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Ein Dämon zuviel

Ein Dämon zuviel

Titel: Ein Dämon zuviel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Zeugen Informationen entlocken
INSPEKTOR CLOUSEAU
    Das Entsetzen versteinerte den Krieger jedoch nicht lange.
    Ganz im Gegenteil! Kaum hatte er seine Entdeckung gemacht, bereitete er auch schon Taten vor. Merkwürdigerweise bestanden sie darin, sich in seinem Sattel zurückzulehnen und hektisch in einer seiner Satteltaschen zu wühlen, eine ausgesprochen kitzlige Situation.
    Aahz tat einen Satz nach vorn, stieß einen Schrei aus und fuchtelte mit den Armen vor dem Gesicht des Einhorns herum. Als vernünftige Kreatur wieherte das Einhorn, bäumte sich empor und warf den Krieger ab.
    »Bei den Göttern!« keifte dieser und versuchte, sich aus dem wenig eleganten Rüst- und Waffenhaufen zu befreien. »Ich habe Leute schon aus geringeren Anlässen umgebracht!«
    Ich kam zu dem Schluß, wollte man eine solche Drohung abwehren, so mußte ich die Angelegenheit selber in die Hand nehmen. Ich packte mit meinem Denken einen faustgroßen Stein und schleuderte ihn kräftig an die unbehelmte Stirn. Der Mann ging wie ein abgeschlachteter Stier zu Boden.
    Lange Zeit betrachteten Aahz und ich den niedergestürzten Mann und versuchten, wieder zu Atem zu kommen.
    »>Nur mit der Ruhe, Skeeve! Das wird leicht sein, Skeeve! Vertrau auf mich, Skeeve !< Junge, Junge Aahz, wenn du schon mal einen Zauber versaust dann aber so, daß es sich lohnt, was?«
    Er kramte wieder in seinem Beutel.
    »Halt die Klappe, Kleiner!«
    »Ich will nicht die Klappe halten, ich will wissen was mit dem >narrensicheren< Zauberspruch los ist, den du mir beigebracht hast.«
    »Ich habe mich selbst schon gefragt.«
    Er zog wieder den Spiegel hervor und spähte hinein. »Ich will dir was sagen, Kerlchen. Überprüf du mal seine Aura und achte auf Ungewöhnliches!«
    »Seine Aura! Sie ist rötlich-gelb, aber auf seiner Brust ist ein blauer Fleck.«
    »Dachte ich mir's doch!«
    Aahz war mit einem Satz auf der anderen Seite der Lichtung und kauerte sich neben den Mann wie eine beutemachendes Tier. »Schau dir das an!«
    An einem Riemen um den Hals des Mannes hing ein silbernes Amulett in der Form eines Salamanders mit einem Auge auf der Stirn.
    »Was ist das?«
    »Ich bin mir nicht sicher, aber ich habe eine Idee.
    Spiel mit, was ich gleich vorführen werde. Aber nimm zuerst den Zauber von mir.«
    »Welchen Zauber?«
    »Komm, Kind, wach mal auf. Den Zauber, der mein Gesicht verändert.«
    Mit einem Seufzer schloß ich die Augen und tat wie geheißen.
    »Was nun?«
    Wie zur Antwort stöhnte der Krieger und setzte sich auf. Er schüttelte den Kopf und schlug die Augen auf.
    Sein Blick fiel auf Aahz, worauf er blinzelte, wieder hinsah und nach seinem Schwert faßte, um festzustellen, daß es weg war. Ebenso fehlten sein Dolch und seine Streitaxt. Offensichtlich war Aahz in der Zeit, da ich den Zauber aufgehoben hatte, nicht untätig gewesen.
    »Bleib ruhig, Fremder! Die Dinge sind nicht, wie sie scheinen mögen.«
    Der Mann sprang auf die Beine und nahm eine Kampfstellung mit geballten Fäusten an.
    »Hüte dich, Dämon!« ließ er mit dumpfer Stimme vernehmen. »Ich habe noch andere Waffen.«
    »Tatsächlich? Nenn mal ein paar. Aber wie schon gesagt, bleib ruhig. Zu allererst: ich bin kein Dämon.«
    »Weißt du, Dämon, daß dieses Amulett mir die Fähigkeit verleiht, jeden Zauber zu durchschauen und dich zu sehen, wie du wirklich bist?«
    Das war es also! Sofort durchströmte mich wieder Vertrauen in meine Kräfte.
    »Freund, auch wenn du mir nicht glauben magst, der Anblick dieses Talismans erfüllt mich mit Freude, setzt er mich doch in die Lage, dir zu beweisen, was ich sagen will.«
    »Verschwende deine Lügen nicht an mich. Deine Verkleidung ist durchschaut! Du bist ein Dämon!«
    »Richtig. Könntest du mir einen kleinen Gefallen tun?«
    Aahz saß gemütlich im Schneidersitz auf der Erde. »Könntest du das Amulett einen Augenblick abnehmen?«
    »Es abnehmen?«
    Einen Augenblick lang war der Mann verwirrt, doch er sammelte seine Sinne schnell wieder. »Nee, Dämon. Du willst mich überlisten, mein Amulett abzunehmen, damit du mich töten kannst!«
    »Schau mal, Dummchen. Wenn wir dich hätten töten wollen, so hätten wir das doch bequem tun können, als du k. o. geschlagen warst!«
    Zum ersten Mal schienen den Mann Zweifel zu erfüllen.
    »Das ist wirklich wahr.«
    »Könntest du mir dann einen Augenblick den Gefallen tun und dein Amulett abnehmen?«
    Der Krieger zögerte, dann zog er langsam die Kette ab. Er sah Aahz entschlossen an, und sein Blick verfinsterte

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