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Ein Dämon für alle Fälle

Ein Dämon für alle Fälle

Titel: Ein Dämon für alle Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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daß ein zusätzlicher Bericht, der den ihren bestätigte, keinen Schaden anrichten könnte, aber sie grunzte vor sich hin und ging hinüber zur Bank.
    Es war eine ziemlich typische Bank: Kassierkäfige, Tische zum Ausfüllen von Ein- und Auszahlungsscheine, und so weiter. Das einzig Bemerkenswerte war ein Sonderschalter für interdimensionalen Sortenwechsel, der darauf hinwies, daß sie mehr Dämonengeschäfte machten, als man in einer derart abgelegenen Dimension erwarten würde. Ich wollte Tanda darauf hinweisen, doch die schien ihre eigenen Pläne zu haben. Ohne die Schalter auch nur zu mustern, marschierte sie auf das Büro des Direktors zu und trat ein.
    »Kann ich Ihnen helfen, Fräulein?« fragte der windelweich aussehende Bursche mit bemerkenswertem Mangel an Aufrichtigkeit.
    »Ja. Ich möchte gerne Mr. Hoos sprechen.«
    Das trug uns einen langen, abschätzenden Blick aus sehschwachen Augen ein, wobei er mich einige Herzschläge länger musterte. Ich tat mein Bestes, um unschuldig auszusehen ... was für einen Troll gar nicht so einfach ist.
    »Ich fürchte, das ist völlig unmöglich«, erwiderte er schließlich und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Arbeit, die auf seinem Schreibtisch lag.
    Ich spürte, wie Tanda mit ihrem Temperament kämpfte, und kreuzte im Geiste die Finger.
    »Es ist extrem dringend.«
    Wieder flackerte uns der Blick entgegen, und der Bursche setzte mit deutlichem Seufzen den Bleistift ab.
    »Dann sollten Sie vielleicht besser mit mir sprechen.«
    »Ich habe Informationen für Mr. Hoos, aber ich glaube, daß er die lieber persönlich hören möchte.«
    »Das ist Ihre Meinung. Wenn ich, nachdem ich sie mir angehört habe, zustimme, könnte es Ihnen gestattet werden, sie in Mr. Hoos' Gegenwart noch einmal zu wiederholen.«
    Patt.
    Tanda schien das auch zu erkennen.
    »Na ja, ich möchte zwar keine Panik auslösen, aber ich weiß aus gesicherter Quelle, daß diese Bank beraubt werden wird.«
    Das überraschte mich etwas, obwohl ich mein Bestes versuchte, es mir nicht anmerken zu lassen. Der Bankdirektor jedoch schien es mit Fassung zu tragen.
    »Ich fürchte, da irren Sie sich, junge Dame«, sagte er mit verklemmtem Lächeln.
    »Meine Quellen irren sich selten«, beharrte sie.
    »Sie sind neu in Arkadien, nicht wahr?«
    »Na ja ...«
    »Wenn Sie sich hier erst einmal orientiert haben, werden Sie erkennen, daß es in der ganzen Dirnension nicht einen Verbrecher gibt, der Mr. Hoos bestehlen würde, ganz zu schweigen davon, seine Bank auszurauben.«
    Dieser Bursche klang langsam nach einem ziemlich beeindruckenden Typen. Schwesterchen aber ließ sich nicht so leicht abschrecken.
    »Und was wäre mit einem Verbrecher aus einer anderen Dimension? Jemand, der" von Mr. Hoos nicht so beeindruckt ist?«
    Der Direktor hob eine Augenbraue.
    »Wer denn, zum Beispiel?«
    »Na ja ... Was, wenn mein Freund hier und ich uns dazu entschlössen ...«
    Weiter kam sie nicht.
    Ich mußte zugeben, daß der Direktor trotz seiner eisernen Steifheit gut war. Ich habe nicht gesehen, wie er sich bewegte oder ein Signal gab, aber plötzlich war die ganze Bank voller bewaffneter Wachen. Aus irgendeinem Grund schienen sie ihre ganze Aufmerksamkeit ausgerechnet auf uns zu richten.
    Ich knuffte Tanda in die Rippen, aber sie schüttelte mich irritiert ab.
    »... natürlich war das nur ein >Was-wäre-wenn< ...«
    »Natürlich«, sagte der Direktor lächelnd, doch ohne jeden Humor. »Ich glaube, damit wäre unsere Unterredung beendet. Einen guten Tag.«
    »Aber ...«
    »Ich habe gesagt >Guten Tag<.«
    Damit wandte er sich wieder seiner Arbeit zu und ignorierte uns völlig.
    Es wäre der blanke Wahnsinn gewesen, zu versuchen, es mit dem ganzen Raum voller Wachen aufzunehmen. Daher erschrak ich, als ich bemerkte, daß Schwesterchen sich eben dies gerade überlegte. So beiläufig, wie ich konnte, begann ich Gilbert und Sullivans »Welch undankbare Arbeit ist doch die des Polizisten« zu pfeifen, um sie auf sanfte Weise an die Polizeiwache zu erinnern, die keinen halben Block entfernt war. Tanda warf mir einen Blick zu, der Milch hätte sauer werden lassen können, aber sie verstand meine Botschaft, und so verließen wir die Bank ohne weiteres Getue.
    »Und jetzt, Schwesterchen?« fragte ich so taktvoll, wie ich konnte.
    »Liegt das nicht auf der Hand?«
    Darüber dachte ich eine Weile nach.
    »Nein«, gestand ich offen. »Ich habe den Eindruck, als befändest du dich in der Sackgasse.«
    »Dann hast du drinnen nicht

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