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Ein Dämon macht noch keinen Sommer

Ein Dämon macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Dämon macht noch keinen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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selbst hab das Zeug nie leiden können. Ich kann darauf prima verzichten und halte mich lieber an die billige Haushaltsware.«
    Zu diesem Zeitpunkt lümmelten wir alle drei im Büro des Verschickers herum, nippten an unseren jeweiligen Getränken und unterhielten uns prächtig miteinander. Wir hatten Guido von der Türwache abgerufen, und ich hatte unsere Tarnung aufgehoben, um mit meinen Energiereserven hauszuhalten.
    Der Verschicker hatte mit seinen Telefonen gespielt und in eines nach dem anderen etwas hineingerufen.
    Dann hatte er sie alle niedergelegt und verkündet, dass er sie jetzt >im Griff< habe, was mir merkwürdig vorkam, da es das erste Mal seit einer halben Stunde war, dass er keinen der Apparate in der Hand hielt.
    Vilhelm selbst stellte sich als unschätzbare Informationsquelle heraus und hatte, wie schon angekündigt, eine schier unersättliche Neugier, was alles Außerweltliche betraf.
    »Wie erklärst du dir dann die ganzen Vampirlegenden in den anderen Dimensionen?« fragte Massha skeptisch.
    Der Verschicker schnitt eine Grimasse.
    »Zunächst einmal musst du wissen, mit wem du es dabei eigentlich zu tun hast. Die meisten Typen, die außerhalb der Vorhölle auf ausgedehnte Reisen gehen, gehören zum Geldadel. Wir sprechen von den gelangweilten Reichen ... und das sind meistens ausgebrannte Leute, die nur noch auf Sensationen aus sind. Arbeitstiere wie ich können es sich gar nicht leisten, ihre Stellung so lange zu verlassen. Herrje, ich kann mir ja kaum meine zwei Wochen Urlaub pro Jahr erlauben. Jedenfalls gibt es weitaus mehr von uns in den Dimensionen, als ihr glaubt. Es ist nur, dass die Vernünftigen unter ihnen damit zufrieden sind, nicht weiter aufzufallen und sich unter die Einheimischen mengen. Ihnen genügt das Blut des einheimischen Viehs, wie hier zu Hause auch. Die Probleme machen die anderen. Wie bei allen Touristengruppen gibt es auch unter ihnen ein paar, die meinen, nur weil sie in einer anderen Welt oder Stadt sind, würden für sie keine Regeln und Gesetze mehr gelten ... und das betrifft auch Manieren und guten Geschmack. Das sind diejenigen, die die Einheimischen verrückt machen und den Ruf der >blutsaugenden Ungeheuer< verbreiten. Aber falls ihr euch dadurch besser fühlt - ihr Menschen habt hier, in der Dimension Vorhölle, auch nicht gerade den allerbesten Ruf.«
    Das erregte meine Aufmerksamkeit.
    »Könntest du das mal erklären, Vilhelm? Was können die Einheimischen hier denn für Probleme mit uns haben?«
    Der Verschicker lachte.
    »Dieselben, die ihr mit uns Vampiren habt. Auch wenn Menschen ebenso wenig die Todesursache Nummer eins für Vampire sind wie Vampire für Menschen, ist der Tod durch einen Menschen doch einer der sensationellsten und stets am besten publizierte hier.«
    »Ist das der Grund, weshalb die ersten Einheimischen, die wir getroffen haben, davongejagt sind wie Fledermäuse, die aus der Hölle fliehen ... wenn ich das mal so ausdrücken darf?« fragte Massha.
    »Du hast es erfasst. Ich schätze, ihr werdet feststellen, dass die Einwohner von Blut genauso auf euch reagieren dürften, wie ihr in eurer Heimatdimension auf Vampire reagieren würdet.«
    »Besonders viel Angst scheinst du vor uns aber nicht zu haben«, meinte Guido misstrauisch.
    »Einer der wenigen Vorteile dieses Jobs. Wenn man ein paar Jahre lang die anderen Dimensionen beobachtet hat, wird man ziemlich hochnäsig, was Dämonen angeht. Soweit ich das beurteilen kann, sind die meisten von denen auch nicht schlimmer als einige der Leute, die hier so rumlaufen.«
    Das war zwar alles recht interessant, aber langsam wurde ich wegen unserer Mission doch ein wenig nervös.
    »Da du ja jetzt weißt, dass wir keine Bösewichter sind und auch keine Vampirjagd veranstalten ... was kannst du uns über die Klemme sagen, in der Aahz jetzt steckt? Kannst du uns da irgendwie helfen?«
    »Ich weiß nicht«, meinte der Verschicker und rieb sich nachdenklich das Kinn. »Bis ich erfuhr, wer er ist, hätte ich Stein und Bein geschworen, dass er schuldig ist. Es gibt wirklich schrecklich viele Beweise, die gegen ihn sprechen.«
    »Zum Beispiel?« hakte ich nach.
    »Na ja, man hat ihn mit einem Pflock und einem Hammer in der Hand erwischt, und es gibt zwei Zeugen, die erklären, dass sie gesehen haben, wie er einen unserer Bürger getötet und seine Asche in alle vier Winde verstreut hat.«
    »Einen Augenblick mal! Soll das heißen, ihr habt überhaupt kein Corpus delicti?« fragte Guido und richtete sich

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