen Bilder den Leuten nicht gefallen? Oh Gott, hätte ich mich nicht darauf eingelassen, die Bilder sind ja nicht alle gleich gut, und ich weiß nicht, ob ich es schaffen werde, bis zum Jubiläumsfest noch ein paar richtig gute zu malen!«
    »Keine Panik«, beruhigte mich mein Vater, der meine Nervosität spürte. Meine aufkommende Übelkeit konnte er unmöglich spüren, aber vielleicht tat er es doch, denn als wir die Stufen zu unserem Haus hinaufgingen, legte er mir den Arm um die Schulter. »Die Bilder, die in deinem Zimmer hängen, sind doch toll. Wenn du sie jetzt noch rahmst, werden die Leute begeistert sein.«
    »Aber sie sind nicht gut genug!«, quengelte ich und hatte auf einmal den Wunsch zu heulen. Mir war schlecht, ich war so schlapp, dass ich kaum die Treppe hinaufkam, und mein Übermut, den ich den ganzen Tag gehabt hatte, würde bestimmt noch dafür sorgen, dass ich bald böse auf die Nase fiel.
    Dafür sprach auch der obligatorische Gang zum Klo: Nichts, rein gar nichts, das würde noch ein schlimmes Ende nehmen!
    In der Wohnung roch es nach Abendessen, Gemüseauflauf – mein Lieblingsessen, aber der Geruch erinnerte mich heute nur daran, dass mein Magen so leer war wie mein Kopf bei dem Gedanken, nachher noch malen zu wollen. Nein, heute Abend würde ich ja gar nicht malen können, gleich würden meine Eltern fortfahren und später dann Martin kommen. Martin … Himmel noch mal, den hatte ich einfach so eingeladen …!
    »Gut, dass ihr endlich da seid. Ich warte schon mit dem Essen. Setzt euch, wir wollen gleich anfangen, Karsten, wir müssen Petra und Andi noch abholen, das dürfen wir nicht vergessen!«
    »Können die nicht mal mit ihrem eigenen Auto fahren, ich bin doch nicht immer der Chauffeur!«, maulte mein Vater, wusch sich am Spülbecken die Hände und setzte sich. »Annette«, begann er, während er seinen Teller füllte, »unsere Tochter wird mal eine berühmte Malerin. Demnächst hat sie schon ihre erste Ausstellung!«
    Er strahlte übers ganze Gesicht und auch meine Mutter sah mich freudig an, nahm mich in die Arme, drückte mich und tat mir eine große Portion auf den Teller.
    Ich saß da und alles drehte und vermischte sich ineinander, Glück und Unglück, Appetit und Übelkeit, die Vorfreude auf den Abend, die Ausstellung und die Angst davor, alles drehte sich durcheinander wie in einem Karussell, verfloss wie mit zu viel Wasser angemischte Farben auf der Leinwand, und während ich lächelte, genoss und aß, musste ich vor allem daran denken, wie ich es diesmal vermeiden könnte, mich zu übergeben.
    Keine Chance. Wir hatten gerade zu Ende gegessen, da sprang ich auf und floh ins Bad. Meine Eltern folgten mir mit besorgten Blicken, und als ich wieder herauskam, wollten sie wissen, ob sie vielleicht an diesem Abend zu Hause bleiben sollten.
    »Nein, danke, ihr könnt ruhig fahren, ich

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