Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein bisschen verliebt - Rowen, M: Ein bisschen verliebt - Fanged & Fabulous (Immortality Bites 02)

Ein bisschen verliebt - Rowen, M: Ein bisschen verliebt - Fanged & Fabulous (Immortality Bites 02)

Titel: Ein bisschen verliebt - Rowen, M: Ein bisschen verliebt - Fanged & Fabulous (Immortality Bites 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
Vom Netzwerk:
noch sagen? Er hatte sich sehr klar ausgedrückt. Kristallklar.
    Wenn ich damals klargesehen hätte, wenn ich mich nur auf seine Abschiedsworte konzentriert hätte, wäre ich wohl
davon überzeugt gewesen, dass er recht hatte. Wir passten überhaupt nicht zueinander. Es war nur eine Frage der Zeit, bis das passieren musste. Ich hatte mir eingeredet, dass es mit uns klappen konnte, obwohl so vieles dagegensprach.
    Das klang doch vernünftig.
    Es war übrigens nicht das erste Mal, dass ich sitzen gelassen wurde. Ich war verlassen worden. Ich war die Verlassene.
    Aber dieses Mal fühlte es sich anders an. Schlimmer.
    Mit einem schluchzenden, schmerzlichen Geräusch der Verzweiflung sog ich tief die kalte Luft in meine Lungen, blieb stehen, schlang die Arme um mich selbst und ließ den Schmerz zu.
    Ich fühlte mich, als hätte mich gerade jemand mit einem Kantholz erdolcht.
    Ich hatte kürzlich eine Fernsehsendung gesehen, in der jemand auf einem Holzzaun aufgespießt worden war. Einem riesigen, stumpfen, hohen Holzzaun. Direkt durch seine Brust und auf der anderen Seite wieder heraus. Mit rostigen Nägeln und allem.
    Er hatte es überlebt.
    Zugegeben, er war etwas blass um die Nase gewesen. Und die Narbe würde wirklich schwer zu kaschieren sein. Aber er hatte es überlebt.
    Ich war in Gedanken und stand, zwar ohne einen Zaunpfahl im Herzen, aber mit einem gebrochenen Herzen und extrem selbstmitleidig, einen Block vom Haven entfernt mitten auf der Straße... Ich hörte den Bus noch nicht einmal kommen.
    Ich erhielt einen heftigen Stoß in den Rücken und fiel auf
das Pflaster, so dass ich den Vorderreifen des Busses nur knapp verpasste, der ungefähr zwei Zentimeter vor meinem Gesicht vorbeifuhr.
    »Was ist mit dir los, bist du auf Crack oder was?« Janie zeigte auf mich und den vorbeifahrenden Bus. Ein Greyhound, wie ich wenig interessiert feststellte, als ich auf meinem Rücken im Rinnstein lag. »Du solltest aufpassen, wo du hinläufst.«
    Meine Wangen waren noch nass von »Ich bin gerade verlassen worden«-Tränen. Ich blinzelte sie hinter meiner dunklen Sonnenbrille an, die jetzt schief auf meiner Nase saß. »Wo kommst du denn her? Ich dachte, du wolltest im Auto warten.«
    Sie sah mich an, als wäre ich ein totaler Idiot. »Wenn du das Auto ignorierst und traumverloren die Straße hinunterläufst, gehe ich dir nach. Ich bin deine verdammte Leibwächterin, erinnerst du dich? Obwohl ich dich ja eigentlich gegen Jäger verteidigen sollte und nicht gegen öffentliche Verkehrsmittel.«
    »Ich habe dich überhaupt nicht gesehen.«
    Sie verdrehte die Augen. »Wenn du mich gesehen hättest, würde ich meinen Job nicht anständig machen. Ich bin wie ein Ninja. Nur besser gekleidet. Willst du nicht allmählich aus diesem Rinnstein herauskommen?«
    Ich schloss die Augen. »Es gefällt mir hier. Lass mich einfach hier liegen und sterben.«
    »Wow, da hat aber jemand heute Morgen eine Dramapille genommen. Komm schon.« Sie reichte mir die Hand. »Gehen wir.«
    Ich öffnete die Augen und sah sie einen Augenblick skeptisch
an. Dann nahm ich ihre Hand und ließ mir von ihr auf die Beine helfen. Ich rückte meine Sonnenbrille zurecht.
    »Wo ist Lenny? Habt ihr zwei euch ausgesprochen?« Ihre Schultern sanken herunter. »Keine Ahnung, irgendwo. Ich glaube, er ist ein bisschen sauer auf mich.«
    »Er mag dich.«
    »Ja. Frag mich nicht, warum.«
    Ich schniefte. »Danke, dass du mich vor dem bösen Bus gerettet hast. Jetzt hast du mich schon ein paar Mal gerettet. Außer letzte Nacht natürlich. Aber immerhin atme ich noch, also ist alles in Ordnung.«
    »Bitte! Ich habe dich noch viel häufiger gerettet, das weißt du nur nicht. Einige Jäger sind sehr daran interessiert, dich auf der falschen Seite des Holzpflocks zu sehen. Ich habe mich ihrer angenommen.« Sie blickte mich einen Moment an. »Ich bin überrascht, dass du es gar nicht bemerkt hast. Du bist ganz schön in Gedanken, was?«
    Die Vorstellung, dass sie mir das Leben gerettet hatte, ohne dass ich es überhaupt gemerkt hatte, ließ mich erschauern. »Auf einer Skala von ein bis zehn, eins ist ›völlig okay‹ und zehn steht für ›ich habe den schlechtesten Tag meines Lebens und bin oberabgelenkt‹, stehe ich bei tausend.«
    »Willst du darüber reden?«
    »Nein, nicht wirklich.«
    Ein Grinsen umspielte ihre Lippen. »Das hat aber nichts mit deinem Freund zu tun, oder? Was hast du noch über ihn gesagt? Er ist ziemlich alt und verheiratet, und er hat ein Suchtproblem?

Weitere Kostenlose Bücher