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Ein Dämon macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Dämon macht noch keinen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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mich Tanda bei dem Abschirmzauber helfen. Darin bin ich gut«, sagte sie.
    »Ich bin eine Ex-Mörderin«, giftete Tanda. »Ich bin besser.«
    »Das weiß ich«, sagte Glenda. »Aber ich kann der Abschirmung mehr Tiefe geben. Und Skeeves Tarnung haltbarer machen. Wir haben es hier mit einigen sehr guten Magikern zu tun. Wir sollten dafür sorgen, dass sie uns weder kommen noch gehen sehen können.«
    Einen Moment lang starrte Tanda Glenda nur schweigend an. Dann nickte sie. »Aber nur nach meinen Anweisungen.«
    »Selbstverständlich«, stimmte Glenda zu. Dann atmete sie stockend ein und stützte sich mit geschlossenen Augen an die Wand.
    Ich sah mich um. Die anderen drei Gefangenen schliefen immer noch. So wie sie aussahen, waren sie in einer weit schlechteren Verfassung als Glenda.
    »Mach dich bereit«, sagte Aahz zu mir. »Auf Tandas Anweisungen tarnst du unsere vier Pritschen, immer eine nach der anderen.«
    Ich atmete tief durch und tastete nach der Energie, die ich benötigen würde.
    Energie stellte hier offenbar kein Problem dar. Sie strömte wie ein reißender Fluss um uns herum, stärker und umfangreicher, als ich es je erlebt hatte. Ich ließ sie in mich hineinfließen, um mir ihre Kraft anzueignen.
    »Aahz zuerst«, sagte Tanda. »Jetzt.«
    Ich stellte mir Aahz auf der leeren Koje, die am weitesten von uns entfernt war, vor, schlafend, mit offen stehendem Mund.
    Schon tauchte Aahz auf der Pritsche auf, genau wie ich ihn mir vorgestellt hatte.
    Ich sammelte mehr Energie.
    »Jetzt Glenda«, sagte Tanda.
    Ich stellte mir Glenda auf der zweiten Koje vor, schlafend, genauso, wie wir sie vorgefunden hatten, als wir hereingekommen waren, einschließlich der roten Male am Hals.
    Glenda erschien auf der Koje.
    »Jetzt ich«, wies mich Tanda an.
    Ich sog mehr Energie in mich auf und legte ein Bild der schlafenden Tanda auf die nächste Pritsche.
    »Und jetzt du.«
    Ich verfuhr in gleicher Weise. Natürlich hatte ich mich noch nie schlafen gesehen, aber ich hatte eine recht klare Vorstellung davon, wie das aussehen musste, und die wusste ich zu nutzen.
    Es war merkwürdig, mich dort schlafen zu sehen. Wirklich sehr merkwürdig.
    »Alles abgeschirmt«, verkündete Tanda.
    Glenda nickte. »Ein starker Schutzschirm. Das sollte reichen. Gute Arbeit, übrigens, Skeeve.«
    Ich nickte nur. Auf Komplimente von einer Frau, die mich in einer Stadt, bevölkert von menschlichem Schlachtvieh, hatte verrotten lassen wollen, konnte ich gut verzichten.
    »Okay, Skeeve«, sagte Tanda. »Schau nach, ob du eine Öffnung findest.«
    Ich ging bäuchlings zu Boden und krabbelte ein Stück weit unter die Koje neben der, auf der Glenda saß. Die Wand sah aus wie eine Steinmauer, so wie die übrigen Wände auch. Aber als ich sie berühren wollte, drang meine Hand durch die Steine hindurch, als wäre dort rein gar nichts.
    »Eine getarnte Öffnung«, sagte ich.
    Ich krabbelte weiter unter die Koje und geradewegs durch die Wand hindurch. Da hinter herrschte tiefe Schwärze, also riss ich ein Stück aus meinem Hemd und nutzte meine Magik, um es anzuzünden. Ich stand in einem Tunnel, der in den Felsen getrieben worden war. Er war gerade hoch genug, dass ich aufrecht stehen konnte, und nicht viel breiter als mein Kreuz. Offenbar war er schon seit langer Zeit nicht mehr benutzt worden, falls überhaupt. In einem Felsspalt steckte eine nagelneue Fackel. Ich zündete sie an und warf das brennende Stück Stoff weg.
    Im nächsten Moment folgte Aahz durch den scheinbar massiven Mauerstein gleich über dem Fußboden in den Tunnel. Hinter ihm schob sich Glenda schwer atmend durch die Öffnung und lehnte sich sogleich mit dem Rücken an die Wand, während Tanda ebenfalls in den Tunnel kroch.
    »Dieser Tunnel ist auch abgeschirmt«, sagte Tanda und sah sich um. »Der Schirm ist so alt, er könnte schon vor dem Palast hier gewesen sein.«
    »Ich bin beeindruckt«, keuchte Glenda, die noch immer auf dem Boden saß. »Woher wusstet ihr, dass er hier war?«
    Ich zog die Karte aus der Tasche und hielt sie in das fahle Licht der Fackel. Glenda sah die Karte und nickte. »Natürlich.«
    Ich breitete das Pergament aus und studierte es zusammen mit Aahz und Tanda im Fackelschein.
    Nun bildete der Tunnel, in dem wir uns befanden, das Zentrum, und der Standort der goldenen Kuh hatte sich geändert. Sie stand jetzt in einem Speisesaal, zehn Stockwerke über uns. Allerdings glaubte ich nicht einen Moment, dass sie tatsächlich dort zu finden war.
    Der Karte zufolge

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