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Ein Dämon macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Dämon macht noch keinen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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in weißen, mit Gold abgesetzten Roben erwartet, die uns bedeuteten, dass wir ihnen folgen sollten. Jeder von ihnen hatte eine goldene Schaufel bei sich, die sie wie einen Spazierstock benutzten. Offenbar konnten Menschen, die außerhalb des Palasts arbeiteten und keine goldene Schaufel besaßen, das prachtvolle Anwesen nicht betreten. Fragte sich nur, warum uns dieses Glück dann zuteil wurde.
    »Seht euch nur all das Gold an!«, flüsterte Aahz, dessen Kopf bald hierhin, bald dorthin ruckte, in dem verzweifelten Bemühen, sich nur ja nichts entgehen zu lassen.
    »Beeindruckend«, sagte Tanda mit leiser, ehrfürchtiger Stimme.
    Ich hingegen bekam keinen Ton heraus. Der Anblick, der uns jenseits des Tores empfangen hatte, überstieg selbst meine kühnsten Fantasien. Da gab es säuberlich gestutzte Rasenflächen, goldene Ornamente, seltsam geformte Sträucher und Kerle in weißen Roben und weißen Hüten, die goldene Schaufeln mit sich trugen. Vielleicht ein Dutzend Kühe bevölkerten die Rasenflächen in unendlicher Sorglosigkeit, umhegt von den Jungs mit den weißen Roben und den goldenen Schaufeln.
    Unsere berobten Kerkermeister führten uns eine steinerne Treppe hinauf, die einen manikürten Rasen nach dem anderen erklomm, von denen ein jeder von goldenen Statuen diverser Tiere und anderem goldenen Zierrat umgeben war. Die Mauern des Palastes erhoben sich über uns, Wände aus weißen Steinquadern und schimmerndem Gold, höher als alles, was ich bis dahin zu sehen bekommen hatte.
    Schließlich wurden wir durch ein großes Tor mit zwei Flügeln getrieben und schritten eine Flucht steinerner Stufen hinab. Von hier an verlor ich jegliche Orientierung, während wir weiter allerlei Tunnel passierten, Stufen hinabstiegen, um diverse Ecken kurvten, mehr Tunnel und mehr Stufen hinter uns brachten und uns unter dem Palast immer weiter in die Tiefe bewegten. Der Gedanke, unter einem derart gewaltigen Gebäude gefangen zu sein, gefiel mir nicht sonderlich, die Vorstellung, von Kühen gefangen gehalten zu werden, die irgendwelche Kerle mit goldenen Schaufeln unter ihrer Kontrolle hielten, gefiel mir noch weniger. Besonders, weil es sich um Vampirkühe handelte.
    Schließlich wurden wir in einen großen Raum mit steinernen Wänden getrieben und dort zurückgelassen, während hinter uns eine mit goldenen Riegeln versehene Tür krachend geschlossen wurde. In dem großen Raum befanden sich noch fünf weitere Personen, die alle ziemlich abgerissen und erschöpft aussahen. Zehn Betten säumten die Wände, und all die anderen Gefangenen lagen auf ihren jeweiligen Pritschen und schliefen.
    »Glenda«, sagte Aahz.
    Ich brauchte eine glatte Sekunde, bis ich die Gestalt auf dem Bett auf der anderen Seite des Raums erkannt hatte. Es war Glenda, aber nicht die lebendige, wunderschöne und energiegeladene Frau, an die ich mich erinnerte. Diese Frau trug zerlumpte Kleider, ihr Gesicht war schmutzig, und sie hatte dunkle Ringe unter den Augen und ein großes rotes Mal am Hals.
    Gemeinsam gingen wir zu ihr, und als wir das taten, öffneten sich flatternd ihre Lider, und sie erkannte Aahz, Tanda und mich.
    »Wie ich sehe, habt ihr den Schatz gefunden«, sagte sie mit kaum hörbarer Stimme.
    Und schon war sie wieder eingeschlafen. Ihr Atem ging schwer, und ihr Mund stand offen. Die roten Male an ihrem Hals pulsierten mit jedem Herzschlag.
    »Das gefällt mir nicht«, gab ich zur Kenntnis.
    »Gibt es irgendeine Möglichkeit, von hier zu verschwinden?«, fragte Aahz und sah sich um.
    Ich folgte seinem Beispiel. Keiner der Gefangenen machte auch nur ansatzweise einen gesünderen Eindruck als Glenda. Und sie alle trugen rote Wundmale am Hals und schliefen so tief, dass man sie für tot halten konnte.
    Tanda schüttelte den Kopf.
    »Absolut keine. Die Energie ist wieder da, aber die Dimensionsblockade besteht immer noch. Ich habe die ganze Zeit versucht zu springen, seit wir gefangen genommen wurden.«
    »Schön«, erklärte Aahz ungerührt. »Dann werden wir eben einen anderen Weg nach draußen suchen müssen und unterwegs ein bisschen Gold mitnehmen.«
    »Was ist mit dem D-Hüpfer?«, fragte ich. »Sie haben uns nicht durchsucht. Vielleicht funktioniert der ja noch.«
    Aahz zog den D-Hüpfer hervor, vergewisserte sich, dass er richtig eingestellt war und aktivierte ihn.
    Wir rührten uns keinen Deut von der Stelle.
    »Einen Versuch war es wert«, sagte ich, als Aahz den D-Hüpfer wieder unter seinem Hemd verstaute.
    »Ich glaube, wir brauchen ein

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