Ein Bodyguard zum Heiraten?
was? Oh, verflixt. Hm, kannst du vielleicht ganz kurz auf dem Weg zum Krankenhaus vorbeischauen? Ja, allerdings ist es ein Notfall. Es geht um Leben und … Liebe.“
Verwirrt blickte Téa Primo an und prostete ihm mit der Bierflasche zu. Bis jetzt war sie mit ihrem dritten Geschenk für Luc noch nicht gut vorangekommen. Wenn das so weiterging, würde sie ihm nie alles zurückzahlen können, was er für sie getan hatte. „Also – du hast mich doch verstanden, oder?“, fragte sie hoffnungsvoll.
Primo blickte zu Nonna hinüber und murmelte: „Vielleicht könntest du es mir noch mal erklären?“
„Oh.“ Sie fasste sich an den schmerzenden Kopf. „Um ehrlich zu sein … ich weiß nicht, ob ich dazu noch in der Lage bin.“
„Gut. Dann reden wir über was anderes, ja? Magst du Babys? Du und Luc, ihr werdet viele schöne Kinder haben. Inferno-Babys mit rotem Inferno-Haar, stimmt’s?“
Bei der Erwähnung von Kindern traten Téa Tränen in die Augen. „Hast du denn nicht zugehört? Es wird keine Babys geben.“
Primo lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und grinste. „Oh, wenn ein Ehemann ein Dante ist, gibt es immer Kinder.“ Er sah ihr über die Schulter. „Stimmt das nicht, Luciano?“
„Und ob das stimmt, Primo.“
Erschrocken wandte Téa sich um und fiel dabei fast vom Stuhl. „Oje“, murmelte sie. Und alles drehte sich.
„Wie viele?“, fragte Luc aufseufzend.
Seine Großmutter zuckte mit den Schultern. „Drei oder vier.“
„Vielleicht fünf“, schätzte Primo.
„Ein bisschen viel. Eigentlich hatte ich gehofft, dass sie sich morgen noch an diesem Abend erinnern kann.“
„Na… natürlich werde ich mich erinnern können“, protestierte Téa lallend. „Wa… warum sollte ich nicht?“
„Weil, mein liebes Eheweib“, antwortete Luc und sprach besonders laut und deutlich, „du ganz schön betrunken bist.“
„Bin … bin ich gar nicht.“
Er warf seinem Großvater einen strengen Blick zu. „Wir brauchen Kaffee, jede Menge.“ Vorsichtig nahm er seine Frau in die Arme. „Vielleicht tut ihr in der Zwischenzeit ein bisschen frische Luft ganz gut. Übrigens, du solltest unbedingt Sev anrufen. Francesca hat Wehen bekommen, und die beiden sind schon auf dem Weg ins Krankenhaus.“
Als wäre sie leicht wie eine Feder, trug Luc Téa in den Garten. Über ihnen funkelten die Sterne, hell und strahlend wie die legendären Feuerdiamanten der Dantes. Die kühle Frühlingsluft erfrischte Téa, und plötzlich bemerkte sie, dass sie genau dort gelandet war, wo sie am liebsten sein wollte – in Lucs Armen.
„Wo kommst du denn auf einmal her?“, fragte sie benommen. „Oder bist du eine Einbildung? Träume ich nur von dir?“
„Keine Bange. Ich bin echt.“
Sie glaubte ihm kein Wort. In seinen Armen zu liegen – das war doch einfach zu schön, um wahr zu sein. „Ich fühle mich so wohl.“ Weil er ja nur ein Produkt ihrer Fantasie war, dachte sie, könnte sie sich auch etwas Schönes gönnen, und gab ihm tausend kleine Küsse. „Weißt du was? Wir könnten so tun, als wären wir immer noch verheiratet, und noch eine tolle Hochzeitsnacht miteinander verbringen, wenn du verstehst, was ich meine …“
Voller Zärtlichkeit lächelte er sie an. „Brauchen wir nicht. Wir sind ja immer noch verheiratet.“
„Aber nicht mehr lange.“
„Da hast du recht. Schätzungsweise nur noch sechzig, siebzig Jahre.“
„Jetzt weiß ich wirklich, dass ich träume“, erwiderte sie lachend.
Vorsichtig setzte er sie auf die schmiedeeiserne Bank. Das kalte Metall weckte ihre Lebensgeister, und plötzlich sah sie wieder klarer. Luc war tatsächlich da!
„Jetzt mal ernsthaft“, sagte sie, als ihr Gehirn langsam wieder zu funktionieren begann, „was machst du hier?“
„Ich wollte dir danken, dass du das Treffen mit Sonya für mich arrangiert hast.“
Sonya? Angestrengt dachte sie nach. Ach ja, Sonya! „Ich hatte schon Angst, dass du deswegen sauer auf mich bist“, gestand sie.
„Ach was, kein bisschen.“
„Das freut mich wirklich. Ich hatte Juice gebeten, sie für mich zu finden.“ Verträumt schmiegte sie sich an ihn. „Wie ist das Gespräch gelaufen?“
„Sie hat wieder geheiratet, aber das wusstest du wahrscheinlich schon.“ Und als Téa nickte, fügte er hinzu: „Und sie ist schwanger.“
„Oh, das ist mir neu. Freut sie sich darüber?“
„Mehr als das. Sie ist überglücklich.“
„Schwanger, schwanger …“, murmelte Téa und zog die Stirn in Falten. „Warte mal.
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