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Ein Dämon auf Achse

Ein Dämon auf Achse

Titel: Ein Dämon auf Achse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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zurück!« faucht unser Bulle, der nun langsam die Kontrolle zu verlieren beginnt. »Wir riskieren schließlich auch unser Leben, wissen Sie!«
    »O Entschuldigung! Das habe ich ganz vergessen!« Der MP lächelt bösartig. »Stimmt ja, Sie schweben ständig in der Gefahr, an einem Schmalzkringel zu ersticken!«
    »Schmalzkringel, wie?« wiederholt der Bulle und blickt sich langsam zu den anderen Bullen um ... vielleicht, um sie zu zählen und die Chancen abzuwägen, bevor er beschließt, was er als nächstes sagen wird.
    Ich wende mich zu Nunzio um, um ihm kurz zuzuzwinkern, da sehe ich, wie Tanda gerade die Treppe herunterkommt.
    »DA SIND SIE JA!!!« kreischt sie. »Das sind die Soldaten, die mich überfallen haben!«
    Es sieht so aus, als sei sie fleißig mit ihrem Tarnapparat gewesen, denn die Schramme, von der ich vorhin berichtet habe, ist nun deutlich zu sehen, obwohl ein erfahrenes Auge wie meins natürlich sofort sieht, dass das keine frische Verletzung ist. Aber mit ihrem Hang zum Dramatischen hat sich Tanda damit natürlich nicht begnügt. Während das Kleid, das sie trägt, dieselbe Farbe hat wie jenes, das sie vorhin anhatte, sind Ausschnitt und Passform inzwischen doch sehr viel gesitteter als das heiße Zeug, mit dem sie Junikäfers Aufmerksamkeit auf sich gelenkt hat ... Darüber hinaus sieht ihre wilde, aufregende Frisur inzwischen eher nach dem jungfräulichen Haarknoten einer Bibliothekarin aus, den irgend jemand kräftig zerrupft hat. Am allerschönsten aber ist, dass sie dort stehen bleibt, wo die Bullen sie zwar sehen können, die MP’s aber nicht! Natürlich kann die Menge sie ebenfalls sehen.
    »Das ist doch kein Flittchen!« sagt der Bursche, der schon vorhin das Maul aufgerissen hat.
    »He! Ich glaube, die arbeitet in meinem Betrieb!« meldet sich ein weiterer zu Wort. »Seht ihr, was passiert, wenn man hier Soldaten reinlässt?«
    Die Menge wird langsam bösartig, aber man muss es dem Bullen lassen, dass er versucht, sie zu beruhigen.
    »Alle behalten die Ruhe!« brüllt er. »Wir nehmen diese Sache in die Hand!«
    Dann dreht er sich mit der allergrimmigsten Miene wieder zu dem MP um.
    »Wir müssen dieser Sache auf den Grund gehen, Feldwebel«, sagt er. »Ich möchte, dass Sie diese drei Männer festnehmen .«
    Und während er das sagt, hebt er die Hand, um in unsere Richtung zu zeigen.
    Nun gibt es einen Gag, den Nunzio und ich schon so oft abgezogen haben, dass wir uns nicht einmal anblicken müssen, um zu wissen, was wir tun sollen.
    Wir halten Junikäfer ja immer noch an seinen Armen, und der Bulle ist dicht genug vor uns, dass es eine Kleinigkeit für uns ist, Junikäfer direkt vor seine Hand zu schieben, als er versucht, auf uns zu zeigen, und ihn dann loszulassen! Wenn man nicht gerade im richtigen Augenblick sorgfältig hinschaut, sieht es genauso aus, als hätte der Bulle nach Junikäfer geschlagen und ihn voll erwischt! Wenn man die ohnehin schon ziemlich angespannte Situation berücksichtigt, ist das ein bisschen so, als würde man mit einem Hammer auf eine Sprengkapsel eindreschen.
    Der MP will gerade nach dem Bullen greifen, doch da bin ich schon da, hauptsächlich deswegen, weil ich bereits weiß, was nun kommt.
    »Lassen Sie mich mal!« sage ich und tue etwas, worauf ich schon mein ganzes Leben gewartet habe.
    Ich verpasse einem Bullen meinen besten Schlag - und das auch noch vor Zeugen!

14
Morgenstund hat Blei im Mund.
J. RAMBO
    Ich und Nunzio müssen noch etwas warten, bevor der Kompaniechef in seinem Büro aufkreuzt. Das ist mir ganz lieb, weil es mir Gelegenheit gibt, mein Nasenbluten etwas zu stillen, und wir können den MP-Posten sogar dazu überreden, uns etwas Desinfektionsmittel auf die Knöchel zu schmieren.
    Wenn Ihr daraus den Schluss ziehen solltet, dass es eine nette Keilerei war, dann habt Ihr recht. Das war es auch, und was noch wichtiger ist - wir sind die eindeutigen Sieger. Nun mag es vielleicht sein, dass die Zivilbullen das etwas anders sehen, aber wir standen am Ende immerhin noch auf den Beinen und sie nicht, so dass ich meine, dass wir diesen Sieg getrost für uns beanspruchen dürfen.
    Wie ich schon erwähnte, sind unsere Wächter prima Burschen, noch dazu bei bester Laune, was insofern verständlich ist, als sie bei der fraglichen Prügelei auf unserer Seite gekämpft haben. Und so haben wir beim Warten viel Spaß mit ihnen, tauschen Geschichten von der Prügelei miteinander aus, die wenigstens teilweise wahr sind, unterbrechen einander die ganze

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