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Ein Dämon zuviel

Ein Dämon zuviel

Titel: Ein Dämon zuviel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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der häßlichsten, miesesten Typen, die ich jemals gesehen hatte, flegelte sich an die Hinterwand des Verkaufsstandes.
    »Mit denen? Ich meine, mit denen allen?«
    »Hm-m!« bestätigte sie und schmiegte sich an meine Brust.
    »Warum?« fragte ich.
    »Wahrscheinlich dürfte ich dir das gar nicht sagen« lächelte sie. »Aber es ist wegen mir.«
    »Aber ich kann nicht gegen sie kämpfen. Ich habe keine einzige Waffe.«
    »Du trägst doch am Rücken unter deinem Hemd ein kleines Messer«, erinnerte sie mich.
    Mein Messer zum Häuten hatte ich ganz vergessen.
    »Aber ich habe noch niemals eine Schlägerei gehabt.«
    »Na, dann wird es Zeit, daß du es lernst. Du wirst zusammengeschlagen werden, weil du meine Ehre befleckt hast. Dann solltest du wenigstens auch wissen, warum.«
    Ehe ich noch irgendwie protestieren konnte, küßte sie mich. Ihr Kuß war lang und warm und süß.
    Niemals zuvor war ich von jemandem außer meiner Mutter geküßt worden. Und das war jetzt ganz anders! Der Kampf, der Drache, Aahz, ich vergaß all das. Ich verlor mich im Wunder des Augenblicks.
    »He!«
    Eine grobe Hand fiel auf meine Schulter und riß uns auseinander.
    »Belästigt der Bursche Euch, Lady?«
    Der Kerl am anderen Ende des Armes war nicht größer als ich, jedoch doppelt so breit, und aus seinem Mund ragten kurze, gebogene Stoßzähne. Seine Kumpane hatten sich hinter ihm verteilt und schubsten mich in Richtung des Misthaufens.
    Ich sah das Mädchen an. Sie zuckte mit den Schultern und trat den Rückweg an.
    Es sah so aus, als müßte ich gegen sie alle kämpfen. Ich und der Drache. Entsetzlich.
    Ich erinnerte mich an mein Messer. Es war nicht viel, aber etwas anderes hatte ich nicht. So unauffällig wie möglich griff ich hinter meinen Rücken und zupfte an meinem Hemd, um es herauszuziehen und an das Messer zu gelangen. Prompt fiel es in meine Hosen.
    Die Räuberbande war im Anmarsch.

20
Mit der sorgsamen Auswahl von Verbündeten läßt sich der Sieg in jeder Auseinandersetzung garantieren
DER SHERIFF VON NOTTINGH AM
    »Faß, Gliep!« brüllte ich.
    Der Drache mischte sich mit einem Satz ins Geschehen, der mich, glaube ich, mehr überraschte als meine Angreifer.
    Er sprang zwischen mich und das vorrückende Gesindel, kauerte sich zu Boden und fauchte furchterregend. Mit einem Schwanzhieb riß er zwei von der Flanke angreifende Mitglieder der Bande säuberlich die Beine unter dem Körper weg. Irgendwie wirkte er viel größer, wenn er wütend war.
    »Paß auf! Er hat einen Drachen dabei!« rief der Anführer.
    »Vielen Dank für die Warnung«, knurrte einer der beiden, die gestürzt waren, während er sich wieder aufrappelte.
    »Ich habe ihn!« ertönte eine Stimme zu meiner Linken.
    Ich drehte mich gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie ein dreißig Zentimeter langer Dolch durch die Luft auf den Hals meines Drachen zusauste. Mein Drache!
    Plötzlich war ich wieder bei meinen praktischen
    Übungen. Mein Geist streckte sich und packte nach dem Messer. Mitten in der Luft überschlug es sich und schwebte dann auf der Stelle.
    »Guter Zug, Süßer!« rief das Mädchen.
    »He! Das Bürschchen ist ja ein Zauberer!«
    Die Bande taumelte ein paar Schritte zurück.
    »Sehr richtig!« grölte ich. »Skeeve heißt er, in der Magik ein Meister!«
    Mit diesen Worten holte ich das Messer herunter und ließ es zwischen ihren Reihen toben.
    Ich raste nun. Einer dieser Lumpen hatte versucht, meinen Drachen umzubringen.
    »Ein Dutzend von eurem Schlag ist zuwenig!« brüllte ich. »Geht und holt ein paar Freunde zur Unterstützung ... wenn ihr welche habt!«
    Ich sah mich verzweifelt nach einem anderen Gegenstand um, den ich hätte werfen können. Mein Blick fiel auf den Misthaufen. Trotz meines Zorns mußte ich vor mich hingrinsen. Warum eigentlich nicht!?
    Innerhalb eines Augenblicks ließ ich große Mistfladen durch die Luft auf meine Angreifer zusausen.
    Meine Treffsicherheit war nicht die beste, aber gut genug, wie die entsetzten Aufschreie bestätigten. »Levitation!« heulte der Anführer. »Quanto! Bring ihn zum Halten!«
    »In Ordnung, Boß.«
    Einer der Schläger winkte zustimmend und begann, in seinem Beutel zu kramen.
    Er hatte den Fehler begangen, sich zu erkennen zu geben. Ich weiß nicht, was er zutage fördern wollte, aber ich wollte erst gar nicht abwarten, es zu erfahren. »Bring ihn zum Halten, Gliep!«
    Der Drache hob seinen Kopf und heftete seinen Blick auf dem herumwühlenden Gauner. Mit einem Geräusch, das wohl, wenn

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