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Ein Dämon mit beschränkter Haftung

Ein Dämon mit beschränkter Haftung

Titel: Ein Dämon mit beschränkter Haftung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Unterlippe. »Ich schätze, es ist vielleicht tatsächlich ein bißchen verallgemeinert«, gab sie zu.
    »Gut.«
    »Es wäre genauer, zu sagen, >das verlangen alle Männer von einem schönen Mädchen<.«
    »Bunny .,.«
    »Nein, jetzt hör du mir mal zu, Skeeve. Das ist nämlich mal ein Gebiet, auf dem ich mehr Erfahrung habe als du. Es ist schön, nur über geistige Dinge reden zu wollen, wenn man aussieht wie Massha. Aber wenn man damit aufwächst, so gut auszusehen wie es bei mir der Fall war — das ist keine Prahlerei, nur die Feststellung einer Tatsache —, dann hat man einen Mann nach dem anderen am Hals. Ich würde sagen, wenn die sich nur für den Geist interessieren, dann brauchen sie dringend einen Nachhilfekurs in Anatomie!«
    Im Laufe unserer Freundschaft hatte ich mit Massha viele ausgedehnte Gespräche darüber geführt, was es für eine Frau bedeutete, weniger anziehend zu sein. Zum ersten Mal jedoch mußte ich jetzt erkennen, daß Schönheit möglicherweise nicht nur von Vorteil war.
    »Ich kann mich nicht daran erinnern, daß du mich jemals >am Hals< gehabt hättest, Bunny.«
    »Okay, okay. Vielleicht muß ich wirklich immer erst einmal einen Gegenangriff starten, bevor der andere anfängt. Aber das Muster ist inzwischen entwickelt genug, daß ich mir ein paar Schlußfolgerungen erlauben darf. Wenn ich mich richtig erinnere, warst du ein bißchen beschäftigt, als wir uns begegneten. Wie hättest du wohl reagiert, wenn wir uns zufällig in einer Bar getroffen hätten?«
    Das war nicht schwer, mir vorzustellen ... leider.
    »Touché!« gestand ich. »Laß mich dir aber nur noch einen Gedanken mitteilen, Bunny. Danach will ich mich gerne deiner Erfahrung beugen. Die Frage des Sex schwebt bei jeder Begegnung zwischen Mann und Frau in der Luft, bis sie beantwortet wird.. Ich glaube, das ist noch ein Überbleibsel aus vorzivilisatorischen Zeiten, als das Überleben der Art von der Fortpflanzung abhing. Es ist am stärksten, wenn man einem Mitglied des anderen Geschlechts begegnet, das man anziehend findet ... beispielsweise einer schönen Frau. Zum Teil beruht die Zivilisation darauf, obwohl ich mir nicht sicher bin, wie viele Leute das so sehen, Regeln und Gesetze aufzustellen, um diese Frage möglichst schnell zu klären: Verwandte, Eltern und nichtvolljährige oder verheiratete Leute sind tabu ... na ja, meistens jedenfalls, aber du weißt schon, wie ich es meine. Theoretisch ermöglicht dies den Leuten, weniger Zeit damit zu verbringen, einander zu beschnüffeln, um sich anderen Dingen widmen zu können ... beispielsweise der Kunst oder der Wirtschaft. Ich bin mir zwar nicht sicher, daß das wirklich eine Verbesserung ist, aber wir sind eigentlich schon ganz schön weit damit gekommen.«
    »Das ist eine interessante Theorie, Skeeve«, meinte Bunny versonnen. »Wo hast du die her?«
    »Die habe ich mir ausgedacht«, gab ich zu.
    »Das muß ich mir gelegentlich mal durch den Kopf gehen lassen. Aber selbst wenn du recht haben solltest, was beweist das schon?«
    »Nun, ich glaube, ich will damit nur sagen, daß du dich meiner Meinung nach zu sehr mit der Existenz der Frage selbst beschäftigst. Dabei solltest du sie jedesmal, wenn sie auftritt, gleich beantworten und zu anderen Dingen übergehen. Und genaugenommen meine ich, daß wir diese Frage hier und jetzt lösen können. Was mich angeht, so lautet die Antwort nein, zumindest für eine lange Zeit. Wenn wir uns darüber einigen könnten, würde ich gerne zu anderen Dingen übergehen ... wie beispielsweise, dich besser kennenzulernen.«
    »Wenn du nicht im gleichen Atemzug das Wort >nein< gebraucht hättest, hätte ich gesagt, daß sich das wie ein Antrag anhört. Vielleicht bin ich in diesem Punkt auch ein bißchen überempfindlich. Also gut. Einverstanden. Versuchen wir es als Freunde.«
    Sie streckte die Hand aus, und ich schüttelte sie feierlich. In meinem Hinterkopf zuckte ein Schuldgefühl. Jetzt, da ich sie dazu gebracht hatte, in ihrer Wachsamkeit nachzulassen, würde ich versuchen, Informationen aus ihr rauszuquetschen.
    »Was möchtest du gern wissen?«
    »Nun, außer der Tatsache, daß du weitaus klüger bist, als du zugibst, und daß du die Nichte von Don Bruce bist, weiß ich eigentlich so gut wie nichts über dich!«
    »Hoppla«, kicherte sie, »das mit der Nichte solltest du eigentlich gar nicht wissen.«
    Es war ein viel netteres Kichern als ihr übliches hirnmarterndes Quieken.
    »Dann fangen wir doch damit an. Soweit ich weiß, ist

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