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Ein Dämon mit beschränkter Haftung

Ein Dämon mit beschränkter Haftung

Titel: Ein Dämon mit beschränkter Haftung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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die ganze Auseinandersetzung mit ihrer eigenen blumigen Ausdrucks weise. »Auf Matratzenhorchdienst gehen« war einer ihrer Lieblingssprüche, ein Ausdruck, der in mir unweigerlich äußerst reizvolle Bilder aufsteigen ließ. Wie ich Bunny schon gesagt hatte, war ich keineswegs völlig rein.
    Tanda und Chumly standen auf der Gegenseite und argumentierten, daß die beste Verteidigung immer noch ein massiver Angriff sei. Im Haus zu bleiben, so wandten sie ein, würde uns nur zu stehenden Zielen machen. Das einzig Richtige sei es, hinauszugehen und zu versuchen, die Pläne der Axt in Erfahrung zu bringen. Markie und Bunny schlössen sich der Geschwistermannschaft an, wenngleich ich den Verdacht hegte, daß dies eher auf ein Verlangen zurückzuführen war, etwas mehr vom Bazar zu sehen zu bekommen.
    Nachdem ich mich über eine Stunde lang neutral verhalten und den beiden Zankparteien zugehört hatte, gab ich schließlich auch meine Stimme ab ... zugunsten des Ausgehens. Merkwürdigerweise standen meine Gründe dafür jenen von Bunny und Markie am nächsten: Obwohl ich mich ziemlich davor fürchtete, hinauszugehen und ein bewegliches Ziel abzugeben, fürchtete ich mich doch noch mehr davor, mit meiner eigenen Truppe im Haus eingesperrt zu sein, während diese immer nervöser und gereizter wurde.
    Kaum war diese Frage geklärt, gab es neuen Streit, und zwar darüber, wer mitgehen sollte. Natürlich wollten alle mitkommen. Ebenso natürlich aber würden wir in diesem Fall genau als das erscheinen, was wir auch waren: wie eine Eingreiftruppe auf der Suche nach Ärger. Irgendwie glaubte ich nicht, daß dies unserem Bemühen förderlich sein würde, meinen Ruf zu erhalten.
    Nach einer weiteren Stunde der gegenseitigen Beschimpfungen endeten wir mit einem Kompromiß. Wir würden alle gehen. Um der Unauffälligkeit-und des strategischen Vorteils willen jedoch wurde beschlossen, daß ein Teil der Mannschaft getarnt werden sollte. Dadurch würde unsere Truppe nicht nur kleiner aussehen, als sie in Wirklichkeit war, es würde unseren Mannschaftskameraden außerdem gestatten, aus nächster Nähe alles zu beobachten und, was noch wichtiger war, sich anzuhören, was um uns herum im Bazar geredet wurde. Aahz, Tanda, Chumly, Massha und Nunzio sollten uns als Späher und Reserve dienen, während Markie, Bunny, Guido und ich als Köder fungierten ... eine Rolle, an der ich immer weniger Geschmack finden konnte, je mehr ich darüber nachdachte.
    So kam es, daß wir endlich unseren Morgenspaziergang antraten ... am frühen Nachmittag.
    Oberflächlich betrachtet hatte sich der Bazar nicht verändert, doch es dauerte nicht lange, bevor ich einige feine Unterschiede bemerkte. Ich hatte mich schon so sehr an das Aufrechterhalten von Tarnzaubern gewöhnt, daß ich unsere fünf Kameraden mühelos inkognito halten konnte, ohne daß es meine Konzentrationskraft belastete ... was auch ganz gut war, denn es gab eine Menge, um sich darauf zu konzentrieren.
    Anscheinend hatte sich unser letzter Einkaufsbummel herumgesprochen, und die Reaktion der Täufler in ihren Verkaufsbuden auf unser Erscheinen war unterschiedlich, aber stets übertrieben. Manche der Läden schlössen sofort, sobald wir uns ihnen näherten, dafür stürmten andere Händler wie wild auf uns zu. Natürlich gab es auch Neutrale, die weder schlössen noch uns auf halbem Weg entgegenkamen, um uns statt dessen argwöhnisch im Auge zu behalten, während wir ihre Waren begutachteten. Doch wohin wir auch gingen, fiel mir ein merkliches Fehlen an Begeisterung bei der Lieblingsbeschäftigung im Bazar auf, dem Feilschen. Entweder sprach man von Fixpreisen oder machte mit einem Minimum an Wortaufwand Gegenangebote. Es schien, daß die Täufler zwar immer noch unser Geld haben wollten, daß sie aber keineswegs darauf erpicht waren, den Kontakt mit uns in die Länge zu ziehen.
    Ich war mir nicht ganz sicher, wie ich die Situation handhaben sollte. Sollte ich ihre Nervosität ausnutzen, um schamlos die Preise zu drücken, oder sollte ich zähneknirschend mehr bezahlen, als die Waren meiner Meinung nach wert waren? Das Problem bestand darin, daß weder die eine noch die andere Taktik mein Image bei den Händlern sonderlich fördern würde, und sie würde auch nicht die Erinnerung an unseren letzten Ausflug ausradieren.
    Natürlich gab es, wie immer in meinem Leben, auch einige Ablenkungen.
    Nach unserem Gespräch hatte Bunny beschlossen, daß wir Freunde seien, und sie ging ihre neue Rolle mit

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