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Ein Dämon macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Dämon macht noch keinen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Schultern.
    Wir hatten etwa ein Viertel des Weges zur Stadtmitte hinter uns, als wir stehen blieben, uns an eine Holzwand lehnten und versuchten, so lässig wie möglich auszusehen. Niemand kümmerte sich um uns oder schenkte uns auch nur die geringste Beachtung. Aus einer Tür auf der anderen Straßenseite, über der ein Schild mit der Aufschrift Audry's hing, hallte muntere Musik heraus. Durch die offene Tür konnte ich einige Leute an Tischen sitzen sehen. Offenbar handelte es sich um eine Art Bar oder Restaurant.
    »Was jetzt?«, fragte Glenda, während sie den Mann beobachtete, der die Pferdeäpfel einsammelte.
    »Wir brauchen Informationen«, stellte Tanda fest.
    »Und wir können nicht einfach losziehen und Fragen stellen«, fügte ich hinzu.
    Ausnahmsweise waren alle meiner Meinung.
    »Wir werden auch Pferde brauchen«, sagte Glenda. »Es sei denn, ihr rennt gern in dieser Hitze herum.«
    Ich starrte die Straße hinunter zu dem offenen Weideland jenseits der Stadtgrenze. Da draußen zu Fuß herumzulaufen schien mir keine gute Idee zu sein.
    Wir alle stimmten überein, dass wir das bestimmt nicht wollten.
    »Schön, also brauchen wir zwei Dinge«, sagte ich.
    »Informationen über die goldene Kuh und Pferde, um zu dem Schatz zu gelangen.«
    »Skeeve und ich werden es in dem Laden auf der anderen Straßenseite versuchen«, verkündete Glenda. »Ihr beide geht in einen der Läden weiter vorn.«
    »In Ordnung«, erklärte sich Aahz, für mich überraschend, mit Glendas Plan einverstanden. »In einer Stunde treffen wir uns in der Hütte auf Vortex Nr. 6 wieder.«
    Ich vergewisserte mich, dass Glenda verstanden hatte, was er sagte, denn schließlich war sie meine einzige Möglichkeit, hier wieder rauszukommen. Dann traten wir auf die Straße und beschrieben einen weiten Bogen um die großen Haufen Pferdescheiße, die der Typ angehäuft hatte.
    Der Mann lächelte nur und sagte: »Howdy.«
    Ich tippte an meinen Hut, und er schien es zufrieden zu sein, denn er ging gleich wieder an die Arbeit.
    In Bezug auf Audry's behielt ich in jeder Hinsicht Recht. Kaum waren wir eingetreten, zeigte sich, dass es sich sowohl um ein Restaurant als auch um eine Bar handelte. Die hölzerne Theke war endlos lang und erstreckte sich über die ganze Länge der Wand links der Eingangstür. Ein Mann ohne Hut, aber mit weißer Schürze stand mit einem Lappen in der Hand hinter dem Tresen.
    Drei der Tische waren von insgesamt zehn Gästen belegt, die alle etwas aßen, das aussah wie eine bunte Gemüsemischung. Die Musik war laut und rhythmisch und schien von einem Piano im hinteren Teil des Raumes zu kommen, nur dass an dem Piano niemand saß.
    Als wir eintraten, sahen alle kurz auf, doch nur um sich gleich wieder ihrem Essen und ihren Gesprächen zu widmen, als würden jeden Tag Fremde in die Stadt kommen, was in meinen Augen ein gutes Zeichen war.
    »Howdy, Leute«, sagte der Mann hinter dem Tresen und wischte einen Fleck von der Holzoberfläche. »Was ist Ihr Begehr?«
    Ich hatte keine Ahnung, was der Kerl von uns wollte. Zwar verstand ich die Worte halbwegs, aber hier, mitten in der Bar, verstand ich ganz sicher nicht, wie er mich nach meinem Begehr fragen konnte. Das Thema schien mir ein wenig zu persönlich, um es mit jemandem zu diskutieren, der mir vollkommen fremd war.
    Ich gaffte Glenda an, die ihrerseits ebenfalls ein wenig verwirrt schien. Dann bedeutete sie mir, ihr zu folgen, als sie auf den Kerl zuging.
    Glenda nickte dem Barmann zu und tippte nachlässig an ihren Hut, als wir den Tresen erreichten.
    »Was zu trinken, was zu essen und eine passende Gelegenheit, die Schuld abzuarbeiten.« Offenbar hatte sie den richtigen Ton getroffen, denn der Kerl strahlte, als hätte er gerade den Hauptgewinn gezogen.
    »Fremde sind in meiner Bar immer willkommen«, sagte er, griff hinter sich und nahm zwei Gläser aus dem Regal an der Wand. Dann stellte er die Gläser auf den Tresen und sah erst Glenda und dann mich fragend an. »Was möchten sich die Herrschaften denn hinter die Binde gießen?«
    In diesem Moment war ich wirklich froh, dass Glenda das Reden übernommen hatte. Ich war zwar einigermaßen sicher, dass er gefragt hatte, was wir trinken wollten, aber vollkommen sicher war ich nicht, und ich hatte keine Ahnung, was für eine Binde er meinte.
    »Aye«, machte Glenda, »wir sind mit allem zufrieden, was Sie haben.«
    Der Kerl schnappte sich eine große Flasche mit einer orangefarbenen Flüssigkeit und füllte beide Gläser bis zum

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