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Ein delikater Liebesbrief

Ein delikater Liebesbrief

Titel: Ein delikater Liebesbrief Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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ein paar Ringellocken waren kunstvoll hervorgezupft und hingen über ihre Ohren. Darby stellte sich vor, wie er diese Locken beiseiteschob und ihr Ohr fand wie lockende Brombeeren im Dickicht.
    »Woran denken Sie?«, fragte sie nach einer Weile.
    »An köstliche Brombeeren«, lautete die Erwiderung.
    »Ach, wirklich?« Nun hatte er sie in Erstaunen versetzt.
    »Ich denke daran, wie man sie am Brombeerstrauch erntet, wie man zwischen den Dornenranken hindurchgreift, um sie zu pflücken. Ich denke daran, wie sauer sie schmecken, wenn sie noch nicht reif sind, und wie köstlich, wenn sie ihre volle Reife erlangt haben.«
    Henrietta beobachtete ihn argwöhnisch.
    »Am liebsten würde ich eine Brombeere in den Mund nehmen, ohne draufzubeißen«, fuhr er in zärtlichem Ton fort. »Wussten Sie schon, dass dies die beste Art ist, zu prüfen, ob sie … reif sind?« Er konnte sich nicht beherrschen und streckte die Hand aus, berührte sanft ihren Nacken.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Nehmen Sie die Beere in den Mund und wölben Sie Ihre Zunge darum. Wenn sie reif ist, wird sie Ihren Mund mit ihrer Süße verwöhnen.«
    Henrietta schluckte, wie Darby unendlich befriedigt feststellte. »Ich denke nicht, dass Sie wirklich Brombeeren meinen«, sagte sie schließlich.
    Derweil streichelte er ihr Ohr, dann glitten seine Finger an ihrem schlanken Hals hinunter. Zum Glück stand die Couch so, dass die übrigen Gäste sein Treiben nicht sehen konnten. Überdies waren die meisten inzwischen auf dem Weg in den Speisesaal.
    »Darf ich Sie zu Tisch führen?«, bat er. Seine Stimme klang ein wenig gepresst, doch das lag nur daran, weil diese Frau, die so ungeeignet war für die Ehe, in seiner Hose eine hässliche Beule hervorgerufen hatte, allein dadurch, dass sie ihm erlaubte, neben ihr zu sitzen und ihre Wange zu berühren.
    Henrietta warf ihm ein kleines schiefes Lächeln zu.
    »Irgendetwas stimmt doch nicht«, forschte Darby und musterte sie argwöhnisch. »Hat die gestrige Fahrt Ihrer Hüfte zugesetzt?«
    »Nein, selbstverständlich nicht.«
    Aus ihrem Blick sprach nichts als Ehrlichkeit. Doch da war dieses Lächeln. Offensichtlich wusste sie nicht, wie leicht man sie durchschauen konnte.
    »Was ist es dann?« Henrietta machte Anstalten aufzustehen, doch Darby ließ seine Hand sehr unsittlich an ihrem Rücken hinuntergleiten. Verstohlen blickte er sich im Salon um. Alle waren fort und Slope hatte offenbar nichts gesehen.
    Ach, zum Teufel, warum nicht? Er beugte sich vor, wollte ihren Mund schmecken, legte seine Lippen leicht auf ihre. Nur eine zarte kurze Berührung.
    Doch diese Berührung … führte dazu, dass sie ihre Arme um seinen Hals schlang und seine Hand zu ihrem Nacken wanderte. Sie hörten Esmes Butler nicht, bis der Mann sich vernehmlich hinter der Couch räusperte.
    Darby hätte erwartet, dass Henrietta zurückzucken und wie von Furien gehetzt in den Speisesaal eilen würde. Doch sie schaute ihn nur still an, dann hob sie eine Hand und schob eine Haarsträhne hinter sein Ohr. Auf ihren Lippen lag nun ein vollkommen anderes Lächeln.
    Und ich reise morgen ab, dachte Darby betäubt, ich muss ja wohl völlig von Sinnen sein.
    »Lady Henrietta, Mr Darby«, begann Slope. »Ich fürchte, Ihre Anwesenheit wird im Speisesaal erwünscht.« Er wirkte auf seltsame Weise erfreut.
    Darby erhob sich und bot Henrietta seinen Arm. Dann besann er sich eines Besseren und half ihr aufzustehen. Ihre leichte Röte vertiefte sich, als er das tat.
    »Vielen Dank«, sagte sie.
    Slope hatte ihnen den Rücken zugewandt und stolzierte majestätisch in Richtung Tür.
    »Ganz ruhig«, sagte Darby zu Henrietta. »Sind Sie bereit für das Entree?«
    Sie nickte und ließ ihn nicht aus den Augen.
    Der Begriff Entree wurde dem nun folgenden Auftritt nicht gerecht. Normalerweise hätte Darby es genossen, derart im Mittelpunkt zu stehen. Er fand nämlich, dass die Aufmerksamkeit, die seine Person erregte, in direktem Zusammenhang damit stand, wie oft seine Spitzenstoffe in den Modekolumnen erwähnt wurden. Eines führte eben zum anderen.
    Doch nie zuvor war er in einen Speisesaal getreten, in dem das Klirren der Gläser und das Stimmengewirr derart schnell verstummten.
    Slope genoss es sichtlich, ihnen würdevoll um die lange Tafel voranzuschreiten. »Lady Henrietta, würden Sie bitte hier Platz nehmen«, bat er. »Und Mr Darby dort.«
    Er sollte neben ihr sitzen. Darby stellte fest, dass er so erregt war wie einst als Schüler, als er sich in Molly, das

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