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Ein Dämon zuviel

Ein Dämon zuviel

Titel: Ein Dämon zuviel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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bringe dich wieder in Ordnung, dafür tut ihr mir einen kleinen Gefallen.«
    »Was für einen Gefallen?« erkundigte Aahz sich mißtrauisch.
    Ausnahmsweise war ich einmal völlig einer Meinung mit ihm. Irgend etwas in Frumpels Stimme klang keineswegs vertrauenserweckend.
    »Wirklich nur eine Kleinigkeit«, schnurrte der Täufler. »Eine Art Scheinmanöver.«
    »Wir wären eher für Barzahlung«, erklärte ich fest.
    »Halt den Mund, Kerlchen«, mahnte Aahz. »Was für ein Scheinmanöver, Frumpel?«
    »Ihr habt vielleicht ein Pärchen bemerkt, das meinen Laden vor euch betreten hat. Das habt ihr! Gut. Dann habt ihr zweifellos auch festgestellt, daß sie sich nicht mehr an Ort und Stelle befinden.«
    »Wie sind sie denn weggekommen?« fragte ich.
    »Dazu komme ich gleich«, lächelte Frumpel. »Wie dem auch sei, ihre Geschichte ist ebenso interessant wie landläufig. Ich will euch die Einzelheiten ersparen, jedenfalls geht es um junge Liebende, deren Familien sie nicht zusammenkommen lassen wollen. In ihrer Verzweiflung haben sie sich an mich gewandt mit der Bitte um Hilfe. Ich tat ihnen den Gefallen, sie in eine andere Dimension zu schicken, wo sie glücklich zusammenleben können und nicht das Einschreiten ihrer Familien befürchten müssen.«
    »Gegen eine Gebühr, selbstverständlich«, kommentierte Aahz trocken.
    »Selbstverständlich«, lächelte Frumpel.
    »Aber, Aahz!« schalt ich. »Das war doch anständig von ihm, auch wenn er dafür bezahlt worden ist.«
    »Sehr richtig!« lobte der Täufler. »Du bist für dein Alter schon sehr einsichtig. Jedenfalls hat meine Großmut mich in eine ziemlich mißliche Lage gebracht. Wie ihr sicher schon bemerkt habt, bin ich sehr besorgt um mein Ansehen in dieser Stadt. Dieses Ansehen könnte in Gefahr geraten, wenn Verwandte der jungen Leute ihre Spur bis zu meinem Laden, aber nicht weiter verfolgen können.«
    »Das muß ja eine saftige Gebühr gewesen sein«, murmelte Aahz.
    »Mein Vorschlag wäre nun: Für meine Hilfe möchte ich euch bitten, euch als dieses Paar zu verkleiden und eine falsche Spur weg von meinem Laden zu legen.«
    »Wie lang soll diese falsche Spur sein?« fragte ich.
    »Och, nicht besonders aufwendig. Gerade genug, um von den Stadtbewohnern gesehen zu werden und die Aufmerksamkeit von meinem Laden abzulenken. Sobald ihr außer Sichtweite der Siedlung seid, könnt ihr euch zurückverwandeln und wiederkommen. In der Zwischenzeit werden auch meine Vorbereitungen für deine Heilung abgeschlossen sein. Na, was meint ihr? Ist das ein Geschäft?«

13
Das Geheimnis, wie man die Unterstützung breiter Gruppen der Bevölkerung gewinnt, ist positives Denken
N. BONAPARTE
    »Die Leute gaffen uns an, Aahz.«
    »Immer mit der Ruhe, Kind. Das sollen sie ja.«
    Um dieses Argument zu unterstreichen, nickte er einer Schar finster dreinblickender Einwohner zu und winkte auch noch. Sie winkten nicht zurück.
    »Ich weiß absolut nicht, warum ich das Mädchen spielen muß.«
    »Das haben wir doch schon ausreichend diskutiert. Du hast eher einen mädchenhaften Gang als ich.«
    »Du und Frumpel behaupten das. Ich habe überhaupt keinen Gang wie ein Mädchen!«
    »Na, sagen wir, ich habe einen weniger mädchenhaften Gang als du.«
    Gegen solche Logik anzukommen war schwer, also wechselte ich das Thema.
    »Aahz, bist du eigentlich überzeugt, daß wir ein gutes Geschäft gemacht haben?«
    »Wie meinst du das?«
    »Na, nach allem, was du mir erzählt hast, müssen wir etwas übersehen haben, wenn wir glauben, mit einem Täufler ein gutes Geschäft gemacht zu haben.«
    »Du sprichst natürlich aus dem reinen Schatzkästlein deiner Erfahrungen«, antwortete Aahz sarkastisch. »Wer hat dir denn so viel über das Handeln mit Täuflern erzählt?«
    »Du!« antwortete ich zutreffend.
    »Hm. Du hast recht, Kerlchen. Vielleicht war ich ein bißchen voreilig.«
    Normalerweise wäre ich in Begeisterungsstürme ausgebrochen, hätte Aahz einmal zugegeben, daß ich recht hatte. In der augenblicklichen Situation jedoch ließ es mich nur noch weit unbehaglicher fühlen.
    »Was machen wir jetzt?« fragte ich.
    »Nun, gewöhnlich halte ich mich ehrlich an einen Handel, solange ich nicht das Gefühl habe, übers Ohr gehauen worden zu sein. Diesmal hast du mich jedoch so mißtrauisch gemacht, daß wir die Vereinbarungen ein wenig modifizieren werden.«
    »Wieder mal situationsbedingte Ethik?«
    »Genau!«
    »Was machen wir also?«
    »Schau dich mal nach einem relativ verschwiegenen Ort um, wo wir

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