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Ein Dämon wollte Hochzeit machen

Ein Dämon wollte Hochzeit machen

Titel: Ein Dämon wollte Hochzeit machen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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stellen, ganz zu schweigen von einem exorbitanten Honorar wie diesem. Und wenn wir gerade dabei sind: Ich finde nicht, daß wir ihnen meine magischen Dienste in Rechnung stellen sollten.«
    »Äh, Partner?« sagte Aahz und entrollte sich aus seinem vertrauten Sitz in der Ecke. Ich glaube, diese Sitzungen haben ihn noch mehr gelangweilt als mich, sofern so etwas überhaupt möglich sein sollte. »Kann ich mal einen Augenblick mit dir sprechen? Bevor dieses Gespräch noch weitergeht?«
    Ich wußte nur zu genau, was das bedeutete. Aahz ist berüchtigt dafür, unsere Tarife in die Höhe zu treiben, denn er geht von dem Grundsatz aus, daß weniger zu verdienen als möglich dasselbe ist, wie Geld zu verlieren. Da war es nur zu erwarten, daß er sich sofort zu Wort melden würde, sobald ich auch nur davon sprach, nicht nur unsere Honorare zu senken, sondern sogar völlig darauf zu verzichten. Damit will ich sagen, daß jedes allgemeine Gespräch über Geld, ganz besonders aber eins über unser Geld, Aahz noch aus jedem Koma gerissen hat.
    Diesmal hatte ich allerdings nicht vor, klein beizugeben.
    »Vergiß es, Aahz«, sagte ich und winkte ab. »In dieser Sache werde ich keinen Rückzieher machen.«
    »Aber Partner«, sagte er drohend und griff wie beiläufig nach meiner Schulter.
    »Ich habe nein gesagt!« versetzte ich und wich seinem Griff aus. Ich habe schon öfter versucht, mich mit ihm zu streiten, während er meine Schulter in seinem Todesgriff festhielt, und diesmal wollte ich ihm diesen Vorteil nicht gewähren. »Diesmal weiß ich nämlich, daß ich recht habe.«
    »Was hat das mit Recht zu tun, UMSONST zu arbeiten?« fauchte er und ließ jede Subtilität fahren. »Habe ich dir denn in all diesen Jahren ÜBERHAUPT NICHTS beigebracht?«
    »Eine ganze Menge hast du mir beigebracht!« schnauzte ich zurück. »Und ich habe eine Menge über mich ergehen lassen, und meistens war das auch nur zu meinem Besten. Aber eins haben wir nie getan, Aahz, bei aller Manipuliererei und Raffsucht - soweit ich mich erinnern kann, haben wir noch nie aus jemandem Geld herausgepreßt, der es sich nicht leisten konnte. Oder?«
    »Naja, schon. Aber .«
    »Wenn wir den Täuflern oder dem Syndikat ein bißchen Zusatzgeld aus der Nase ziehen, schön und gut«, fuhr ich fort. »Die haben jede Menge Geld, und das meiste haben sie sich sowieso erschwindelt. Aber bei Possiltum geht es um ein Königreich, das finanziell am Abgrund steht. Wie können wir behaupten, daß wir hier sind, um den Leuten zu helfen, wenn wir ihnen gleichzeitig mit einem überzogenen Honorar einen Genickschlag verpassen?«
    Aahz antwortete nicht sofort, und nach einem kurzem Augenblick senkte er die Augen.
    »Aber Grimble hat es doch bereits gebilligt«, sagte er schließlich mit einer Stimme, die schon fast weinerlich und flehend klang.
    Ich traute meinen Ohren nicht! Ich hatte tatsächlich einen Streit mit Aahz gewonnen, bei dem es um Geld ging! Zum Glück war ich geistesgegenwärtig genug, mich in meinem Triumph großmütig zu geben.
    »Dann wird er es sicherlich auch billigen, wenn wir die Ausgaben noch weiter senken«, sagte ich und legte zur Abwechslung selbst einmal Aahz die Hand auf die Schulter. »Abgesehen davon ist es doch sowieso nur eine technische Korrektur. Stimmt’s, Bunny?«
    »Nein.« Sie sagte es zwar leise, dennoch ließ ihre Antwort keinen Zweifel zu. Soviel zu meinem Sieg.
    »Aber Bunny ...«, fing ich verzweifelt an, doch sie schnitt mir das Wort ab.
    »Ich habe nein gesagt, und das meine ich auch so, Skeeve«, antwortete sie. »Wirklich, Aahz! Ich bin überrascht, daß du es überhaupt so weit hast kommen lassen. Hier stehen schließlich noch höhere Prinzipien auf dem Spiel als bloße Habgier!«
    Aahz wollte erst den Mund öffnen, doch dann schloß er ihn wieder, ohne etwas zu sagen. Das war wahrscheinlich das einzige Mal, daß ich Aahz erlebte, wie er - und sei es nur durch Schweigen - anerkannte, daß es überhaupt irgendwelche höheren Prinzipien als bloße Habgier geben könnte. Aber da Bunny offenbar auf seiner Seite stand, ließ er es wohl durchgehen.
    »Du magst das Herz zwar am richtigen Fleck tragen, Skeeve«, sagte sie und wandte sich wieder mir zu, »aber es gibt da einige Faktoren, die du entweder übersehen oder nicht begriffen hast.«
    »Dann erklär sie mir doch«, sagte ich etwas verärgert, aber immer noch lernwillig.
    Bunny schürzte für einen Moment die Lippen. Offensichtlich mußte sie erst ihre Gedanken ordnen.
    »Also gut«,

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