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Ein Dämon für alle Fälle

Ein Dämon für alle Fälle

Titel: Ein Dämon für alle Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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dort entlang.«
    Wirklich ein recht netter Bursche. Ich entschied, daß ich mich ein wenig umgänglicher geben könnte.
    »Krach dankt nettem Mann. Wenn netter Mann kräftigen Freund braucht, braucht nur Krach zu rufen, gut?«
    »Alles klar. Und wenn ich Ihnen weiterhelfen kann, dann sagen Sie es ruhig.«
    Ich ging davon, bevor wir allzu kumpelig wurden. Ich meine, es gibt wirklich nur sehr wenige Leute, die höflich zu einem Troll sind, von freundlich ganz zu schweigen; und ich fürchtete, daß ich noch ein größeres Interesse daran entwickeln könnte, mein Gespräch mit ihm fortzusetzen, als Tanda zu suchen. Doch im Interesse Arkadiens durfte das niemals geschehen.
    Ich schätze, mein kurzes Plaudern hatte wohl doch länger gedauert, als ich glaubte, denn als ich Tanda entdeckte, saß sie niedergeschlagen auf der Treppe zur Polizeistation; anscheinend hatte sie ihren geschäftlichen Kram drinnen bereits hinter sich gebracht. Die Sache mußte besser abgelaufen sein, als ich zu hoffen gewagt hatte, denn sie war nicht im Gefängnis und das Gebäude stand auch noch.
    »Halli, hallo, Schwesterchen!« rief ich, und zwar so fröhlich, wie ich nur konnte. »Siehst am Mundwinkel ein wenig runtergezogen aus. Probleme?«
    »Oh. Hallo ... Chumly? Was machst du denn hier?«
    Zum Glück hatte ich diese Frage erwartet und mir meine Antwort genau überlegt und sie einstudiert.
    »Mache nur ein bißchen Urlaub. Habe Aahz versprochen, daß ich mal in dieser Dimension vorbeischauen werde, um ein bißchen nach potentiellen Investitionen Ausschau zu halten; und als Skeeve dann auch noch sagte, daß du auch hier bist, wollte ich mal schauen, wie es dir geht.«
    »Das läßt sich in einem einzigen Wort zusammenfassen«, sagte sie, wobei sie das Kinn einmal mehr mit den Händen abstützte. »Lausig.«
    »Schwierigkeiten bekommen? Ach, komm! Erzähl dem großen Bruder alles.«
    Sie zuckte leicht die Schultern.
    »Soviel gibt es da nicht zu erzählen. Ich bin hier auf einem Inkassoauftrag, also habe ich mir gedacht, daß ich mal bei den Gendarmen vorbeischaue und frage, ob dieser Bursche wegen krimineller Vergangenheit bereits irgendwo in den Akten steht. Oder ob man weiß, wo er sich aufhält.«
    »Und ...«, drängte ich sie fortzufahren.
    »Na ja, sie kennen ihn schon recht gut. Sieht so aus, als wäre er ein reicher Philantrop ... hat schon Millionen für zivile Verbesserungsvorhaben gespendet, hilft den Armen, eben so etwas.«
    Ich kratzte mich am Kopf und legte die Stirn in Falten.
    »Hört sich eigentlich nicht nach einem Burschen an, der seine Rechnungen nicht bezahlt, nicht wahr?«
    »Das wirkliche Problem wird sein, alles zu überprüfen. Es hat den Anschein, als wäre er auch so etwas wie ein Einsiedler. Seit Jahren hat ihn niemand mehr zu Gesicht bekommen.«
    Ich konnte ihre Depression nachempfinden. Die Sache hörte sich nicht danach an, als könnte man sie in Rekordzeit lösen, was sie natürlich unbedingt wollte, um allgemein gut dazustehen.
    »Könnte ein bißchen haarig werden,. die Geschichte. Was ist das überhaupt für ein Bursche?«
    »Mit Namen heißt er Hoos. Hört sich wie etwas aus Dr. Seuss an, nicht wahr?«
    »Tatsächlich klingt es wie eine Bank.«
    »Wie bitte?«
    Anstatt mich zu wiederholen, deutete ich nur. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite, drei Eingangstüren straßabwärts, sah man das auffällige Leuchtschild der Hoos National Bank. Blitzartig war Tanda aufgesprungen und davongehuscht.
    »Danke, Chumly. Vielleicht ist die Sache doch nicht halb so übel.«
    »Vergiß eins nicht: Wir sind verdammt nahe an der nächsten Polizeistation«, ermahnte ich sie und legte Tempo zu, um mit ihr Schritt halten zu können.
    »Was soll das heißen, >wir    Da mir klar war, daß ich hier war, um sie aus Schwierigkeiten herauszuhalten, hielt ich es für unklug, mit Tanda mitten auf einer öffentlichen Straße, ja sogar vor einer Polizeiwache, einen Streit vom Zaun zu brechen.
    »Ach, vergiß es. Ich hatte mir nur gedacht, daß ich einfach mitkomme ... als Beobachter. Du weißt doch, daß ich es liebe, dir bei der Arbeit zuzusehen. Und außerdem sagt Mom doch immer: >Man weiß nie, wann ein gewogener Zeuge mal wieder nützlich sein könnte. <«
    Ich bin mir zwar nicht sicher, ob meine Worte sie beruhigten oder ob sie einfach die Tatsache akzeptierte,

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