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Ein Dämon macht noch keinen Sommer

Ein Dämon macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Dämon macht noch keinen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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zum Schloss führte oder von ihm fort, je nachdem, in welche Richtung man blickte. Ich glaube, es war Tanda, die gerne zu sagen pflegte: >Wenn du eine Dimension gesehen hast, kennst du auch alle anderen.< Chumly, ihr Bruder, meinte, dass der Grund für diese geologische Ähnlichkeit darin zu suchen sei, dass alle Dimensionen, durch die wir reisten, verschiedene Wirklichkeiten waren, die auf demselben Grundprinzip basierten. Das leuchtete mir irgendwie nicht so ganz ein. >Sie sind also alle gleich, weil alle ein und dieselbe sind? Ach, komm, Chumly!< Doch seine Einwände hatten bei mir immer das Gefühl hinterlassen, einen Vortrag in irgendeiner fremden Sprache gehalten zu bekommen, so dass ich solchen Diskussionen in letzter Zeit lieber aus dem Weg gegangen bin.
    »Und jetzt, Heißmatz? Was machen wir nun?«
    Zur Abwechslung wusste ich sogar mal eine Antwort auf diese enervierende Frage.
    »Dieser Weg muss ja irgendwo hinführen. Schon seine bloße Existenz ist ein Hinweis darauf, dass wir in dieser Dimension nicht allein sind.«
    »Ich dachte, das wüssten wir bereits«, versetzte Guido halblaut. »Deshalb sind wir schließlich hier.«
    Ich schenkte ihm meinen finstersten Blick.
    »Ich glaube mich erinnern zu können, dass da doch eine klitzekleine Debatte stattgefunden hat, ob man uns angelogen hat, dass Aahz in Gefangenschaft geraten ist, oder nicht. Wenn es hier eine Straße gibt, dann ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass mein Partner oder die Leute, hinter denen er hergejagt ist, sie gebaut haben. Das bedeutet, dass wir es mit Eingeborenen zu tun bekommen werden ... möglicherweise mit ziemlich feindseligen.«
    »Stimmt«, warf Massha schnell ein. »Nun schluck mal deine Kommentare runter, Guido. Ich will nämlich hören, was für einen Plan wir haben, und ich mag es nicht, durch Kleinigkeiten aufgehalten zu werden.«
    Der Leibwächter legte seine Stirn in Falten, blieb aber stumm.
    »Gut. Wir müssen also diesem Weg folgen und feststellen, wohin er führt. Haltet euch dicht am Straßenrand, und macht euch bereit, euch sofort in Luft aufzulösen, falls ihr jemanden hören solltet. Wir wissen nicht, wie die Einheimischen hier aussehen, und bevor ich kein Arbeitsmodell habe, ist es zwecklos zu versuchen, uns zu tarnen.«
    Mit diesem allgemeinen Marschbefehl setzten wir uns im Dunkeln in Bewegung und verhielten uns möglichst leise, um niemanden auf uns aufmerksam zu machen. Bald darauf gelangten wir an einen Entscheidungspunkt: Der Weg mündete in einen anderen, viel größeren, und meine Gehilfen blickten mich erwartungsvoll an. Achselzuckend fällte ich eine Entscheidung, die ohnehin nur willkürlich sein konnte, und führte sie die neue Straße entlang nach rechts.
    Während wir weitergingen, dachte ich mit einiger Verärgerung darüber nach, dass Massha und Guido, obwohl sie beide wussten, dass ich das Gebiet ebenso wenig kannte wie sie, es mir überlassen hatten, den Weg auszusuchen.
    Mein Gedankengang wurde durch Stimmen unterbrochen, die uns entgegenkamen. Die beiden anderen nahmen sie ebenfalls wahr, und so verschmolzen wir ohne ein weiteres Wort und ohne jedes Signal mit dem Unterholz. Ich kauerte mich nieder und spähte angestrengt auf die Straße, ganz gespannt darauf, endlich die hiesigen Lebensformen kennenzulernen.
    Ich brauchte nicht lange zu warten. Zwei Gestalten erschienen, anscheinend ein junges Pärchen, das sich im Gehen unterhielt und lachte. Sie erschienen mir ziemlich normal, was eine Erleichterung war, wenn ich die Formen bedachte, die ich in einigen der anderen Dimensionen hatte imitieren müssen. Sie waren humanoid genug, um als Klahds durchzugehen ... oder als Jahks, um genau zu sein, denn sie waren ein bisschen blass. Ihre Kleidung war der meinen nicht unähnlich, höchstens etwas bunter. Als ich all dies mit einem Blick festgestellt hatte, beschloss ich, meinen ersten Versuch zu machen, an Informationen heranzukommen. Ich meine, nach all meinen Befürchtungen waren sie doch die reinste Enttäuschung, warum sollte ich es also nicht riskieren? Verglichen mit einigen anderen Lebewesen, mit denen ich in der Vergangenheit zu tun bekommen hatte, erschien mir dies wie ein Kinderspiel.
    Ich gab den anderen ein Signal, sich nicht vom Fleck zu rühren, und trat runter dem Pärchen auf den Weg.
    »Entschuldigung!« rief ich. »Ich bin neu hier und könnte ein bisschen Hilfe gebrauchen. Könntet ihr mir wohl sagen, wie ich zur nächsten Stadt komme?«
    Dolmetschanhänger gehörten zur

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