Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Dämon dreht durch

Ein Dämon dreht durch

Titel: Ein Dämon dreht durch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
Vom Netzwerk:
Ton in seiner Stimme war etwas, das man normalerweise nur für Leute reservierte, die gerade mit einem Mülleimer durch die Vordertür kamen.
    »Ja«, sagte ich und beschloß, es ein letztes Mal mit Freundlichkeit zu versuchen. »Ich möchte gerne ein Zimmer. Ein Einzelzimmer.«
    Der Empfangsangestellte sah mich an, als hätte ich gerade auf den Boden gespuckt.
    »Reserviert?«
    Die Frage überraschte mich zwar ein wenig, aber ich beschloß, es weiter mit der Ehrlichkeit zu halten.
    »Ein bißchen schon, ja. Die Gegend ist nicht gerade eine Wucht, und außerdem gibt es da ja auch noch das Gerücht über den Axtmörder...«
    »Skeeve. SKEEVEÜ« zischte Kalvin verzweifelt. »Er meinte, ob du ein Zimmer reserviert hast.«
    Soviel zum Thema Ehrlichkeit. Ich warf dem Hotelangestellten einen Blick zu. Der Perfekter starrte mich gerade an, als hätte ich ihn dazu aufgefordert, seinen Erstgeborenen in die Sklaverei zu verkaufen.
    »Aber, äh. Wenn Sie wissen wollten, ob ich das Zimmer im voraus reserviert habe, so lautet die Antwort nein«, endete ich lahm.
    Der Angestellte starrte mich noch einige Augenblicke an, dann fuhr er mit geübtem Finger über eine Liste, die vor ihm auf dem Schalter lag.
    »Ich fürchte, daß wir im Augenblick nur eines von unseren Economy-Zimmern freihaben. Sie sollten wirklich im voraus reservieren, wenn Sie die beste Auswahl haben wollen.«
    »Ein Economy-Zimmer wird mir schon genügen«, versicherte ich ihm. »Ich brauche es ungefähr eine Woche.«
    »Sehr gut«, nickte der Angestellte und schob mir ein Formular über den Tisch. »Wenn Sie das bitte ausfüllen wollen, der Zimmerpreis beträgt hundert in Gold.«
    Ich war froh, daß man mich über die Preise auf Perv vorgewarnt hatte. Hundert in Gold erschien mir wirklich ein bißchen teuer, aber weil ich ja Bescheid wußte, gelang es mir, meine Überraschung zu verbergen, als ich nach dem Formular griff.
    ». pro Tag. Zahlbar im voraus, natürlich.«
    Meine Hand verharrte über dem Formular.
    »Hundert in Gold pro Tag?« fragte ich so vorsichtig, wie ich nur konnte.
    »Skeeve!« quäkte Kalvin, dicht an mein Ohr gedrückt. »Vergiß nicht, man hat dich gewarnt, daß es hier teuer ist! Und das ist schon ein Billighotel, erinnerst du dich nicht?«
    »Im voraus zu bezahlen«, bestätigte der Angestellte.
    Ich zog meine Hände vom Schalter zurück.
    »Wieviel Zeit willst du damit verbringen, nach einem Zimmer Ausschau zu halten, Skeeve?« fuhr der Djinn verzweifelt fort. »Das Taxi kommt erst morgen früh wieder, und draußen wird es langsam dunkel. Willst du im Ernst nachts durch diese Straßen wandern?«
    Ich holte hundert in Gold aus meinem Geldgürtel und ließ sie auf den Schalter fallen, dann begann ich damit, das Formular auszufüllen.
    »Ich nehme ja wohl an, daß man hier täglich im voraus bezahlt, angesichts der gegenwärtigen Zinsen«, sagte ich gelassen. »Ach ja, und außerdem möchte ich dafür auch eine Quittung haben.«
    Der Empfangsangestellte riß das Formular unter meinem Schreiber hervor und musterte es kurz, noch bevor ich es hatte unterschreiben können.
    »Aber natürlich, Mr. ... Skeeve. Ihre Quittung kommt sofort.«
    Es war nett zu wissen, daß manche Perfekter durchaus effizient sein konnten, sobald man erst einmal ihren Preis bezahlt hatte. Die Hundert in Gold waren bereits verschwunden.
    Der Angestellte schob die Quittung über den Tisch, während er in der anderen Hand vorsichtig einen Schlüssel hielt. Ich nahm die Quittung entgegen und wollte gerade nach dem Schlüssel greifen, als er ihn gelassen aus meiner Reichweite entfernte und mit der Hand auf eine kleine Tischglocke schlug.
    »Voran!«
    Bevor ich ihn fragen konnte, was diese kleine Erklärung zu bedeuten hatte, materialisierte sich plötzlich ein Liftboy neben mir. Diesmal war es ein anderer.
    »Zimmer 242«, verkündete der Angestellte und reichte dem Liftboy meinen Schlüssel.
    »Jawohl, Sir. Ist das Ihr Gepäck?«
    »Ja, das schon. Es ist...«
    Ohne mich ausreden zu lassen, packte der Liftboy meinen Koffer und ging auf die Treppe zu, wobei er mir bedeutete, ihm zu folgen. Ich ging hinter ihm her. Inzwischen hatte ich die Nase voll von Perfektern und Hotels und Trinkgeldern. Wenn dieser Clown glauben sollte, daß ich...
    ». ihm ein Trinkgeld geben?« fragte Kalvin, als er ein Stück vorschwebte, um unmittelbar vor mir in der Luft zu hängen.
    Zum Glück war er durchsichtig genug, um mir nicht den Blick zu verstellen.
    Ich gewährte ihm mein unfreundlichstes

Weitere Kostenlose Bücher