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Ein bretonisches Erbe

Ein bretonisches Erbe

Titel: Ein bretonisches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valerie Menton
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winkte zu ihr herüber und als sie mit einem kleinen letzten Spurt keuchend bei ihm ankam, schloss er sie gleich in seine Arme und küsste sie mit einer solchen Leidenschaft, dass sie am liebsten sofort zu weiterer Zärtlichkeit mit ihm auf den Sand gesunken wäre. Er zog sie jedoch zu einem idyllischen Platz zwischen den Felsen, wo das Meer allerfeinsten Sand angespült und er bereits ein großes Strandlaken ausgebreitet hatte.
    Die Champagnerflasche lag in einem natürlichen Sektkühler, einem kleinen Pool, den das ablaufende Meerwasser zurückgelassen hatte, und in dem erstaunt ein Schwarm winziger, neongrüner Fische und ein paar neugierige, fast durchsichtige Garnelen den merkwürdigen Gegenstand umkreisten. Gläser, Austernmesser und ein Küchenhandtuch lagen bereit.
    „Wollen wir?“, fragte Julien ohne den kleinsten Vorwurf wegen ihrer Verspätung in der Stimme. „Die Sonne geht bald unter und die Ebbe hat ihren Scheitelpunkt erreicht. In Kürze kommt das Wasser zurück und unser köstlich gedeckter Tisch versinkt wieder in den Fluten.“
    „Na, dann los! Was soll ich tragen?“ Sie schnappte sich Flasche und Gläser und stieg vorsichtig hinter Julien her zu den ersten Felsen mit ausgewilderten Austern. Dort schälte er fachmännisch ein besonders schönes Exemplar vom Stein und gab es Yuna. Der Champagnerkorken knallte und Sekunden später badete die Auster, ihren Saum irritiert einkräuselnd, volltrunken in dem edlen Tropfen.
    „Trau dich, probier sie!“, forderte Julien Yuna auf und weil er so sehr von seinem Tun begeistert war, mochte sie ihn nicht enttäuschen und schlürfte das Muscheltier mit Todesverachtung in sich hinein. Es war kühl und fest im Biss und schmeckte erstaunlich frisch, ein wenig salzig nach Meer, trockenem Champagner und ein bisschen herb im Abgang. Sie musste kichern, als sie merkte, dass sie in den Kategorien einer Weinverkostung dachte. Aber es hatte ja tatsächlich eine leichte Ähnlichkeit damit.
    „Und?“, fragte Julien. Sie sah ihm die Spannung an und musste ihn einfach necken, schüttelte sich und versuchte einen Ausdruck von Ekel in ihr Gesicht zu zwingen.
    „Grauenvoll!“, stöhnte sie und simulierte einen Brechreiz.
    Aber als sie den abgrundtief enttäuschten Blick von Julien auffing, schämte sie sich dieses Verhaltens und flehte sofort um Vergebung!
    „Nein, nein… verzeih mir… es war nur ein Scherz… ein schlechter noch dazu…“ Sie nahm einen Schluck Champagner in den Mund, trat zu ihm und beglückte ihn mit einem süffig prickelnden Kuss.
    „Die Auster war ganz wunderbar, wirklich, einfach köstlich, ein einmaliges Geschmackserlebnis“, sagte sie danach. Julien leckte sich genießerisch über die Lippen und meinte dann charmant: „Du auch!“
    Ausgelassen weideten sie nun weiter zwischen den Felsen und manches prächtige Exemplar wanderte in Champagner gebadet in ihre Mägen.
    Heiter kehrten sie schließlich bei einfallender Dunkelheit zu ihrem Lager in der kleinen Sandbucht zurück, befreiten sich von ihrer Kleidung und versanken, nach dem Austausch beglückender Zärtlichkeiten, erneut in einen leidenschaftlichen Sinnenrausch, der sie gänzlich von dieser Erde loszulösen schien und Yuna sämtliche Zweifel an ihrer Liebesfähigkeit, die ihr Michael eingeimpft hatte, vergessen ließ.
    Wie absurd war das doch alles gewesen, was für eine vertane Zeit, dachte sie einen winzigen Augenblick, um sich dann umso bereiter fallen zu lassen und ihre lustvolle Vereinigung, frei und dankbar zu genießen.
    Yuna fand nur schwer wieder in die Realität zurück und hätte am liebsten die Nacht hier draußen in Juliens Armen verbracht. Aber vom Meer wehte ein kühler Wind eine Nebelfront herein, die mit feucht-klammen Fingern nach ihnen griff und bald eine wenig erotische Gänsehaut bei ihr hervorrief.
    Natürlich war Julien das nicht entgangen und so stand er auf und legte ihr liebevoll fürsorglich ihren Pulli um die Schultern. Er war hochgewachsen und wirklich mit einem schönen Körper gesegnet, den eine Frau gerne ansah. Yuna jedenfalls tat es trotz seiner Nacktheit ohne Scheu und mit einem liebevollen Blick. Alles wollte sie von ihm aufnehmen, damit es sich für immer auf ihrer Netzhaut einbrannte, jederzeit abrufbar, um in der Erinnerung darin zu schwelgen.
    „Nicht dass du morgen verschnupft im Bett liegst“, meinte Julien. „Man unterschätzt die Kälte der Nacht sehr leicht, wenn man nur an ihre Lust denkt.“ Sie war amüsiert.
    „Was du natürlich

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