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Ein Dämon wollte Hochzeit machen

Ein Dämon wollte Hochzeit machen

Titel: Ein Dämon wollte Hochzeit machen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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wir gerade vorbeikamen, so daß mir nichts anderes übrigblieb, als ihm zu folgen.
    Verglichen mit dem, was in meiner Erinnerung von den surrealen Clubs auf Vorhölle übriggeblieben war, wirkte dieser Gasthof erfrischend normal. Normal und mehr als nur ein bißchen langweilig.
    Dunkle Holztische und -stühle prägten das Dekor, und hier und dort waren Kerzen verteilt, die das Licht ergänzten, das durch die Fenster und die offene Tür einströmte.
    »Was nimmst du, Skeeve?« rief Aahz mir auf seinem Weg zur Theke zu.
    Ich wollte gerade »Wein« sagen, doch dann überlegte ich es mir wieder. Egal, ob Bunny, was meine unkontrollierte Trinkerei anging, nun recht hatte oder nicht, könnte es nicht schaden, ein bißchen kurzzutreten: Außerdem hatte mir Nunzios Bemerkung zum Thema Gedächtnisverlust doch ziemlich Unbehagen bereitet.
    »Für mich nur einen Fruchtsaft«, erwiderte ich abwinkend.
    Aahz blieb stehen und sah mich mit schräggelegtem Kopf an.
    »Bist du sicher, daß es dir gutgeht, Partner?« fragte er.
    »Na klar. Warum fragst du?«
    »Gerade eben hast du noch davon gesprochen, daß du dich auf das Übliche freust, und jetzt wechselst du plötzlich das Getränk.«
    »Na schön. Wie du willst«, antwortete ich und schnitt eine Grimasse. »Also einen Schoppen Wein. Deswegen braucht man ja nicht gleich einen Aufstand zu machen.«
    Ich lehnte mich zurück und ließ den Blick durch den Raum schweifen, was allerdings hauptsächlich geschah, um den Augenkontakt mit Aahz abzubrechen, bevor er bemerken konnte, wie aufgewühlt ich war. Es war komisch, aber aus irgendeinem Grund mochte ich meinem Partner nichts von meinen Sorgen, was das Trinken betraf, offenbaren. Andererseits war es nicht gerade einfach, meine Trinkgewohnheiten in seiner Gegenwart zu ändern, ohne damit Fragen zu provozieren, die auch nach Antworten verlangten. So überlegte ich mir, daß es im Augenblick wohl das leichteste sei, weiterzumachen wie bisher ... jedenfalls in Aahz’ Gesellschaft. Später, wenn ich etwas ungestörter war, würde ich mich dann etwas mehr zügeln.
    An dem Gasthof fiel mir auf, daß unter den Gästen eine Menge junger Leute waren. Na ja, um ehrlich zu sein, waren sie ungefähr in meinem Alter, aber weil ich soviel Zeit mit der Mannschaft zubringe, neige ich dazu, mich selbst als etwas älter einzustufen.
    Vor allem ein Tisch voller Mädchen erregte meine Aufmerksamkeit, wohl hauptsächlich deswegen, weil sie über mich zu reden schienen. Jedenfalls vermutete ich das, da sie ständig zu mir herüberblickten, dann die Köpfe zusammensteckten, kicherten, und erneut zu mir herüber sahen.
    Vor gar nicht allzulanger Zeit hätte mich so etwas nervös gemacht. Seit meinem letzten Ausflug nach Vorhölle jedoch hatte ich mich ein wenig an meine Berühmtheit gewöhnt.
    Als sie das nächstemal herüberblickten, sah ich sie direkt an und nickte ihnen kurz und höflich zu. Daraufhin steckten sie natürlich sofort wieder die Köpfe zusammen und kicherten lautstark.
    Ach ja, der Ruhm!
    »Was lächelst du?« fragte Aahz, als er meinen Wein vor mir abstellte und auf die Bank hinter dem Tisch rutschte, sein eigenes überdimensionales Getränk in den Händen haltend.
    »Ach, nichts«, antwortete ich lächelnd. »Ich habe nur gerade den Tisch mit den Mädchen dort drüben beobachtet.«
    Ich wies mit dem Kopf in die entsprechende Richtung, worauf er sich seitlich vorbeugte, um sie selbst zu begutachten.
    »Ein bißchen jung für dich, oder nicht, Partner?«
    »Die sind doch nicht viel jünger als ich«, protestierte ich und nahm einen tiefen Schluck Wein.
    »Hast du nicht schon genug Probleme?« fragte Aahz, während er sich wieder zurücklehnte. »Als ich beim letztenmal Inventur gemacht habe, da hast du eher unter Frauenüberschuß gelitten ... nicht unter Frauenmangel.«
    »Ach, nun reg dich mal ab«, lachte ich. »Ich hatte doch gar nicht vor, irgendwas mit denen anzustellen. Ich amüsiere mich nur etwas, das ist alles. Sie haben mich angeschaut, also habe ich zurückgeblickt.«
    »Na, dann blick jetzt mal lieber nicht hin«, erwiderte er grinsend, »denn mindestens eine von denen tut gerade ein bißchen mehr, als nur hinzusehen.«
    Es bedarf wohl keiner besonderen Erwähnung, daß ich natürlich sofort hinsah.
    Eins der Mädchen war aufgestanden und kam auf unseren Tisch zu. Als sie mich in ihre Richtung blicken sah, schien sie all ihren Mut zusammenzunehmen und die verbliebene Strecke im Sprung zurückzulegen.
    »Hallo«, sagte sie

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