Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ein Dämon macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Dämon macht noch keinen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
Vom Netzwerk:
seine Weide zurück, um sich für die Dauer der Nacht in eine Kuh zu verwandeln.
    Bald darauf schlief ich tief und fest. Aahz und Tanda schliefen und lasen abwechselnd. Am Morgen, als Harold die Tür öffnete und das wunderbare Tageslicht aus seinem Wohnbereich hereinließ, fühlte ich mich ausgeruht und zu Tode gelangweilt.
    Aahz befreite Glenda, um sie aufzuwecken, verstaute das Seil in seiner Tasche, und wir gingen gemeinsam in den Küchenbereich, in dem uns Harold Pferdesteaks mit Tomaten servierte. Er nannte das sein Feiertagsfrühstück und sagte, so hätte er es jeden Monat nach der letzten Vollmondnacht gehalten.
    Ich muss gestehen, es war erstaunlich gut.
    Nach dem Frühstück drehte sich die Unterhaltung nur noch um die Flucht, was nach einem langweiligen Tag und einer Nacht in Angst vor Kuhvampiren das wohl interessanteste Thema war, das ich mir vorstellen konnte.
    Aahz riss das Gespräch an sich und ratterte unsere Möglichkeiten herunter: »Als Erstes können wir versuchen, die Dimensionsblockade zu senken. Wenn uns das auch nur für einen Moment gelingt, sind wir draußen.«
    »Ich habe so eine Blockade noch nie erlebt«, wandte Tanda ein. »Nicht einmal während all der Jahre als Mörderin. Sie ist standhaft wie ein Felsen.«
    »Logisch, schließlich stammt die notwendige Energie aus dem Inneren des Berges«, kommentierte Aahz.
    Ich dachte an die Karte an der Zimmerdecke und daran, dass Aahz sie Harold und Glenda gegenüber nicht einmal erwähnt hatte. Ich hatte keine Ahnung, was in seinem Kopf vorging, aber ich wollte ihm seine wie auch immer gearteten Pläne keinesfalls vermasseln, indem ich einfach mit irgendwas herausplatzte. Das hatte ich in der Vergangenheit schon oft genug getan.
    »Unsere zweite Möglichkeit besteht darin, uns einen Weg aus dem Palast zu suchen.«
    »Richtig«, sagte ich. »Und dann schleichen wir uns quer durch Donner und vorbei an dem Aufgebot.«
    »Aufgebot?«, fragte Harold verständnislos.
    »Berittene, die uns schon weit vor den Toren der Stadt erwartet haben.«
    »Die haben mich auch geschnappt«, sagte Glenda.
    »Also verfügen sie über eine Art Magik, die ihnen verrät, wenn sich Feinde nähern«, stellte Aahz fest. »Dagegen können wir uns abschirmen.«
    »Könnten wir, wenn wir wüssten, welcher Art diese Magik ist«, sagte Tanda.
    »Ich sitze so oder so fest«, sagte Harold und deutete auf eine Tür, von der ich annahm, dass sie den Haupteingang zu seiner Suite darstellte. »Wenn ich versuche, da durchzugehen, ist es, als würde ich gegen eine Wand rennen.«
    »Gilt das auch für den Eingang, durch den wir gekommen sind?«, fragte Tanda.
    »Ach, ich kann sogar durch das Schädellager bis in den Ballsaal gehen«, seufzte Harold. »Aber da pralle ich gegen den Schirm.«
    »Wie sieht es mit dem Boden oder den Fenstern aus?«, hakte ich nach.
    »Hab ich noch nicht probiert«, gestand er.
    »Ich glaube nicht, dass das funktionieren würde«, gab Aahz zu bedenken.
    »Kaum«, sprang ihm Tanda zur Seite. »Fesselzauber, und danach klingt das, sind wie ein Rundumgefängnis. Das ist, als wäre man in einer unsichtbaren und unzerstörbaren Seifenblase gefangen.«
    »Also müssen wir den Zauber erst brechen, wenn wir Harold mit uns nehmen wollen.«
    »Sie kommen mit uns?«, fragte Glenda.
    »Ich werde es versuchen«, entgegnete Harold, doch er sagte nichts von dem Gold, das er uns für seine Befreiung versprochen hatte, und auch sonst fand sich niemand, der Glenda hätte einweihen wollen.
    »Also, mein lieber Mentor«, sagte ich zu Aahz. »Wie brechen wir denn nun den magischen Schirm, der uns offenbar beide Fluchtwege versperrt?«
    Er warf mir einen finsteren Blick zu und sagte: »Es gibt viele Möglichkeiten, einen Zauber zu brechen. Entweder man wirkt einen Gegenzauber, oder man schneidet den Zauber von seiner Energiequelle ab.«
    »Da hier alles voller Energie ist, scheint die zweite Möglichkeit auszufallen. Wie funktioniert denn ein Gegenzauber?«
    »Ich habe jeden Einzelnen ausprobiert, den ich kenne«, bemühte sich Harold uns Mut zu machen.
    Ich starrte Aahz an. »Mein Mentor hat mir bisher noch gar keinen beigebracht.«
    »Wenn du genügend Selbstbeherrschung erlernt hast, um diese Magik anzuwenden«, konterte Aahz, »dann denke ich vielleicht darüber nach.«
    »Ich habe am ersten Tag in diesem Palast selbst einige ausprobiert«, sagte Glenda, »aber die haben die Dimensionsblockade nicht einmal ankratzen können.«
    »Ich habe auch alle Gegenzauber ausprobiert,

Weitere Kostenlose Bücher