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Ein Dämon macht noch keinen Sommer

Ein Dämon macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Dämon macht noch keinen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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aufzuspüren?« schoss ich zurück. »Wie lange würdest du in Klah dafür brauchen, Guido? Wir müssen ihm einfach etwas Zeit lassen.«
    »Wieviel Zeit?« konterte er. »Es sind immerhin schon zwei Tage vergangen ...«
    »Tanda und Chumly müssen jetzt bald zurück sein«, unterbrach Massha. »Meinst du, die sitzen untätig rum und drehen Däumchen, wenn sie erfahren, dass Aahz ganz allein da draußen ist?«
    »Ich dachte, du wärst diejenige, die fand, es sei eine dämliche Idee, ihm zu folgen?«
    »Das finde ich auch immer noch. Aber soll ich dir mal erzählen, was ich erst vom Nichtstun halte?«
    Bevor ich etwas erwidern konnte, klopfte es leise an der Tür ... und zwar an der Hintertür!
    »Seht ihr!« krähte ich triumphierend. »Ich hab euch doch gesagt, dass er wiederkommt!«
    »Das Klopfen klingt aber gar nicht nach Aahz«, bemerkte Guido misstrauisch.
    »Warum sollte er überhaupt klopfen?« fügte Massha hinzu. »Schließlich haben wir die Tür nicht mehr abgeschlossen, seit er fort ist.«
    In meiner Erleichterung und Begeisterung verhallten ihre Bemerkungen ungehört. Blitzartig war ich zur Tür geschossen und riss sie auf, während ich die Begrüßungsformel aussprach, die ich nun schon zwei Tage einstudiert hatte.
    »Wird aber auch langsam Zeit, Part ...«
    Das Wort blieb mir im Hals stecken.
    Das Wesen draußen vor der Tür war nicht Aahz, es hatte noch nicht einmal die leiseste Ähnlichkeit mit ihm. Aber noch überraschender war die Tatsache, dass ich die Person wiedererkannte! Wir waren einander nie wirklich begegnet ... hatten uns jedenfalls nicht vorgestellt. Aber kurz nachdem ich Aahz kennengelernt hatte, waren wir von einem wütenden Mob aufgeknüpft worden, weil ich mich für sie ausgegeben hatte. Außerdem hatte ich sie in der Menge gesehen, als ich mich erfolgreich um den Posten eines Hofmagikers in Possiltum beworben hatte.
    Was ich nie aus nächster Nähe hatte begutachten können, war ihr strahlender Teint, der von sonnengüldenem Haar umrahmt wurde, die leichtfüßige Anmut ihrer Körperhaltung, und die ...
    »Das ist doch der Große Skeeve, nicht wahr? Hinter dem aufgesperrten Mund?«
    Ihre Stimme klang so melodisch, dass ich einige Augenblicke brauchte, um zu begreifen, was sie da gesagt hatte und dass sie eine Antwort erwartete.
    »Äääh ... ja. Ich meine, stets zu Diensten.«
    »Freut mich, dir endlich einmal von Angesicht zu Angesicht gegenüberzustehen«, sagte sie forsch und warf Guido und Massha einen nervösen Blick zu. »Ich suche schon eine ganze Weile nach einem entsprechenden Vorwand, und ich glaube, jetzt habe ich ihn. Ich habe eine Nachricht für dich ... Sie betrifft deinen Lehrling.«
    Ich hatte noch immer Probleme, mich auf das zu konzentrieren, was sie sagte. Nicht nur, dass ihre Stimme betörend war, sie war auch mit Sicherheit die wunderschönste Frau, die ich je kennengelernt hatte ... na ja, das wunderschönste Mädchen, um es genau zu sagen. Sie konnte kaum älter sein als ich. Und was noch wichtiger war - sie schien mich zu mögen. Das heißt, sie lächelte weiterhin zögernd und hielt ihre tiefblauen Augen auf mich geheftet. Nun hatte ich zwar den Respekt meiner Kollegen und der Wesen im Bazar errungen, die meinen Ruf kannten, doch noch nie von jemandem, der so aussah wie ... Dann drangen ihre Worte endlich in mein Bewusstsein.
    »Mein Lehrling?«
    Ich warf Massha unwillkürlich einen Blick zu, bis ich das Missverständnis begriff.
    »Ach so, du meinst Aahz. Der ist nicht mehr mein Lehrling sondern mein Partner. Bitte, komm rein. Wir sprachen gerade über ihn.«
    Ich stellte mich neben die Tür und bat sie mit einer großartigen, ausholenden Gebärde einzutreten. So etwas hatte ich noch nie zuvor versucht, aber als ich am Hof von Possiltum gearbeitet hatte, hatte ich dergleichen oft beobachtet, und es hatte mich sehr beeindruckt.
    »Ähhh - Boss? Könnte ich mal einen Augenblick mit dir sprechen?«
    »Später, Guido.«
    Ich wiederholte die Geste, und das Mädchen reagierte mit einem flüchtigen Lächeln, das den ganzen Raum heller erscheinen ließ.
    »Danke für die Einladung«, sagte sie. »Aber ich fürchte, ich muss sie mir für später aufheben. Ich kann wirklich nicht bleiben. Genaugenommen dürfte ich überhaupt nicht hier sein. Ich dachte nur, dass irgend jemand dir mitteilen müsste, dass dein Freun ... Aahz heißt er, ja? Na ja, jedenfalls sitzt dein Freund im Gefängnis.«
    Das brachte mich rasend schnell wieder auf den Boden der Tatsachen

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