Ein Dämon auf Achse
abdecken.«
»Eure Getränkerechnung?« Er sieht mich verblüfft an. »Das verstehe ich nicht. Wir haben doch eine Abmachung. Ihr kriegt bei mir freie Getränke, dafür schlagt ihr nicht meinen Laden zu Kleinholz oder erzählt irgendjemandem von meinem Geheimnis.«
»Keine Sorge«, sage ich und zeige ihm ein paar Zähne. »Dein Geheimnis ist in Sicherheit.«
»Was ist dann ... he! Einen Moment mal! Ihr werdet doch wohl nicht .«
Habt ihr gekniffen, sobald es so aussah, als könnte es zu echten Kampfhandlungen kommen? Habt wohlgemeint, dass es sicherer ist, Betrunkene zu belästigen, als auf sich schießen zu lassen, wie?«
»Beruhigen Sie sich, Soldat«, erwidert der Bulle lächelnd, aber mir fällt auf, dass seine Lippen ziemlich verspannt wirken. »Gehen wir einfach mal nach draußen und sprechen darüber.«
»Habt ihr das gehört?« ruft Nunzio den Gebrüdern Fliege zu, die immer noch an unserem Tisch die Stellung halten. »Das Geld nehmen sie gerne, wenn wir etwas trinken, aber sobald wir sie dabei erwischen, wie sie einem unserer Jungs das Fell über die Ohren ziehen wollen, DANN schmeißen sie uns raus!«
»Ach, tatsächlich?« empört sich Shu Fliege und steht auf, drängt sich in unsere Richtung vor, dicht gefolgt von seinem Bruder. »Na, wenn die uns hier raus haben wollen, dann müssen sie uns schon rauswerfen! «
Eingekeilt zwischen uns auf der einen und den Gebrüdern Fliege auf der anderen Seite, werden die Bullen jetzt etwas nervös, lassen die Köpfe von einer Seite zur anderen und wieder zurückkreisen, um uns alle im Blick zu behalten.
»Einen Augenblick!« sagt nun der Bulle, mit dem wir schon gesprochen haben. »Wer, sagen Sie, hat versucht, Ihnen das Fell über die Ohren zu ziehen?«
»Die Schnalle da oben!« faucht Nunzio und weist mit dem Daumen über seine Schulter. »Erst hat sie unserem Kumpel die Komm-schon-Nummer vorgeführt, hat sich förmlich wie Schleim über ihn ergossen, kapiert? Und als wir dann hochkommen, um nachzusehen, ob es ihm gut geht, weil er ja ein bisschen getrunken hat, da durchwühlt sie ihm gerade die Taschen!«
»Ganz genau!« wirf Hy Fliege ein. »Wir haben dort drüben gesessen, als diese Sexbombe versucht hat, Junikäfer anzugraben!«
»Die bestätigen sich natürlich immer gegenseitig!« schnaubt einer der Burschen vorne in der Menge seinen Nachbarn an.
Ich glaube nicht, dass er vorhatte, gehört zu werden, aber Shu Fliege steht direkt neben ihm und hat es mitbekommen.
»Willst du meinen Bruder etwa als Lügner bezeichnen?« fragt er und geht auf das Großmaul zu.
Ich denke schon, dass wir die Schlägerei im Kasten haben, aber da stellt sich einer der Bullen zwischen die beiden und drückt jedem die Hand auf die Brust, um sie voneinander abzuhalten.
»Zurück! Beide!« befiehlt er. »Wir werden der Sache jetzt auf den Grund gehen .«
»NEHMEN SIE BLOSS DIE HAND VON DIESEM SOLDATEN!«
Die Militärpolizei ist eingetroffen und schiebt sich nun durch die Menge, um sich zu unserer kleinen Diskussionsgruppe zu gesellen.
»Militärangehörige werden ausschließlich von der MP gehand-habt und werden nicht von irgendeinem Bullen mit einem Kartoffelchip auf der Schulterklappe herumgeschubst!«
Der Feldwebel, der die MP’s anführt, ist genau der Typ, den ich gerade hier sehen möchte, nicht allzu helle und stur wie ein Bock. Er hat drei Kumpel bei sich, so dass wir wirklich mehr sind als die Bullen. Doch dann sehe ich weitere Polizeiuniformen durch die Tür hereinströmen und muss meine Rechnung revidieren.
Es sieht so aus, als würde sich endlich eine richtig gemütliche Party zusammenbrauen.
»Wir haben ihn nicht herumgeschubst!« sagt der erste Bulle und baut sich Nase an Nase vor dem MP-Feldwebel auf. »Außerdem geht es bei dieser Untersuchung um eine Zivilistin. Bevor wir also nicht herausgefunden haben, was geschehen .«
»Wir haben so eine Nutte dabei erwischt, wie sie versucht hat, einen unserer Jungs auszunehmen!« ruft Shu Fliege dem MP zu. »Und jetzt versuchen die hier alle, die Sache zu vertuschen!«
»So ist das also!« knurrt der MP und lässt einen bösen Blick durch die Bar schweifen. »Diese Soldaten riskieren ihr Leben, damit Sie in Sicherheit leben können, und das ist der Dank, den sie dafür erhalten?«
Was für ein großartiger Bursche, denke ich. Was für ein großartiger, leichtgläubiger, dummer Bursche.
Der könnte die Schlägerei schon ganz allein vom Zaun brechen ... wenn wir ihn lassen.
»Diese Bemerkung weise ich
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